Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nigen Herrschers und Hauptes seiner Gemeine,vor tzen Welt zu bekennen, daß er ohne Wahl
und Beruf diese Tyranney zu ergreifen ent- schlossen gewesen, ja bereits ohne diesen Amtsnahmen und Vollmacht abzuwar- ten, das vorher gethan habe, (§. 6. **) was diese höchste Gewalt mit sich bringet? Hätte sich wohl die vormalige wahre Mäh- rische Kirche so entsetzlich von des Satans Engel untertreten lassen? Es gehet diese Tyranney des Zinzendorfs über seine Brü- der, so weit, daß sie nicht einmal sollen lehren wo sie sonst einen grosen Seegen vor- auszusehen vorgeben. Er jagt sie in die Welt hinaus/ als ein harter Man. So lautet sein eigen Bekentnis, das ihm die Brüder vor der Obrigkeit bestätigen im Kreutzreich s. 56. zehende Warheit. Daß der Seegen noch viel eingreiffender seyn könte/ wann meine Glaubensbrü- der/ derer die Welt nicht wehrt ist/ kei- nen solchen harten Man an mir hätten/ NB, ihre Arbeit aufzuhalten/ und zu controlliren. Es geschiehet nicht aus Geringschätzigkeit gegen sie/ aus Furcht/ daß sie Leyden kriegen/ aus Gleichgül- tigkeit gegen ihr Gnadenloos. (Jst es aber ein Gnadenloos, warum soll Zinzen- dorfs harter Zwang mehr gelten als die Gna- Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nigen Herrſchers und Hauptes ſeiner Gemeine,vor tzen Welt zu bekennen, daß er ohne Wahl
und Beruf dieſe Tyranney zu ergreifen ent- ſchloſſen geweſen, ja bereits ohne dieſen Amtsnahmen und Vollmacht abzuwar- ten, das vorher gethan habe, (§. 6. **) was dieſe hoͤchſte Gewalt mit ſich bringet? Haͤtte ſich wohl die vormalige wahre Maͤh- riſche Kirche ſo entſetzlich von des Satans Engel untertreten laſſen? Es gehet dieſe Tyranney des Zinzendorfs uͤber ſeine Bruͤ- der, ſo weit, daß ſie nicht einmal ſollen lehren wo ſie ſonſt einen groſen Seegen vor- auszuſehen vorgeben. Er jagt ſie in die Welt hinaus/ als ein harter Man. So lautet ſein eigen Bekentnis, das ihm die Bruͤder vor der Obrigkeit beſtaͤtigen im Kreutzreich ſ. 56. zehende Warheit. Daß der Seegen noch viel eingreiffender ſeyn koͤnte/ wann meine Glaubensbruͤ- der/ derer die Welt nicht wehrt iſt/ kei- nen ſolchen harten Man an mir haͤtten/ NB, ihre Arbeit aufzuhalten/ und zu controlliren. Es geſchiehet nicht aus Geringſchaͤtzigkeit gegen ſie/ aus Furcht/ daß ſie Leyden kriegen/ aus Gleichguͤl- tigkeit gegen ihr Gnadenloos. (Jſt es aber ein Gnadenloos, warum ſoll Zinzen- dorfs harter Zwang mehr gelten als die Gna- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0056" n="44"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> nigen Herrſchers und Hauptes ſeiner Gemeine,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vor</fw><lb/><note next="#seg2pn_10_3" xml:id="seg2pn_10_2" prev="#seg2pn_10_1" place="foot" n="(*)">tzen Welt zu bekennen, daß er ohne Wahl<lb/> und Beruf dieſe Tyranney zu ergreifen ent-<lb/> ſchloſſen geweſen, ja bereits ohne dieſen<lb/><hi rendition="#fr">Amtsnahmen</hi> und <hi rendition="#fr">Vollmacht</hi> abzuwar-<lb/> ten, das vorher gethan habe, (§. 6. **)<lb/> was dieſe hoͤchſte Gewalt mit ſich bringet?<lb/> Haͤtte ſich wohl die vormalige wahre Maͤh-<lb/> riſche Kirche ſo entſetzlich von des Satans<lb/> Engel untertreten laſſen? Es gehet dieſe<lb/> Tyranney des Zinzendorfs uͤber ſeine Bruͤ-<lb/> der, ſo weit, daß ſie nicht einmal ſollen<lb/> lehren wo ſie ſonſt einen groſen Seegen vor-<lb/> auszuſehen vorgeben. Er jagt ſie <hi rendition="#fr">in die<lb/> Welt hinaus/ als ein harter Man.</hi> So<lb/> lautet ſein eigen Bekentnis, das ihm die<lb/> Bruͤder vor der Obrigkeit beſtaͤtigen im<lb/><hi rendition="#fr">Kreutzreich ſ. 56. zehende Warheit.<lb/> Daß der Seegen noch viel eingreiffender<lb/> ſeyn koͤnte/ wann meine Glaubensbruͤ-<lb/> der/ derer die Welt nicht wehrt iſt/ kei-<lb/> nen ſolchen harten Man an mir haͤtten/</hi><lb/><hi rendition="#aq">NB,</hi> <hi rendition="#fr">ihre Arbeit aufzuhalten/ und zu</hi><lb/><hi rendition="#aq">controlli</hi><hi rendition="#fr">ren. Es geſchiehet nicht aus<lb/> Geringſchaͤtzigkeit gegen ſie/ aus Furcht/<lb/> daß ſie Leyden kriegen/ aus Gleichguͤl-<lb/> tigkeit gegen ihr Gnadenloos.</hi> (Jſt es<lb/> aber ein Gnadenloos, warum ſoll Zinzen-<lb/> dorfs <hi rendition="#fr">harter</hi> Zwang mehr gelten als die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gna-</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0056]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
nigen Herrſchers und Hauptes ſeiner Gemeine,
vor
(*)
(*) tzen Welt zu bekennen, daß er ohne Wahl
und Beruf dieſe Tyranney zu ergreifen ent-
ſchloſſen geweſen, ja bereits ohne dieſen
Amtsnahmen und Vollmacht abzuwar-
ten, das vorher gethan habe, (§. 6. **)
was dieſe hoͤchſte Gewalt mit ſich bringet?
Haͤtte ſich wohl die vormalige wahre Maͤh-
riſche Kirche ſo entſetzlich von des Satans
Engel untertreten laſſen? Es gehet dieſe
Tyranney des Zinzendorfs uͤber ſeine Bruͤ-
der, ſo weit, daß ſie nicht einmal ſollen
lehren wo ſie ſonſt einen groſen Seegen vor-
auszuſehen vorgeben. Er jagt ſie in die
Welt hinaus/ als ein harter Man. So
lautet ſein eigen Bekentnis, das ihm die
Bruͤder vor der Obrigkeit beſtaͤtigen im
Kreutzreich ſ. 56. zehende Warheit.
Daß der Seegen noch viel eingreiffender
ſeyn koͤnte/ wann meine Glaubensbruͤ-
der/ derer die Welt nicht wehrt iſt/ kei-
nen ſolchen harten Man an mir haͤtten/
NB, ihre Arbeit aufzuhalten/ und zu
controlliren. Es geſchiehet nicht aus
Geringſchaͤtzigkeit gegen ſie/ aus Furcht/
daß ſie Leyden kriegen/ aus Gleichguͤl-
tigkeit gegen ihr Gnadenloos. (Jſt es
aber ein Gnadenloos, warum ſoll Zinzen-
dorfs harter Zwang mehr gelten als die
Gna-
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