Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Vorrede. auch den geneigten Leser, um Vergebung.Jedoch, in meinen Augen, ist es etwas mehr als eine blose Zufälligkeit, daß ich noch itzt, vor Entwerfung dieser Vorre- de, wiewol in einer gantz andern Ab- sicht, auf die Büdingische Samlungen falle, und durch dieselbe, von der War- heit meiner Vorstellung, bevor sie noch in des Lesers Hände kommt, von neuem überzeuget werde. Sonst wäre mir der Vorwurf von den Herrnhutern unver- meidlich gewesen, ob hätte ich ihre ver- meinte Vertheidigung mit Fleis ver- schwiegen. Jch habe die Schwachheit, daß ich solcher Schriften, wie die Bü- dingische Samlungen sind, von Hertzen müde werde, sobald ich nur einige Pro- ben davon durchblättert habe, weil ich die Zeit sehr theuer achte. Allein, das wür- de mich kaum entschuldigen, wann et- was in diesen Samlungen vorkäme, wo- durch )( 4
Vorrede. auch den geneigten Leſer, um Vergebung.Jedoch, in meinen Augen, iſt es etwas mehr als eine bloſe Zufaͤlligkeit, daß ich noch itzt, vor Entwerfung dieſer Vorre- de, wiewol in einer gantz andern Ab- ſicht, auf die Buͤdingiſche Samlungen falle, und durch dieſelbe, von der War- heit meiner Vorſtellung, bevor ſie noch in des Leſers Haͤnde kommt, von neuem uͤberzeuget werde. Sonſt waͤre mir der Vorwurf von den Herrnhutern unver- meidlich geweſen, ob haͤtte ich ihre ver- meinte Vertheidigung mit Fleis ver- ſchwiegen. Jch habe die Schwachheit, daß ich ſolcher Schriften, wie die Buͤ- dingiſche Samlungen ſind, von Hertzen muͤde werde, ſobald ich nur einige Pro- ben davon durchblaͤttert habe, weil ich die Zeit ſehr theuer achte. Allein, das wuͤr- de mich kaum entſchuldigen, wann et- was in dieſen Samlungen vorkaͤme, wo- durch )( 4
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Vorrede.
auch den geneigten Leſer, um Vergebung.
Jedoch, in meinen Augen, iſt es etwas
mehr als eine bloſe Zufaͤlligkeit, daß ich
noch itzt, vor Entwerfung dieſer Vorre-
de, wiewol in einer gantz andern Ab-
ſicht, auf die Buͤdingiſche Samlungen
falle, und durch dieſelbe, von der War-
heit meiner Vorſtellung, bevor ſie noch
in des Leſers Haͤnde kommt, von neuem
uͤberzeuget werde. Sonſt waͤre mir der
Vorwurf von den Herrnhutern unver-
meidlich geweſen, ob haͤtte ich ihre ver-
meinte Vertheidigung mit Fleis ver-
ſchwiegen. Jch habe die Schwachheit,
daß ich ſolcher Schriften, wie die Buͤ-
dingiſche Samlungen ſind, von Hertzen
muͤde werde, ſobald ich nur einige Pro-
ben davon durchblaͤttert habe, weil ich die
Zeit ſehr theuer achte. Allein, das wuͤr-
de mich kaum entſchuldigen, wann et-
was in dieſen Samlungen vorkaͤme, wo-
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