Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

vierter Theil.
ger seyn kan: so ist dieses eine von den schänd-
lichsten Lästerungen gegen den Sohn GOttes,
wann ihm die Antwort durch ein solches Loos zu-
geschrieben wird. Welches dan 2) auch daraus
erhellet, weil der Bruder Ludwig nebst seinem
Complot, in einer sündlichen Sache beschäfti-
get ist, und zu Fortpflantzung seiner Seelendie-
berey, des Heilandes Antwort und Eingeben
fürwendet. Dann die Regel, nach welcher er
in Europa handelt, ist böse. Jn seinen We-
gen ist eitel Mühe und Schaden vor das Reich
Christi. Was würde der Heiland darzu sagen,
wann Leute die das Land unsicher machen, ihn
jedesmal durch das Loos fragen wolten, wo,
und wie sie einbrechen und glücklich plündern sol-
ten? Ja wann auch 3) ein solches Loos noch zu
unsern Zeiten von dem Heiland verheisen, und
würcklich in seiner Kraft wäre (das an sich falsch
ist) so könte es doch von niemand, als der mit
dem Heiland in der genauesten Vereinigung
stünde, gebrauchet werden. Dann er erhöret
die Sünder nicht. Wie kan aber Bruder Lud-
wig sich einen Vertrauten des Heilandes nennen,
da er auf so bösen Wegen gehet, und besonders
in diesem Geschäfte auf so manchen Lügen betre-
ten wird, auch sonsten die Lehr dieses Heilan-
des, und sein heiligstes Exempel mit Füsen
trit?

§. 41.

Die Sachen/ worüber der Heiland vermit-

telst
K 3

vierter Theil.
ger ſeyn kan: ſo iſt dieſes eine von den ſchaͤnd-
lichſten Laͤſterungen gegen den Sohn GOttes,
wann ihm die Antwort durch ein ſolches Loos zu-
geſchrieben wird. Welches dan 2) auch daraus
erhellet, weil der Bruder Ludwig nebſt ſeinem
Complot, in einer ſuͤndlichen Sache beſchaͤfti-
get iſt, und zu Fortpflantzung ſeiner Seelendie-
berey, des Heilandes Antwort und Eingeben
fuͤrwendet. Dann die Regel, nach welcher er
in Europa handelt, iſt boͤſe. Jn ſeinen We-
gen iſt eitel Muͤhe und Schaden vor das Reich
Chriſti. Was wuͤrde der Heiland darzu ſagen,
wann Leute die das Land unſicher machen, ihn
jedesmal durch das Loos fragen wolten, wo,
und wie ſie einbrechen und gluͤcklich pluͤndern ſol-
ten? Ja wann auch 3) ein ſolches Loos noch zu
unſern Zeiten von dem Heiland verheiſen, und
wuͤrcklich in ſeiner Kraft waͤre (das an ſich falſch
iſt) ſo koͤnte es doch von niemand, als der mit
dem Heiland in der genaueſten Vereinigung
ſtuͤnde, gebrauchet werden. Dann er erhoͤret
die Suͤnder nicht. Wie kan aber Bruder Lud-
wig ſich einen Vertrauten des Heilandes nennen,
da er auf ſo boͤſen Wegen gehet, und beſonders
in dieſem Geſchaͤfte auf ſo manchen Luͤgen betre-
ten wird, auch ſonſten die Lehr dieſes Heilan-
des, und ſein heiligſtes Exempel mit Fuͤſen
trit?

§. 41.

