Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
vierter Theil.
§. 34.

Die Glaubwürdigkeit dieser sogenanten au-
thentischen Rclationen
muß ich noch kürtzlich
berühren. Sie kommen von der Hand des Bru-
der Ludwigs (§. 30.) dem sogar seine Brüder
die unverschämteste Lügen, als Warheiten vor
der Obrigkeit bezeugen und unterschreiben müs-
sen, wie im ersten Stück aus dem Kreutzreich
vielfältig erwiesen worden. Wer einmal auf der
Unwarheit betreten wird, der hat die billige Ver-
muthung immer gegen sich, daß er falsch befun-
den werde. Wer sogar von Unwarheit Profes-
sion machet, der ist vollends ein höchstverwerfli-
cher Geschichtschreiber. Er hat zu diesem gan-
tzen Pensilvanischen Werck, das ohnehin ein
babylonisches Wirrwarr, (obwohl er alle Au-
genblick es ein Werck des Lammes nennet) kei-
nen rechtmäsigen Beruf gehabt, noch haben kön-
nen, wie das erste Stück solches klaar vor Au-
gen leget. Ja die Relation bezeuget, daß er
mit offenbaren Unwarheiten in seinen General-
versamlungen den Anfang machet. Dann er
will sein Complot bereden (s. 5. Daß in Europa
alle evangelische Religionen darinn eins wä-
ren, daß der HErr JEsus sein souveraines
Gnadenwerck allbereits angefangen/
mithin
die herrnhutische Kapereyen vor ein unlaugbares
Werck des Heilandes durchgängig gehalten
würden. (*) Und dieses wiederholet er nochmals

(s. 19.)
(*) Dahin gehöret auch die so oft sonderlich in
Pen-
J 3
vierter Theil.
§. 34.

Die Glaubwuͤrdigkeit dieſer ſogenanten au-
thentiſchen Rclationen
muß ich noch kuͤrtzlich
beruͤhren. Sie kommen von der Hand des Bru-
der Ludwigs (§. 30.) dem ſogar ſeine Bruͤder
die unverſchaͤmteſte Luͤgen, als Warheiten vor
der Obrigkeit bezeugen und unterſchreiben muͤſ-
ſen, wie im erſten Stuͤck aus dem Kreutzreich
vielfaͤltig erwieſen worden. Wer einmal auf der
Unwarheit betreten wird, der hat die billige Ver-
muthung immer gegen ſich, daß er falſch befun-
den werde. Wer ſogar von Unwarheit Profeſ-
ſion machet, der iſt vollends ein hoͤchſtverwerfli-
cher Geſchichtſchreiber. Er hat zu dieſem gan-
tzen Penſilvaniſchen Werck, das ohnehin ein
babyloniſches Wirrwarr, (obwohl er alle Au-
genblick es ein Werck des Lammes nennet) kei-
nen rechtmaͤſigen Beruf gehabt, noch haben koͤn-
nen, wie das erſte Stuͤck ſolches klaar vor Au-
gen leget. Ja die Relation bezeuget, daß er
mit offenbaren Unwarheiten in ſeinen General-
verſamlungen den Anfang machet. Dann er
will ſein Complot bereden (ſ. 5. Daß in Europa
alle evangeliſche Religionen darinn eins waͤ-
ren, daß der HErr JEſus ſein ſouveraines
Gnadenwerck allbereits angefangen/
mithin
die herrnhutiſche Kapereyen vor ein unlaugbares
Werck des Heilandes durchgaͤngig gehalten
wuͤrden. (*) Und dieſes wiederholet er nochmals

