Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. jenigen göttlichen Verrichtungen, welche in derGottheit bleiben. Diese wurden gewesen seyn, wann nimmermehr eine Welt ware geschaffen worden. Die ewige Zeugung des Sohnes ge- höret vor den Vater innerlich, ohne auf eine Welt zu sehen, von dem Sohn, als welcher nicht gezeuget hat, sondern vom Vater gezeu- get ist. Joh. 1, 1. 14. Ps 2, 7. Ebr. 1, 5. Mich. 5, 1. Es brauchte keine Welt zu die- sem Ende da zu seyn, daß der Vater den Sohn zeugen möchte. Diese Zeugung ist ewig, ohne alle Absicht auf die Welt. Der heilige Geist gehet aus vom Vater und vom Sohn, nicht aber gehet der Vater und der Sohn aus von dem heiligen Geist, Joh. 14, 16. 15, 26. Und dieses ist abermal ein innerer Unterschied, der ewig ist, und seyn würde, wann Himmel und Erde nie entstanden wären. §. 31. Wie steht es aber nun um die Augspurgische auf Herrnhut. III. Theil. C
dritter Theil. jenigen goͤttlichen Verrichtungen, welche in derGottheit bleiben. Dieſe wurden geweſen ſeyn, wann nimmermehr eine Welt ware geſchaffen worden. Die ewige Zeugung des Sohnes ge- hoͤret vor den Vater innerlich, ohne auf eine Welt zu ſehen, von dem Sohn, als welcher nicht gezeuget hat, ſondern vom Vater gezeu- get iſt. Joh. 1, 1. 14. Pſ 2, 7. Ebr. 1, 5. Mich. 5, 1. Es brauchte keine Welt zu die- ſem Ende da zu ſeyn, daß der Vater den Sohn zeugen moͤchte. Dieſe Zeugung iſt ewig, ohne alle Abſicht auf die Welt. Der heilige Geiſt gehet aus vom Vater und vom Sohn, nicht aber gehet der Vater und der Sohn aus von dem heiligen Geiſt, Joh. 14, 16. 15, 26. Und dieſes iſt abermal ein innerer Unterſchied, der ewig iſt, und ſeyn wuͤrde, wann Himmel und Erde nie entſtanden waͤren. §. 31. Wie ſteht es aber nun um die Augſpurgiſche auf Herrnhut. III. Theil. C
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dritter Theil.
jenigen goͤttlichen Verrichtungen, welche in der
Gottheit bleiben. Dieſe wurden geweſen ſeyn,
wann nimmermehr eine Welt ware geſchaffen
worden. Die ewige Zeugung des Sohnes ge-
hoͤret vor den Vater innerlich, ohne auf eine
Welt zu ſehen, von dem Sohn, als welcher
nicht gezeuget hat, ſondern vom Vater gezeu-
get iſt. Joh. 1, 1. 14. Pſ 2, 7. Ebr. 1, 5.
Mich. 5, 1. Es brauchte keine Welt zu die-
ſem Ende da zu ſeyn, daß der Vater den Sohn
zeugen moͤchte. Dieſe Zeugung iſt ewig, ohne
alle Abſicht auf die Welt. Der heilige Geiſt
gehet aus vom Vater und vom Sohn, nicht
aber gehet der Vater und der Sohn aus von
dem heiligen Geiſt, Joh. 14, 16. 15, 26. Und
dieſes iſt abermal ein innerer Unterſchied, der
ewig iſt, und ſeyn wuͤrde, wann Himmel und
Erde nie entſtanden waͤren.
§. 31.
Wie ſteht es aber nun um die Augſpurgiſche
Bekentnis? Darf man ſagen, daß ſie mit dem
Wort Perſon, nicht auf den jetztgedachten in-
neren Unterſchied geſchen habe? ſondern, daß
bloß die verſchiedene beliebte Verhaͤltnis
GOttes/ gegen uns Menſchen/ dadurch
angezeiget werde? Man muͤſte unſere Beken-
ner vor groſſe Betrieger halten, wann dieſes
behauptet werden koͤnte. Dann ſie wuͤrden ſich
in dieſem Fall gerade ſo auffuͤhren, wie Zinzen-
dorf. Allein ſie waren von gantz anderer Be-
ſchaffenheit. 1) Sie berufen ſich ausdruͤcklich
auf
Herrnhut. III. Theil. C
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