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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
etwas vornehme, was der Lehre des
Lamms entgegen wäre, der müsse noth-
wendig erst im Kopf verrükket werden.

Da nun gnugsam erwiesen ist, daß die Zinzen-
dorfische Lehre der Lehre des Lammes schnur-
stracks zuwider seye: so darf ich den Schluß
dem geneigten Leser überlassen, welcher die
Frage nothwendig mit Ja wird beantworten
müssen.

ximen seines Vaters, den Schulregeln,
den Mutterregeln des H. Geistes ent-
gegen wäre, daß einen würcklichen schäd-
lichen Einfluß haben könte, der uns kön-
te zugerechnet werden: so müsten wir
nothwendig erst im Kopf verrükket wer-
den, an unseren äuseren Sinnen, oder
wir müsten schon vom Hertzen abgekom-
men seyn; oder es müste dem Heiland be-
lieben, uns einmal von unserer Noth von
unserm Elend, von unserer Unzuläng-
lichkeit
(Insussicienz) kräftig zu überzeu-
gen, weil wir uns ein Bisgen zu sehr
lieb gehabt, guts zugetraut hätten, und
in Gefahr gestanden wären, vor geistli-
cher Freude Narren zu werden, ein Bis-
gen aufzustosen, wie man so den Ellen-
boges aufstosen kan, daß es einen Augen-
blick wehe thut, und einen wie aufweckt
aus der Kuhe, aus der Seeligkeit darin-
nen man ist.
Aus

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
etwas vornehme, was der Lehre des
Lamms entgegen waͤre, der muͤſſe noth-
wendig erſt im Kopf verruͤkket werden.

Da nun gnugſam erwieſen iſt, daß die Zinzen-
dorfiſche Lehre der Lehre des Lammes ſchnur-
ſtracks zuwider ſeye: ſo darf ich den Schluß
dem geneigten Leſer uͤberlaſſen, welcher die
Frage nothwendig mit Ja wird beantworten
muͤſſen.

ximen ſeines Vaters, den Schulregeln,
den Mutterregeln des H. Geiſtes ent-
gegen waͤre, daß einen wuͤrcklichen ſchaͤd-
lichen Einfluß haben koͤnte, der uns koͤn-
te zugerechnet werden: ſo muͤſten wir
nothwendig erſt im Kopf verruͤkket wer-
den, an unſeren aͤuſeren Sinnen, oder
wir muͤſten ſchon vom Hertzen abgekom-
men ſeyn; oder es muͤſte dem Heiland be-
lieben, uns einmal von unſerer Noth von
unſerm Elend, von unſerer Unzulaͤng-
lichkeit
(Inſuſſicienz) kraͤftig zu uͤberzeu-
gen, weil wir uns ein Bisgen zu ſehr
lieb gehabt, guts zugetraut haͤtten, und
in Gefahr geſtanden waͤren, vor geiſtli-
cher Freude Narren zu werden, ein Bis-
gen aufzuſtoſen, wie man ſo den Ellen-
boges aufſtoſen kan, daß es einen Augen-
blick wehe thut, und einen wie aufweckt
aus der Kuhe, aus der Seeligkeit darin-
nen man iſt.
Aus
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[254/0270] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit etwas vornehme, was der Lehre des Lamms entgegen waͤre, der muͤſſe noth- wendig erſt im Kopf verruͤkket werden. Da nun gnugſam erwieſen iſt, daß die Zinzen- dorfiſche Lehre der Lehre des Lammes ſchnur- ſtracks zuwider ſeye: ſo darf ich den Schluß dem geneigten Leſer uͤberlaſſen, welcher die Frage nothwendig mit Ja wird beantworten muͤſſen. (*) (*) ximen ſeines Vaters, den Schulregeln, den Mutterregeln des H. Geiſtes ent- gegen waͤre, daß einen wuͤrcklichen ſchaͤd- lichen Einfluß haben koͤnte, der uns koͤn- te zugerechnet werden: ſo muͤſten wir nothwendig erſt im Kopf verruͤkket wer- den, an unſeren aͤuſeren Sinnen, oder wir muͤſten ſchon vom Hertzen abgekom- men ſeyn; oder es muͤſte dem Heiland be- lieben, uns einmal von unſerer Noth von unſerm Elend, von unſerer Unzulaͤng- lichkeit (Inſuſſicienz) kraͤftig zu uͤberzeu- gen, weil wir uns ein Bisgen zu ſehr lieb gehabt, guts zugetraut haͤtten, und in Gefahr geſtanden waͤren, vor geiſtli- cher Freude Narren zu werden, ein Bis- gen aufzuſtoſen, wie man ſo den Ellen- boges aufſtoſen kan, daß es einen Augen- blick wehe thut, und einen wie aufweckt aus der Kuhe, aus der Seeligkeit darin- nen man iſt. Aus

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/270>, abgerufen am 21.11.2024.