In Akabane hatten sich unterdessen die zum Leichenbegängniss commandirten Mannschaften, zwanzig Seesoldaten, zwanzig Matrosen und das Musikcorps, ferner Capitän Jachmann mit vielen Officieren, Beamten und Cadetten der beiden Kriegsschiffe eingefunden, welche dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten. Capitän Sunde- wall blieb wegen Unwohlsein an Bord. Das Detachement wurde auf die Nachricht der drohenden Gefahr noch durch zehn Mann von unserer Wache verstärkt und erhielt den Befehl, scharf zu laden. Der Gesandte und seine Begleiter bewaffneten sich mit Säbeln und Revolvern und marschirten mit der Escorte zu Fuss in ge- schlossenem Zuge nach dem amerikanischen Tempel, wo unterdessen auch die Mitglieder der übrigen Legationen und die aus Kanagava her- übergekommenen Consuln eingetroffen waren. Der Leichenzug wurde auf dem Hofe geordnet und setzte sich um halb zwei in Bewegung: voraus die fünf Bunyo's zu Pferde, im Kamisimo, -- dem geflügelten Staatskleide, -- gefolgt von ihren Insignien und Kofferträgern; dann das Musikcorps von Seiner Majestät Schiff Arkona; die holländische Flagge, rechts davon die Flaggen von Amerika und England, links die von Preussen und Frankreich, von preussischen Matrosen ge- tragen und escortirt, dann ein Detachement preussischer und ein Detachement holländischer Seesoldaten von der Kriegsbrig Cachelot, welche den General-Consul Herrn De Witt aus Kanagava herüber- geführt hatte; Abbe Girard und Doctor Lucius, welche dem Ver- storbenen in den letzten Augenblicken beigestanden hatten; der Sarg, bedeckt von der amerikanischen Flagge, getragen von Dienern des Herrn Harris, umgeben von holländischen Seesoldaten; die Herren Harris und De Witt mit den Dienern des Verstorbenen; die Gesand- ten von Preussen, England und Frankreich, Capitän Jachmann, die fremden Consuln, die sämmtlichen Mitglieder und Angehörigen der Legationen in Yeddo, die preussischen und holländischen Seeofficiere. Ein Detachement preussischer Seeleute schloss den Zug, der von einer Chaine preussischer und holländischer Marinesoldaten cotoyirt und von vielen Yakuninen zu Fuss und zu Pferde in ungeordneter Reihe begleitet wurde. Von Vorsichtsmaassregeln der Regierung war keine Spur zu bemerken.
Der Weg führt von der amerikanischen Gesandtschaft zunächst durch enge Gassen, dann an dem früher erwähnten Flüsschen entlang, das die südwestlichen Vorstädte durchströmt. Sein Ufer ist hoch, die ebene Strasse etwa funfzehn Schritt breit und rechts, auf der
In Akabane hatten sich unterdessen die zum Leichenbegängniss commandirten Mannschaften, zwanzig Seesoldaten, zwanzig Matrosen und das Musikcorps, ferner Capitän Jachmann mit vielen Officieren, Beamten und Cadetten der beiden Kriegsschiffe eingefunden, welche dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten. Capitän Sunde- wall blieb wegen Unwohlsein an Bord. Das Detachement wurde auf die Nachricht der drohenden Gefahr noch durch zehn Mann von unserer Wache verstärkt und erhielt den Befehl, scharf zu laden. Der Gesandte und seine Begleiter bewaffneten sich mit Säbeln und Revolvern und marschirten mit der Escorte zu Fuss in ge- schlossenem Zuge nach dem amerikanischen Tempel, wo unterdessen auch die Mitglieder der übrigen Legationen und die aus Kanagava her- übergekommenen Consuln eingetroffen waren. Der Leichenzug wurde auf dem Hofe geordnet und setzte sich um halb zwei in Bewegung: voraus die fünf Bunyo’s zu Pferde, im Kamisimo, — dem geflügelten Staatskleide, — gefolgt von ihren Insignien und Kofferträgern; dann das Musikcorps von Seiner Majestät Schiff Arkona; die holländische Flagge, rechts davon die Flaggen von Amerika und England, links die von Preussen und Frankreich, von preussischen Matrosen ge- tragen und escortirt, dann ein Detachement preussischer und ein Detachement holländischer Seesoldaten von der Kriegsbrig Cachelot, welche den General-Consul Herrn De Witt aus Kanagava herüber- geführt hatte; Abbé Girard und Doctor Lucius, welche dem Ver- storbenen in den letzten Augenblicken beigestanden hatten; der Sarg, bedeckt von der amerikanischen Flagge, getragen von Dienern des Herrn Harris, umgeben von holländischen Seesoldaten; die Herren Harris und De Witt mit den Dienern des Verstorbenen; die Gesand- ten von Preussen, England und Frankreich, Capitän Jachmann, die fremden Consuln, die sämmtlichen Mitglieder und Angehörigen der Legationen in Yeddo, die preussischen und holländischen Seeofficiere. Ein Detachement preussischer Seeleute schloss den Zug, der von einer Chaine preussischer und holländischer Marinesoldaten cotoyirt und von vielen Yakuninen zu Fuss und zu Pferde in ungeordneter Reihe begleitet wurde. Von Vorsichtsmaassregeln der Regierung war keine Spur zu bemerken.