(ſ. 19.)
(*) Dahin gehoͤret auch die ſo oft ſonderlich in
Pen-
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0145" n="133"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vierter Theil.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 34.</head><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#fr">Glaubwu&#x0364;rdigkeit</hi> die&#x017F;er &#x017F;ogenanten <hi rendition="#fr">au-<lb/>
thenti&#x017F;chen Rclationen</hi> muß ich noch ku&#x0364;rtzlich<lb/>
beru&#x0364;hren. Sie kommen von der Hand des Bru-<lb/>
der Ludwigs (§. 30.) dem &#x017F;ogar &#x017F;eine Bru&#x0364;der<lb/>
die unver&#x017F;cha&#x0364;mte&#x017F;te Lu&#x0364;gen, als Warheiten vor<lb/>
der Obrigkeit bezeugen und unter&#x017F;chreiben mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, wie im er&#x017F;ten Stu&#x0364;ck aus dem <hi rendition="#fr">Kreutzreich</hi><lb/>
vielfa&#x0364;ltig erwie&#x017F;en worden. Wer einmal auf der<lb/>
Unwarheit betreten wird, der hat die billige Ver-<lb/>
muthung immer gegen &#x017F;ich, daß er fal&#x017F;ch befun-<lb/>
den werde. Wer &#x017F;ogar von Unwarheit Profe&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ion machet, der i&#x017F;t vollends ein ho&#x0364;ch&#x017F;tverwerfli-<lb/>
cher Ge&#x017F;chicht&#x017F;chreiber. Er hat zu die&#x017F;em gan-<lb/>
tzen Pen&#x017F;ilvani&#x017F;chen Werck, das ohnehin ein<lb/>
babyloni&#x017F;ches Wirrwarr, (obwohl er alle Au-<lb/>
genblick es ein Werck des Lammes nennet) kei-<lb/>
nen rechtma&#x0364;&#x017F;igen Beruf gehabt, noch haben ko&#x0364;n-<lb/>
nen, wie das er&#x017F;te Stu&#x0364;ck &#x017F;olches klaar vor Au-<lb/>
gen leget. Ja die Relation bezeuget, daß er<lb/>
mit offenbaren Unwarheiten in &#x017F;einen General-<lb/>
ver&#x017F;amlungen den Anfang machet. Dann er<lb/>
will &#x017F;ein Complot bereden (&#x017F;. 5. Daß in <hi rendition="#fr">Europa<lb/>
alle evangeli&#x017F;che Religionen darinn eins wa&#x0364;-<lb/>
ren, daß der HErr JE&#x017F;us &#x017F;ein &#x017F;ouveraines<lb/>
Gnadenwerck allbereits angefangen/</hi> mithin<lb/>
die herrnhuti&#x017F;che Kapereyen vor ein unlaugbares<lb/>
Werck des Heilandes durchga&#x0364;ngig gehalten<lb/>
wu&#x0364;rden. <note xml:id="seg2pn_31_1" next="#seg2pn_31_2" place="foot" n="(*)">Dahin geho&#x0364;ret auch die &#x017F;o oft &#x017F;onderlich in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pen-</fw></note> Und die&#x017F;es wiederholet er nochmals<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">(&#x017F;. 19.)</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0145] vierter Theil. §. 34. Die Glaubwuͤrdigkeit dieſer ſogenanten au- thentiſchen Rclationen muß ich noch kuͤrtzlich beruͤhren. Sie kommen von der Hand des Bru- der Ludwigs (§. 30.) dem ſogar ſeine Bruͤder die unverſchaͤmteſte Luͤgen, als Warheiten vor der Obrigkeit bezeugen und unterſchreiben muͤſ- ſen, wie im erſten Stuͤck aus dem Kreutzreich vielfaͤltig erwieſen worden. Wer einmal auf der Unwarheit betreten wird, der hat die billige Ver- muthung immer gegen ſich, daß er falſch befun- den werde. Wer ſogar von Unwarheit Profeſ- ſion machet, der iſt vollends ein hoͤchſtverwerfli- cher Geſchichtſchreiber. Er hat zu dieſem gan- tzen Penſilvaniſchen Werck, das ohnehin ein babyloniſches Wirrwarr, (obwohl er alle Au- genblick es ein Werck des Lammes nennet) kei- nen rechtmaͤſigen Beruf gehabt, noch haben koͤn- nen, wie das erſte Stuͤck ſolches klaar vor Au- gen leget. Ja die Relation bezeuget, daß er mit offenbaren Unwarheiten in ſeinen General- verſamlungen den Anfang machet. Dann er will ſein Complot bereden (ſ. 5. Daß in Europa alle evangeliſche Religionen darinn eins waͤ- ren, daß der HErr JEſus ſein ſouveraines Gnadenwerck allbereits angefangen/ mithin die herrnhutiſche Kapereyen vor ein unlaugbares Werck des Heilandes durchgaͤngig gehalten wuͤrden. (*) Und dieſes wiederholet er nochmals (ſ. 19.) (*) Dahin gehoͤret auch die ſo oft ſonderlich in Pen- J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/145
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/145>, abgerufen am 29.04.2024.