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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
dig: er hielte es vor unschicklich zu sagen:
Drei unterschiedene Personen in einem un-
zertrennlichen Wesen.
Aber nunmehr ist
es dem Scheine nach, sein Ernst, das Wort
Person gelten zu lassen. Dürfte man doch
fragen, zu welcher Zeit das nunmehr ange-
fangen? Etwa schon vor zwölf Jahren, da
dieser hertzliche Bekenner, vor der hohen evan-
gelischen Versammlung zu Regenspurg, bei
der Augspurgischen Confeßion zu leben und zu
sterben sich nach seiner Aussage erkläret hat?
Das wäre doch ein langes nunmehr! Und
wenn man auch dieses wolte gelten lassen, so
bleibet so viel doch ausgemacht, daß die Zin-
zendorfische Theologie vor diesem nunmehr,
ziemlich ausschweifend gewesen seyn müsse, da
ihrem Verfechter das Bekentnis der gantzen
Christenheit so verdächtig im Wort Person
vorgekommen ist: da er noch nicht von Her-
tzen
hat sagen können was unsere Kinder sa-
gen: drei unterschiedene Personen: und
doch gleichwol es so lange bis auf das nun-
mehr
, ohne die geringste Ehrlichkeit, und
Hertzlichkeit immer zum Schein gesaget hat.
Er hat sich demnach zu seinem angeblichen Lehr-
amte mit derjenigen Treue, und aufrichtigen
Theilnehmung an den Warheiten der christli-
chen Kirche, nicht vorbereitet, wie rechtschaf-
fene Lehrer zu thun verbunden sind. Oder
wann dieses nunmehr sogar in die Zeit seines
angemaßten Amtes einschläget, welches er als

ein

dritter Theil.
dig: er hielte es vor unſchicklich zu ſagen:
Drei unterſchiedene Perſonen in einem un-
zertrennlichen Weſen.
Aber nunmehr iſt
es dem Scheine nach, ſein Ernſt, das Wort
Perſon gelten zu laſſen. Duͤrfte man doch
fragen, zu welcher Zeit das nunmehr ange-
fangen? Etwa ſchon vor zwoͤlf Jahren, da
dieſer hertzliche Bekenner, vor der hohen evan-
geliſchen Verſammlung zu Regenſpurg, bei
der Augſpurgiſchen Confeßion zu leben und zu
ſterben ſich nach ſeiner Ausſage erklaͤret hat?
Das waͤre doch ein langes nunmehr! Und
wenn man auch dieſes wolte gelten laſſen, ſo
bleibet ſo viel doch ausgemacht, daß die Zin-
zendorfiſche Theologie vor dieſem nunmehr,
ziemlich ausſchweifend geweſen ſeyn muͤſſe, da
ihrem Verfechter das Bekentnis der gantzen
Chriſtenheit ſo verdaͤchtig im Wort Perſon
vorgekommen iſt: da er noch nicht von Her-
tzen
hat ſagen koͤnnen was unſere Kinder ſa-
gen: drei unterſchiedene Perſonen: und
doch gleichwol es ſo lange bis auf das nun-
mehr
, ohne die geringſte Ehrlichkeit, und
Hertzlichkeit immer zum Schein geſaget hat.
Er hat ſich demnach zu ſeinem angeblichen Lehr-
amte mit derjenigen Treue, und aufrichtigen
Theilnehmung an den Warheiten der chriſtli-
chen Kirche, nicht vorbereitet, wie rechtſchaf-
fene Lehrer zu thun verbunden ſind. Oder
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angemaßten Amtes einſchlaͤget, welches er als

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[29/0045] dritter Theil. dig: er hielte es vor unſchicklich zu ſagen: Drei unterſchiedene Perſonen in einem un- zertrennlichen Weſen. Aber nunmehr iſt es dem Scheine nach, ſein Ernſt, das Wort Perſon gelten zu laſſen. Duͤrfte man doch fragen, zu welcher Zeit das nunmehr ange- fangen? Etwa ſchon vor zwoͤlf Jahren, da dieſer hertzliche Bekenner, vor der hohen evan- geliſchen Verſammlung zu Regenſpurg, bei der Augſpurgiſchen Confeßion zu leben und zu ſterben ſich nach ſeiner Ausſage erklaͤret hat? Das waͤre doch ein langes nunmehr! Und wenn man auch dieſes wolte gelten laſſen, ſo bleibet ſo viel doch ausgemacht, daß die Zin- zendorfiſche Theologie vor dieſem nunmehr, ziemlich ausſchweifend geweſen ſeyn muͤſſe, da ihrem Verfechter das Bekentnis der gantzen Chriſtenheit ſo verdaͤchtig im Wort Perſon vorgekommen iſt: da er noch nicht von Her- tzen hat ſagen koͤnnen was unſere Kinder ſa- gen: drei unterſchiedene Perſonen: und doch gleichwol es ſo lange bis auf das nun- mehr, ohne die geringſte Ehrlichkeit, und Hertzlichkeit immer zum Schein geſaget hat. Er hat ſich demnach zu ſeinem angeblichen Lehr- amte mit derjenigen Treue, und aufrichtigen Theilnehmung an den Warheiten der chriſtli- chen Kirche, nicht vorbereitet, wie rechtſchaf- fene Lehrer zu thun verbunden ſind. Oder wann dieſes nunmehr ſogar in die Zeit ſeines angemaßten Amtes einſchlaͤget, welches er als ein

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/45>, abgerufen am 23.11.2024.