Der Weg führt von der amerikanischen Gesandtschaft zunächst durch enge Gassen, dann an dem früher erwähnten Flüsschen entlang, das die südwestlichen Vorstädte durchströmt. Sein Ufer ist hoch, die ebene Strasse etwa funfzehn Schritt breit und rechts, auf der
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[155/0175]
X. Heuskens Begräbniss.
In Akabane hatten sich unterdessen die zum Leichenbegängniss
commandirten Mannschaften, zwanzig Seesoldaten, zwanzig Matrosen
und das Musikcorps, ferner Capitän Jachmann mit vielen Officieren,
Beamten und Cadetten der beiden Kriegsschiffe eingefunden, welche
dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollten. Capitän Sunde-
wall blieb wegen Unwohlsein an Bord. Das Detachement wurde
auf die Nachricht der drohenden Gefahr noch durch zehn Mann
von unserer Wache verstärkt und erhielt den Befehl, scharf zu
laden. Der Gesandte und seine Begleiter bewaffneten sich mit Säbeln
und Revolvern und marschirten mit der Escorte zu Fuss in ge-
schlossenem Zuge nach dem amerikanischen Tempel, wo unterdessen
auch die Mitglieder der übrigen Legationen und die aus Kanagava her-
übergekommenen Consuln eingetroffen waren. Der Leichenzug wurde
auf dem Hofe geordnet und setzte sich um halb zwei in Bewegung:
voraus die fünf Bunyo’s zu Pferde, im Kamisimo, — dem geflügelten
Staatskleide, — gefolgt von ihren Insignien und Kofferträgern; dann
das Musikcorps von Seiner Majestät Schiff Arkona; die holländische
Flagge, rechts davon die Flaggen von Amerika und England, links
die von Preussen und Frankreich, von preussischen Matrosen ge-
tragen und escortirt, dann ein Detachement preussischer und ein
Detachement holländischer Seesoldaten von der Kriegsbrig Cachelot,
welche den General-Consul Herrn De Witt aus Kanagava herüber-
geführt hatte; Abbé Girard und Doctor Lucius, welche dem Ver-
storbenen in den letzten Augenblicken beigestanden hatten; der Sarg,
bedeckt von der amerikanischen Flagge, getragen von Dienern des
Herrn Harris, umgeben von holländischen Seesoldaten; die Herren
Harris und De Witt mit den Dienern des Verstorbenen; die Gesand-
ten von Preussen, England und Frankreich, Capitän Jachmann, die
fremden Consuln, die sämmtlichen Mitglieder und Angehörigen der
Legationen in Yeddo, die preussischen und holländischen Seeofficiere.
Ein Detachement preussischer Seeleute schloss den Zug, der von
einer Chaine preussischer und holländischer Marinesoldaten cotoyirt
und von vielen Yakuninen zu Fuss und zu Pferde in ungeordneter
Reihe begleitet wurde. Von Vorsichtsmaassregeln der Regierung
war keine Spur zu bemerken.
Der Weg führt von der amerikanischen Gesandtschaft zunächst
durch enge Gassen, dann an dem früher erwähnten Flüsschen entlang,
das die südwestlichen Vorstädte durchströmt. Sein Ufer ist hoch,
die ebene Strasse etwa funfzehn Schritt breit und rechts, auf der
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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 2. Berlin, 1866, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien02_1866/175>, abgerufen am 24.11.2024.
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