Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. Obrigkeit, (siehe die Zuschrift desKreutzreichs) ableget, mit Bestand der Warheit und mit gutem Gewissen, die- ses bezeugen könne? §. 4. Die erste Frage/ (§. 3.) zu erörtern, setzet Doch
vierter Theil. Obrigkeit, (ſiehe die Zuſchrift desKreutzreichs) ableget, mit Beſtand der Warheit und mit gutem Gewiſſen, die- ſes bezeugen koͤnne? §. 4. Die erſte Frage/ (§. 3.) zu eroͤrtern, ſetzet Doch
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vierter Theil.
Obrigkeit, (ſiehe die Zuſchrift des
Kreutzreichs) ableget, mit Beſtand der
Warheit und mit gutem Gewiſſen, die-
ſes bezeugen koͤnne?
§. 4.
Die erſte Frage/ (§. 3.) zu eroͤrtern, ſetzet
man als richtig und ohnſtreitig voraus, daß ein
Lehrer bey dem Antrit ſeines geiſtlichen Amtes,
ſich anf lebenslang an einen gewiſſen Ort und
vor ein abgemeſſenes Theil der anvertrauten
Heerde zu verpflichten, eben nicht ſchuldig iſt.
Ja es iſt gewiſſer maſen ihm nicht einmal erlaubet,
der goͤttl. Fuͤhrung vorzugreifen, welche ſich al-
lezeit vorbehaͤlt, treue Knechte zu ſenden wohin es
ihr beliebet. Aber die Zinzendorfiſche Sache
verhaͤlt ſich gantz anders. Er wurde Biſchof
uͤber eine gantze Kirche. Entweder muſte er bey
Niederlegung ſeines Amtes, ein geringeres,
auch wo moͤglich, noch hoͤheres Amt in dieſer
Kirche annehmen, (welches er doch laͤugnet)
oder zu einem Amt in andern Kirchen, uͤbergehen,
oder kein offentlich Amt mehr in irgend einer Kir-
che fuͤhren. Zu einer andern Kirche uͤberzuge-
hen, oder, aus einem Herrnhutiſchen Lehrer,
wieder ein Lutheraner zu werden, das haͤlt er
ſelbſt vor eine infame Sache. Zugleich ein Lu-
theriſcher Pfarrer und Herrnhutiſcher Bruder
zu ſeyn, iſt in ſeinen Augen eine Betriegerey,
wie unten erwieſen wird. Und das iſt doch das
eintzige, das er vorgibt.
Doch
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