Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem vorsetzlichen Meineid.
der ein Denckmal solcher Gerichte se-
tzen? so würde der Meineid allgemei-
ner werden, als er in diesem Fall wer-
den kan, wann ein solcher Sünder zu
einem Spiegel der göttlichen Rache
wird. Nun sündiget der Meineid ge-
gen das vierte Gebot (§. 29.)
Und die Ubertreter dieses Gebots, sol-
len nicht lange leben auf Erden.
Ein früher und bey älteren Personen
ein plötzlicher unvermutheter oder
gewaltsamer Tod, gehöret unter die
eigentliche Strafen dieser Ubertreter.
Sind nicht manche betrübte Beispiele
davon vorhanden? Ein plötzlicher
Tod, reiset die Menschen in dem stan-
de dahin, wie er sie findet. Der Mei-
neidige wird nicht zu Gnaden ange-
nommen, ehe er die Beleidigung sei-
nes Gegentheils, und der Obrigkeit,
aufhebet. (§. 21. f. f.) Gesetzt

nun,
F 2

von dem vorſetzlichen Meineid.
der ein Denckmal ſolcher Gerichte ſe-
tzen? ſo wuͤrde der Meineid allgemei-
ner werden, als er in dieſem Fall wer-
den kan, wann ein ſolcher Suͤnder zu
einem Spiegel der goͤttlichen Rache
wird. Nun ſuͤndiget der Meineid ge-
gen das vierte Gebot (§. 29.)
Und die Ubertreter dieſes Gebots, ſol-
len nicht lange leben auf Erden.
Ein fruͤher und bey aͤlteren Perſonen
ein ploͤtzlicher unvermutheter oder
gewaltſamer Tod, gehoͤret unter die
eigentliche Strafen dieſer Ubertreter.
Sind nicht manche betruͤbte Beiſpiele
davon vorhanden? Ein ploͤtzlicher
Tod, reiſet die Menſchen in dem ſtan-
de dahin, wie er ſie findet. Der Mei-
neidige wird nicht zu Gnaden ange-
nommen, ehe er die Beleidigung ſei-
nes Gegentheils, und der Obrigkeit,
aufhebet. (§. 21. f. f.) Geſetzt

nun,
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0087" n="83"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem vor&#x017F;etzlichen Meineid.</hi></fw><lb/>
der ein Denckmal &#x017F;olcher Gerichte &#x017F;e-<lb/>
tzen? &#x017F;o wu&#x0364;rde der Meineid allgemei-<lb/>
ner werden, als er in die&#x017F;em Fall wer-<lb/>
den kan, wann ein &#x017F;olcher Su&#x0364;nder zu<lb/>
einem Spiegel der go&#x0364;ttlichen Rache<lb/>
wird. Nun &#x017F;u&#x0364;ndiget der Meineid ge-<lb/>
gen das <hi rendition="#fr">vierte Gebot</hi> (§. 29.)<lb/>
Und die Ubertreter die&#x017F;es Gebots, &#x017F;ol-<lb/>
len <hi rendition="#fr">nicht lange leben</hi> auf Erden.<lb/>
Ein fru&#x0364;her und bey a&#x0364;lteren Per&#x017F;onen<lb/>
ein <hi rendition="#fr">plo&#x0364;tzlicher</hi> unvermutheter oder<lb/>
gewalt&#x017F;amer Tod, geho&#x0364;ret unter die<lb/>
eigentliche Strafen die&#x017F;er Ubertreter.<lb/>
Sind nicht manche betru&#x0364;bte Bei&#x017F;piele<lb/>
davon vorhanden? Ein <hi rendition="#fr">plo&#x0364;tzlicher</hi><lb/>
Tod, rei&#x017F;et die Men&#x017F;chen in dem &#x017F;tan-<lb/>
de dahin, wie er &#x017F;ie findet. Der Mei-<lb/>
neidige wird nicht zu Gnaden ange-<lb/>
nommen, ehe er die Beleidigung &#x017F;ei-<lb/>
nes Gegentheils, und der Obrigkeit,<lb/>
aufhebet. <hi rendition="#fr">(§. 21. f. f.)</hi> Ge&#x017F;etzt<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch">nun,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0087] von dem vorſetzlichen Meineid. der ein Denckmal ſolcher Gerichte ſe- tzen? ſo wuͤrde der Meineid allgemei- ner werden, als er in dieſem Fall wer- den kan, wann ein ſolcher Suͤnder zu einem Spiegel der goͤttlichen Rache wird. Nun ſuͤndiget der Meineid ge- gen das vierte Gebot (§. 29.) Und die Ubertreter dieſes Gebots, ſol- len nicht lange leben auf Erden. Ein fruͤher und bey aͤlteren Perſonen ein ploͤtzlicher unvermutheter oder gewaltſamer Tod, gehoͤret unter die eigentliche Strafen dieſer Ubertreter. Sind nicht manche betruͤbte Beiſpiele davon vorhanden? Ein ploͤtzlicher Tod, reiſet die Menſchen in dem ſtan- de dahin, wie er ſie findet. Der Mei- neidige wird nicht zu Gnaden ange- nommen, ehe er die Beleidigung ſei- nes Gegentheils, und der Obrigkeit, aufhebet. (§. 21. f. f.) Geſetzt nun, F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/87
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/87>, abgerufen am 21.11.2024.