Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.Agarum von Rumph. Fig. A., B., C., malaiisch sayor-karang, Korallenriffgemüse,und agar agar karang, von der offenen Südostküste Amboina's (Lei-timor), ist sicher Sphaerococcus lichenoides Ag., wofür sie auch schon von Gmelin (unter dem Namen Fucus edulis) erkannt wurde. Der ältere Agardh, species algarum I., p. 310, citirt sie zu seiner var. b tenuis, worin J. Agardh Sph. confervoides vermuthet. Beide Arten variiren übrigens bedeu- tend in der Dicke der Stämme und Zweige, Rumph unter- scheidet viererlei Arten davon, wahrscheinlich andere Florideen mit umfassend. 3) Agarum, Seite 85, nach dem malaiischen Worte agar-agar, das verschiedene grössere, namentlich die als Speise benutzten Algen bezeichnet, ein Name, der sehr unpassend von den Systematikern auf ganz andere, dem indischen Ocean fremde Algen übertragen wurde. Rumph unterscheidet davon auch viererlei Arten: a) Acetabulum marinum, an flachen Orten des Strandes, unsere Turbinarien, zunächst wohl die im indischen Ocean häufigste Turbinaria ornata J. Ag. Das dabei erwähnte grüne laki-laki (Männchen) ist vielleicht auf Chauvinia macrophysa zu deuten. b) Agarum secundum sive bracteatum, Seite 186, von der Südspitze von Amboina (Hoek van Nussaniva), ohne Zweifel der von Zollinger entdeckte Mastocarpus Klenzeanus Kg., auf welchen namentlich die zweierlei Blätter passen. Mastocarpus radula, für welchen es sonst erklärt wurde, ist eine Alge vom Cap und passt nicht zu Rumph's Beschreibung, wie schon der ältere Agardh, spec. alg. I., p. 26, richtig gegen Turner bemerkt. c) Agarum funiculare sive foliatum, Seite 186, umfasst drei Sargassen, im erstbeschriebenen ist Carpacanthus herbaceus (Sarg.) Kg., in der altera forma Sargassum granuliferum Ag. zu erkennen. d) Agarum lactucarium sive Lactuca marina enthält ver- schiedene Florideen, die letzterwähnte, "composita ex simplicibus et tenuissimis laciniis", kann Hypnea di- varicata J. Ag. sein. Ueber Agarum corticosum sive culeola, Seite 187, wage ich keine Vermuthung. Agarum von Rumph. Fig. A., B., C., malaiisch sayor-karang, Korallenriffgemüse,und agar agar karang, von der offenen Südostküste Amboina’s (Lei-timor), ist sicher Sphaerococcus lichenoides Ag., wofür sie auch schon von Gmelin (unter dem Namen Fucus edulis) erkannt wurde. Der ältere Agardh, species algarum I., p. 310, citirt sie zu seiner var. β tenuis, worin J. Agardh Sph. confervoides vermuthet. Beide Arten variiren übrigens bedeu- tend in der Dicke der Stämme und Zweige, Rumph unter- scheidet viererlei Arten davon, wahrscheinlich andere Florideen mit umfassend. 3) Agarum, Seite 85, nach dem malaiischen Worte agar-agar, das verschiedene grössere, namentlich die als Speise benutzten Algen bezeichnet, ein Name, der sehr unpassend von den Systematikern auf ganz andere, dem indischen Ocean fremde Algen übertragen wurde. Rumph unterscheidet davon auch viererlei Arten: a) Acetabulum marinum, an flachen Orten des Strandes, unsere Turbinarien, zunächst wohl die im indischen Ocean häufigste Turbinaria ornata J. Ag. Das dabei erwähnte grüne laki-laki (Männchen) ist vielleicht auf Chauvinia macrophysa zu deuten. b) Agarum secundum sive bracteatum, Seite 186, von der Südspitze von Amboina (Hoek van Nussaniva), ohne Zweifel der von Zollinger entdeckte Mastocarpus Klenzeanus Kg., auf welchen namentlich die zweierlei Blätter passen. Mastocarpus radula, für welchen es sonst erklärt wurde, ist eine Alge vom Cap und passt nicht zu Rumph’s Beschreibung, wie schon der ältere Agardh, spec. alg. I., p. 26, richtig gegen Turner bemerkt. c) Agarum funiculare sive foliatum, Seite 186, umfasst drei Sargassen, im erstbeschriebenen ist Carpacanthus herbaceus (Sarg.) Kg., in der altera forma Sargassum granuliferum Ag. zu erkennen. d) Agarum lactucarium sive Lactuca marina enthält ver- schiedene Florideen, die letzterwähnte, »composita ex simplicibus et tenuissimis laciniis«, kann Hypnea di- varicata J. Ag. sein. 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Agarum von Rumph.
Fig. A., B., C., malaiisch sayor-karang, Korallenriffgemüse,
und agar agar karang, von der offenen Südostküste Amboina’s
(Lei-timor), ist sicher Sphaerococcus lichenoides Ag.,
wofür sie auch schon von Gmelin (unter dem Namen Fucus
edulis) erkannt wurde. Der ältere Agardh, species algarum I.,
p. 310, citirt sie zu seiner var. β tenuis, worin J. Agardh Sph.
confervoides vermuthet. Beide Arten variiren übrigens bedeu-
tend in der Dicke der Stämme und Zweige, Rumph unter-
scheidet viererlei Arten davon, wahrscheinlich andere Florideen
mit umfassend.
3) Agarum, Seite 85, nach dem malaiischen Worte agar-agar,
das verschiedene grössere, namentlich die als Speise benutzten
Algen bezeichnet, ein Name, der sehr unpassend von den
Systematikern auf ganz andere, dem indischen Ocean fremde
Algen übertragen wurde. Rumph unterscheidet davon auch
viererlei Arten:
a) Acetabulum marinum, an flachen Orten des Strandes,
unsere Turbinarien, zunächst wohl die im indischen
Ocean häufigste Turbinaria ornata J. Ag. Das dabei
erwähnte grüne laki-laki (Männchen) ist vielleicht auf
Chauvinia macrophysa zu deuten.
b) Agarum secundum sive bracteatum, Seite 186, von der
Südspitze von Amboina (Hoek van Nussaniva), ohne
Zweifel der von Zollinger entdeckte Mastocarpus
Klenzeanus Kg., auf welchen namentlich die zweierlei
Blätter passen. Mastocarpus radula, für welchen es sonst
erklärt wurde, ist eine Alge vom Cap und passt nicht zu
Rumph’s Beschreibung, wie schon der ältere Agardh,
spec. alg. I., p. 26, richtig gegen Turner bemerkt.
c) Agarum funiculare sive foliatum, Seite 186, umfasst drei
Sargassen, im erstbeschriebenen ist Carpacanthus
herbaceus (Sarg.) Kg., in der altera forma Sargassum
granuliferum Ag. zu erkennen.
d) Agarum lactucarium sive Lactuca marina enthält ver-
schiedene Florideen, die letzterwähnte, »composita ex
simplicibus et tenuissimis laciniis«, kann Hypnea di-
varicata J. Ag. sein.
Ueber Agarum corticosum sive culeola, Seite 187, wage
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