Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 60. Aber es kommen 4) noch schlimmere folgen §. 61.
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 60. Aber es kommen 4) noch ſchlimmere folgen §. 61.
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 60.
Aber es kommen 4) noch ſchlimmere folgen
hieraus. Dann wo es wahr ſeyn koͤnte, daß ei-
ne ſolche rabbiniſche duͤſterheit das wort des
HErrn umzogen haͤtte, welche zu vertreiben, der
heilige Geiſt unmittelbar hand anlegen muͤſte:
ſo bliebe uns keine richtſchnur der warheit forthin
uͤbrig. Ein ſpruch der ſchrift, der noch ſo deut-
lich waͤre, koͤnte von einem ſo, von dem andern
ganz wiedrig erklaͤret werden. Womit wolte ei-
ner gegen den andern die gewisheit ſeiner ausle-
gung behaupten? es wuͤrde einjeder ſagen: die
worte dieſes ſpruchs, ſind eine duͤſtere ſchul-ter-
minologie der alten Rabbinen, ein fiſcher- und
hirten-ſtylus. Mir hat der heilige Geiſt ihn ſo
erklaͤret, wie ich ſage. Er hat mich leſen, hoͤren,
und verſtehen gemacht. Der andere wuͤrde den
gegentheiligen verſtand behaupten, und ſeinen
heiligen Geiſt, nebſt deſen rabbinerſprache, fuͤr
eben ſo guͤltig halten. Wer ſolte hier den ſtreit
ſchlichten? Die alte Rabbinen aus Olam Habba
wieder zu rufen, und ſie zu richtern uͤber die ſpra-
che der bibel zu machen, wuͤrde wohl niemand
rathen. Ja ich ſorge, ein heutiger verſtokter
Jude, der ſich in der wortkunſt ſeiner Rabbinen
ziemlich veſtgeſetzet haͤtte, muͤſte uns Chriſten am
beſten eintreiben, und aus allen ſpruͤchen des N. T.
machen koͤnnen, was ihm einfiele. Dann er duͤrf-
te nur den graͤflichen erklaͤrungsſchluͤſſel nehmen.
Er duͤrfte nur ſagen: euer Meßias und Paulus
haben dieſes auf gut rabbiniſch geredet.
§. 61.
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