Die Sachen/ woruͤber der Heiland vermit-

telſt
K 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0161" n="149"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/>
ger &#x017F;eyn kan: &#x017F;o i&#x017F;t die&#x017F;es eine von den &#x017F;cha&#x0364;nd-<lb/>
lich&#x017F;ten La&#x0364;&#x017F;terungen gegen den Sohn GOttes,<lb/>
wann ihm die Antwort durch ein &#x017F;olches Loos zu-<lb/>
ge&#x017F;chrieben wird. Welches dan 2) auch daraus<lb/>
erhellet, weil der Bruder Ludwig neb&#x017F;t &#x017F;einem<lb/>
Complot, in einer <hi rendition="#fr">&#x017F;u&#x0364;ndlichen Sache</hi> be&#x017F;cha&#x0364;fti-<lb/>
get i&#x017F;t, und zu Fortpflantzung &#x017F;einer Seelendie-<lb/>
berey, des Heilandes Antwort und Eingeben<lb/>
fu&#x0364;rwendet. Dann die Regel, nach welcher er<lb/>
in <hi rendition="#fr">Europa</hi> handelt, i&#x017F;t bo&#x0364;&#x017F;e. Jn &#x017F;einen We-<lb/>
gen i&#x017F;t eitel Mu&#x0364;he und Schaden vor das Reich<lb/>
Chri&#x017F;ti. Was wu&#x0364;rde der Heiland darzu &#x017F;agen,<lb/>
wann Leute die das Land un&#x017F;icher machen, ihn<lb/>
jedesmal durch das Loos fragen wolten, wo,<lb/>
und wie &#x017F;ie einbrechen und glu&#x0364;cklich plu&#x0364;ndern &#x017F;ol-<lb/>
ten? Ja wann auch 3) ein &#x017F;olches Loos noch zu<lb/>
un&#x017F;ern Zeiten von dem Heiland verhei&#x017F;en, und<lb/>
wu&#x0364;rcklich in &#x017F;einer Kraft wa&#x0364;re (das an &#x017F;ich fal&#x017F;ch<lb/>
i&#x017F;t) &#x017F;o ko&#x0364;nte es doch von niemand, als der mit<lb/>
dem Heiland in der genaue&#x017F;ten Vereinigung<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;nde, gebrauchet werden. Dann er erho&#x0364;ret<lb/>
die Su&#x0364;nder nicht. Wie kan aber Bruder Lud-<lb/>
wig &#x017F;ich einen Vertrauten des Heilandes nennen,<lb/>
da er auf &#x017F;o bo&#x0364;&#x017F;en Wegen gehet, und be&#x017F;onders<lb/>
in die&#x017F;em Ge&#x017F;cha&#x0364;fte auf &#x017F;o manchen Lu&#x0364;gen betre-<lb/>
ten wird, auch &#x017F;on&#x017F;ten die Lehr die&#x017F;es Heilan-<lb/>
des, und &#x017F;ein heilig&#x017F;tes Exempel mit Fu&#x0364;&#x017F;en<lb/>
trit?</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 41.</head><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#fr">Sachen/</hi> woru&#x0364;ber der Heiland vermit-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 3</fw><fw place="bottom" type="catch">tel&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0161] vierter Theil. ger ſeyn kan: ſo iſt dieſes eine von den ſchaͤnd- lichſten Laͤſterungen gegen den Sohn GOttes, wann ihm die Antwort durch ein ſolches Loos zu- geſchrieben wird. Welches dan 2) auch daraus erhellet, weil der Bruder Ludwig nebſt ſeinem Complot, in einer ſuͤndlichen Sache beſchaͤfti- get iſt, und zu Fortpflantzung ſeiner Seelendie- berey, des Heilandes Antwort und Eingeben fuͤrwendet. Dann die Regel, nach welcher er in Europa handelt, iſt boͤſe. Jn ſeinen We- gen iſt eitel Muͤhe und Schaden vor das Reich Chriſti. Was wuͤrde der Heiland darzu ſagen, wann Leute die das Land unſicher machen, ihn jedesmal durch das Loos fragen wolten, wo, und wie ſie einbrechen und gluͤcklich pluͤndern ſol- ten? Ja wann auch 3) ein ſolches Loos noch zu unſern Zeiten von dem Heiland verheiſen, und wuͤrcklich in ſeiner Kraft waͤre (das an ſich falſch iſt) ſo koͤnte es doch von niemand, als der mit dem Heiland in der genaueſten Vereinigung ſtuͤnde, gebrauchet werden. Dann er erhoͤret die Suͤnder nicht. Wie kan aber Bruder Lud- wig ſich einen Vertrauten des Heilandes nennen, da er auf ſo boͤſen Wegen gehet, und beſonders in dieſem Geſchaͤfte auf ſo manchen Luͤgen betre- ten wird, auch ſonſten die Lehr dieſes Heilan- des, und ſein heiligſtes Exempel mit Fuͤſen trit? §. 41. Die Sachen/ woruͤber der Heiland vermit- telſt K 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/161
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/161>, abgerufen am 01.05.2024.