Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

vierter Theil.
aus gewuste Sache, und ausgemachte bedingung,
nicht verweigern, oder ihn eines vorsetzlichen Be-
truas, nach ihrer so sehr angerühmten strengen
Kirchenzucht, offentlich überführen müßen.

§. 6.

Auf die dritte Frage (§. 3.) dienet folgendes
zur Antwort. Wann Zinzendorf nach der vor-
gegebenen Ablegung seines Bischofamts, nicht
unterlassen hat, seine bischöfliche Amtsverrich-
tung fortzusetzen; so ist das ein ungezweifelter
Beweis, daß er das Amt selbst nicht würcklich nie-
dergeleget habe. Jst nun keine würckliche Nie-
derlegung des Amtes erfolget, so kan auch der
vorgewendete heimliche Vorbehalt, keine Ursache
seyn, warum er würcklich nach vier Jahren es auf-
gegeben habe. Das erste erweise ich aus seinen ei-
genen Worten: Jch habe/ (spricht er im Kreutz-
reich s. 229.) nach der im Monath Julio 1741.
in der gantzen Versamlung geschehenen Nie-
derlegung der Amtsverrichtung bey dieser Bi-
schofwürde welche bis diese Stunde noch ledig
stehet/
(*) weil es an einem tüchtigen Nachfol-

ger
(*) Man mercke hier abermahl die Zinzendor-
fische Glaubwürdigkeit. Er sagt in diesem
Schreiben, (welches eine Antwort ist, auf
den am 20. Nov. 1743. an ihn ergangenen
Beruf, mithin am Ende des Jahrs 1743.
oder gar im folgenden Jahr 1744., muß
abgefast worden seyn,) das von ihm abge-
legte
B 3

vierter Theil.
aus gewuſte Sache, und ausgemachte bedingung,
nicht verweigern, oder ihn eines vorſetzlichen Be-
truas, nach ihrer ſo ſehr angeruͤhmten ſtrengen
Kirchenzucht, offentlich uͤberfuͤhren muͤßen.

§. 6.

Auf die dritte Frage (§. 3.) dienet folgendes
zur Antwort. Wann Zinzendorf nach der vor-
gegebenen Ablegung ſeines Biſchofamts, nicht
unterlaſſen hat, ſeine biſchoͤfliche Amtsverrich-
tung fortzuſetzen; ſo iſt das ein ungezweifelter
Beweis, daß er das Amt ſelbſt nicht wuͤrcklich nie-
dergeleget habe. Jſt nun keine wuͤrckliche Nie-
derlegung des Amtes erfolget, ſo kan auch der
vorgewendete heimliche Vorbehalt, keine Urſache
ſeyn, warum er wuͤrcklich nach vier Jahren es auf-
gegeben habe. Das erſte erweiſe ich aus ſeinen ei-
genen Worten: Jch habe/ (ſpricht er im Kreutz-
reich ſ. 229.) nach der im Monath Julio 1741.
in der gantzen Verſamlung geſchehenen Nie-
derlegung der Amtsverrichtung bey dieſer Bi-
ſchofwuͤrde welche bis dieſe Stunde noch ledig
ſtehet/
(*) weil es an einem tuͤchtigen Nachfol-

