Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Schrift, und den reden JEsu besser umgegan-gen, als der Satan damit umgehet? Sind die- se lästerungen geringer, als die, welche die hei- den und unglaubige Juden von zeit zu zeit darge- gen ausgeschäumet haben? §. 57. Nach des Grafen bekentnis, hat der H. Geist art syrische/ mit einfliesen lassen. Ich glau-
be/ unser Heiland selbst mag sehr platt geredet/ und vielleicht manche Bauern- ausdrüke gebraucht haben/ dahinter wir jetzt etwas ganz anders suchen/ weil wir die leibsprache (idiotismum) der hand- werkspursche zu Nazareth nicht wis- sen. - - - Dann der Heiland war ein zim- mergesell zu Nazareth. Deswegen lehret auch der Graf seine brüder also singen:
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Schrift, und den reden JEſu beſſer umgegan-gen, als der Satan damit umgehet? Sind die- ſe laͤſterungen geringer, als die, welche die hei- den und unglaubige Juden von zeit zu zeit darge- gen ausgeſchaͤumet haben? §. 57. Nach des Grafen bekentnis, hat der H. Geiſt art ſyriſche/ mit einflieſen laſſen. Ich glau-
be/ unſer Heiland ſelbſt mag ſehr platt geredet/ und vielleicht manche Bauern- ausdruͤke gebraucht haben/ dahinter wir jetzt etwas ganz anders ſuchen/ weil wir die leibſprache (idiotismum) der hand- werkspurſche zu Nazareth nicht wiſ- ſen. ‒ ‒ ‒ Dann der Heiland war ein zim- mergeſell zu Nazareth. Deswegen lehret auch der Graf ſeine bruͤder alſo ſingen:
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0088" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> Schrift, und den reden JEſu beſſer umgegan-<lb/> gen, als der Satan damit umgehet? Sind die-<lb/> ſe laͤſterungen geringer, als die, welche die hei-<lb/> den und unglaubige Juden von zeit zu zeit darge-<lb/> gen ausgeſchaͤumet haben?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 57.</head><lb/> <p>Nach des Grafen bekentnis, hat der H. Geiſt<lb/> die ſachen und die worte den heiligen menſchen<lb/> GOttes eingegeben. (§. 56. *) Er hat aber ei-<lb/> nen rabbiniſchen duͤſtern miſerablen hirten- und fi-<lb/> ſcher-ſtylum mit fleis erwehlet. Wir wollen dan<lb/> 4) fragen: warum doch der heilige Geiſt, deme<lb/> es an weisheit, guͤte, und macht nicht gefehlet haben<lb/> kan, lieber eine ſolche duͤſtere und elende ſchreib-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">art</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_11_2" prev="#seg2pn_11_1" place="foot" n="(**)"><hi rendition="#fr">ſyriſche/ mit einflieſen laſſen. Ich glau-<lb/> be/ unſer Heiland ſelbſt mag ſehr platt<lb/> geredet/ und vielleicht manche Bauern-<lb/> ausdruͤke gebraucht haben/ dahinter wir<lb/> jetzt etwas ganz anders ſuchen/ weil wir<lb/> die leibſprache (idiotismum) der hand-<lb/> werkspurſche zu Nazareth nicht wiſ-<lb/> ſen. ‒ ‒ ‒ Dann der Heiland war ein zim-<lb/> mergeſell zu Nazareth.</hi><lb/> Deswegen lehret auch der Graf ſeine<lb/> bruͤder alſo ſingen:<lb/><quote><lg type="poem"><l><hi rendition="#fr">Komt alle/ und buͤcket euch nieder<lb/><hi rendition="#et">zur ſchwellen</hi></hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr"><hi rendition="#et">Des gnadenſtuls JEſu/ des zimmer-<lb/><hi rendition="#et">geſellen.</hi></hi></hi></l></lg></quote></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0088]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Schrift, und den reden JEſu beſſer umgegan-
gen, als der Satan damit umgehet? Sind die-
ſe laͤſterungen geringer, als die, welche die hei-
den und unglaubige Juden von zeit zu zeit darge-
gen ausgeſchaͤumet haben?
§. 57.
Nach des Grafen bekentnis, hat der H. Geiſt
die ſachen und die worte den heiligen menſchen
GOttes eingegeben. (§. 56. *) Er hat aber ei-
nen rabbiniſchen duͤſtern miſerablen hirten- und fi-
ſcher-ſtylum mit fleis erwehlet. Wir wollen dan
4) fragen: warum doch der heilige Geiſt, deme
es an weisheit, guͤte, und macht nicht gefehlet haben
kan, lieber eine ſolche duͤſtere und elende ſchreib-
art
(**)
(**) ſyriſche/ mit einflieſen laſſen. Ich glau-
be/ unſer Heiland ſelbſt mag ſehr platt
geredet/ und vielleicht manche Bauern-
ausdruͤke gebraucht haben/ dahinter wir
jetzt etwas ganz anders ſuchen/ weil wir
die leibſprache (idiotismum) der hand-
werkspurſche zu Nazareth nicht wiſ-
ſen. ‒ ‒ ‒ Dann der Heiland war ein zim-
mergeſell zu Nazareth.
Deswegen lehret auch der Graf ſeine
bruͤder alſo ſingen:
Komt alle/ und buͤcket euch nieder
zur ſchwellen
Des gnadenſtuls JEſu/ des zimmer-
geſellen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |