Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. spruch gegen GOtt und sein wort, über welches der Graf sich eine unumschrenkte macht herausnimt, von selbst in die augen. Dann folgende warheiten sind göttlich, 1) der HErr hat uns sein wort gegeben, daß wir soviel von seinem sinn und willen dar- aus erkennen, als er hinein geleget hat. Das heist, es soll reichlich unter uns woh- nen/ mit aller weisheit. Col. 3, 6. Es stehet keinem menschen, keiner gemeine frey, soviel davon zu lesen, und zu lernen, als ihr beliebet. Sogar ist der seelig/ der da lieset und behält die worte der weissa- gung Offenbar. 1, 3. Sodann ist es 2) ausgemacht, daß ein fleißiges forschen, zu- sammenhalten (collation) derer stellen, die einander aufschliesen, und erklären, oder ein studiren in dem buch des HErrn, zu einer dem zwek der schrift gemäsen erkentnis erfodert werde. Das nennet Paulus ein prüfen des guten/ wohlgefälligen/ und vollkommenen willens des HErrn. Rom. 12, 2. Und dadurch wächset man in dem erkentnis Christi/ in aller weisheit, erfa- rung und fruchtbarkeit zu guten werken, wel- ches GOtt befolen Col. 1, 8. 10. 12. und die ganze schrift darzu verordnet hat, daß wir daraus lehre/ wiederlegung/ besserung/ züchtigung in der gerechtigkeit, als aus ei- ner reichen vorrathskammer, hernehmen sollen, 2. Tim. 3, 16. 17. Weil nun eine, und F 4
anderer Theil. ſpruch gegen GOtt und ſein wort, uͤber welches der Graf ſich eine unumſchrenkte macht herausnimt, von ſelbſt in die augen. Dann folgende warheiten ſind goͤttlich, 1) der HErr hat uns ſein wort gegeben, daß wir ſoviel von ſeinem ſinn und willen dar- aus erkennen, als er hinein geleget hat. Das heiſt, es ſoll reichlich unter uns woh- nen/ mit aller weisheit. Col. 3, 6. Es ſtehet keinem menſchen, keiner gemeine frey, ſoviel davon zu leſen, und zu lernen, als ihr beliebet. Sogar iſt der ſeelig/ der da lieſet und behaͤlt die worte der weiſſa- gung Offenbar. 1, 3. Sodann iſt es 2) ausgemacht, daß ein fleißiges forſchen, zu- ſammenhalten (collation) derer ſtellen, die einander aufſchlieſen, und erklaͤren, oder ein ſtudiren in dem buch des HErrn, zu einer dem zwek der ſchrift gemaͤſen erkentnis erfodert werde. Das nennet Paulus ein pruͤfen des guten/ wohlgefaͤlligen/ und vollkommenen willens des HErrn. Rom. 12, 2. Und dadurch waͤchſet man in dem erkentnis Chriſti/ in aller weisheit, erfa- rung und fruchtbarkeit zu guten werken, wel- ches GOtt befolen Col. 1, 8. 10. 12. und die ganze ſchrift darzu verordnet hat, daß wir daraus lehre/ wiederlegung/ beſſerung/ zuͤchtigung in der gerechtigkeit, als aus ei- ner reichen vorrathskammer, hernehmen ſollen, 2. Tim. 3, 16. 17. Weil nun eine, und F 4
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anderer Theil.
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(*) ſpruch gegen GOtt und ſein wort, uͤber
welches der Graf ſich eine unumſchrenkte
macht herausnimt, von ſelbſt in die augen.
Dann folgende warheiten ſind goͤttlich, 1)
der HErr hat uns ſein wort gegeben, daß
wir ſoviel von ſeinem ſinn und willen dar-
aus erkennen, als er hinein geleget hat.
Das heiſt, es ſoll reichlich unter uns woh-
nen/ mit aller weisheit. Col. 3, 6. Es
ſtehet keinem menſchen, keiner gemeine frey,
ſoviel davon zu leſen, und zu lernen, als
ihr beliebet. Sogar iſt der ſeelig/ der da
lieſet und behaͤlt die worte der weiſſa-
gung Offenbar. 1, 3. Sodann iſt es 2)
ausgemacht, daß ein fleißiges forſchen, zu-
ſammenhalten (collation) derer ſtellen, die
einander aufſchlieſen, und erklaͤren, oder
ein ſtudiren in dem buch des HErrn, zu
einer dem zwek der ſchrift gemaͤſen erkentnis
erfodert werde. Das nennet Paulus ein
pruͤfen des guten/ wohlgefaͤlligen/ und
vollkommenen willens des HErrn. Rom.
12, 2. Und dadurch waͤchſet man in dem
erkentnis Chriſti/ in aller weisheit, erfa-
rung und fruchtbarkeit zu guten werken, wel-
ches GOtt befolen Col. 1, 8. 10. 12. und die
ganze ſchrift darzu verordnet hat, daß wir
daraus lehre/ wiederlegung/ beſſerung/
zuͤchtigung in der gerechtigkeit, als aus ei-
ner reichen vorrathskammer, hernehmen
ſollen, 2. Tim. 3, 16. 17. Weil nun eine,
und
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