ger
(*) Man mercke hier abermahl die Zinzendor-
fiſche Glaubwuͤrdigkeit. Er ſagt in dieſem
Schreiben, (welches eine Antwort iſt, auf
den am 20. Nov. 1743. an ihn ergangenen
Beruf, mithin am Ende des Jahrs 1743.
oder gar im folgenden Jahr 1744., muß
abgefaſt worden ſeyn,) das von ihm abge-
legte
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0033" n="21"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/>
aus gewu&#x017F;te Sache, und ausgemachte bedingung,<lb/>
nicht verweigern, oder ihn eines vor&#x017F;etzlichen Be-<lb/>
truas, nach ihrer &#x017F;o &#x017F;ehr angeru&#x0364;hmten &#x017F;trengen<lb/>
Kirchenzucht, offentlich u&#x0364;berfu&#x0364;hren mu&#x0364;ßen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 6.</head><lb/>
              <p>Auf die dritte Frage (§. 3.) dienet folgendes<lb/>
zur Antwort. Wann Zinzendorf nach der vor-<lb/>
gegebenen Ablegung &#x017F;eines Bi&#x017F;chofamts, nicht<lb/>
unterla&#x017F;&#x017F;en hat, &#x017F;eine bi&#x017F;cho&#x0364;fliche Amtsverrich-<lb/>
tung fortzu&#x017F;etzen; &#x017F;o i&#x017F;t das ein ungezweifelter<lb/>
Beweis, daß er das Amt &#x017F;elb&#x017F;t nicht wu&#x0364;rcklich nie-<lb/>
dergeleget habe. J&#x017F;t nun keine wu&#x0364;rckliche Nie-<lb/>
derlegung des Amtes erfolget, &#x017F;o kan auch der<lb/>
vorgewendete heimliche Vorbehalt, keine Ur&#x017F;ache<lb/>
&#x017F;eyn, warum er wu&#x0364;rcklich nach vier Jahren es auf-<lb/>
gegeben habe. Das er&#x017F;te erwei&#x017F;e ich aus &#x017F;einen ei-<lb/>
genen Worten: <hi rendition="#fr">Jch habe/</hi> (&#x017F;pricht er im Kreutz-<lb/>
reich &#x017F;. 229.) <hi rendition="#fr">nach der im Monath Julio 1741.<lb/>
in der gantzen Ver&#x017F;amlung ge&#x017F;chehenen Nie-<lb/>
derlegung der Amtsverrichtung bey die&#x017F;er Bi-<lb/>
&#x017F;chofwu&#x0364;rde welche bis die&#x017F;e Stunde noch ledig<lb/>
&#x017F;tehet/</hi> <note xml:id="seg2pn_5_1" next="#seg2pn_5_2" place="foot" n="(*)">Man mercke hier abermahl die Zinzendor-<lb/>
fi&#x017F;che Glaubwu&#x0364;rdigkeit. Er &#x017F;agt in die&#x017F;em<lb/>
Schreiben, (welches eine Antwort i&#x017F;t, auf<lb/>
den am 20. Nov. 1743. an ihn ergangenen<lb/>
Beruf, mithin am Ende des Jahrs 1743.<lb/>
oder gar im folgenden Jahr 1744., muß<lb/>
abgefa&#x017F;t worden &#x017F;eyn,) das von ihm abge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">legte</fw></note> <hi rendition="#fr">weil es an einem tu&#x0364;chtigen Nachfol-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ger</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0033] vierter Theil. aus gewuſte Sache, und ausgemachte bedingung, nicht verweigern, oder ihn eines vorſetzlichen Be- truas, nach ihrer ſo ſehr angeruͤhmten ſtrengen Kirchenzucht, offentlich uͤberfuͤhren muͤßen. §. 6. Auf die dritte Frage (§. 3.) dienet folgendes zur Antwort. Wann Zinzendorf nach der vor- gegebenen Ablegung ſeines Biſchofamts, nicht unterlaſſen hat, ſeine biſchoͤfliche Amtsverrich- tung fortzuſetzen; ſo iſt das ein ungezweifelter Beweis, daß er das Amt ſelbſt nicht wuͤrcklich nie- dergeleget habe. Jſt nun keine wuͤrckliche Nie- derlegung des Amtes erfolget, ſo kan auch der vorgewendete heimliche Vorbehalt, keine Urſache ſeyn, warum er wuͤrcklich nach vier Jahren es auf- gegeben habe. Das erſte erweiſe ich aus ſeinen ei- genen Worten: Jch habe/ (ſpricht er im Kreutz- reich ſ. 229.) nach der im Monath Julio 1741. in der gantzen Verſamlung geſchehenen Nie- derlegung der Amtsverrichtung bey dieſer Bi- ſchofwuͤrde welche bis dieſe Stunde noch ledig ſtehet/ (*) weil es an einem tuͤchtigen Nachfol- ger (*) Man mercke hier abermahl die Zinzendor- fiſche Glaubwuͤrdigkeit. Er ſagt in dieſem Schreiben, (welches eine Antwort iſt, auf den am 20. Nov. 1743. an ihn ergangenen Beruf, mithin am Ende des Jahrs 1743. oder gar im folgenden Jahr 1744., muß abgefaſt worden ſeyn,) das von ihm abge- legte B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/33
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/33>, abgerufen am 25.04.2024.