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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Philippinische Säugethiere.
Philippinus Waterh. B., da derselbe Name auf Sumatra
und Borneo für Paradoxurus gilt. Endlich kennt man auch
Zibetkatzen B. und deren malaiischen Namen tangalung, zu
dingalong oder singarong entstellt, auf den Philippinen.
Camel, der sie mit dem musang zusammenwirft, sagt, dass
die Leute sich nicht die Mühe geben, sie lebend zu halten,
sondern nur in Fallen fangen und tödten, um den Zibeth
zu bekommen. Endlich ist auch der malaiische Name des
Leoparden, harimau, als sarimao auf Leyto, halimao im
Tagalischen bekannt, aber das Vorkommen dieses Thieres
selbst auf den Philippinen noch nicht glaubwürdig bezeugt;
Buzeta gibt es als "Conjectur" von den Calamian-Inseln
(zwischen Mindoro und Palawan) an.
Eichhörnchen, alalacsin bei Camel; in der Biblioteca militar
sah ich keines und Buzeta nennt sie nur bei der Special-
beschreibung der Calamianes, sowohl gewöhnliche, ardillas,
als fliegende, ardillas voladoras; Waterhouse hat 1839 eine
Art, Sciurus Philippinus, aus Mindanao beschrieben.
Mäuse, tagalisch daga. Camel erwähnt mehrere Arten, wovon
eine, manharag, gegessen werde. Waterhouse hat als neue
Art Mus castaneus (Ann. and mag. n. h. 1843) und als neue
Gattung die grössere zimmtfarbige Rindenmaus, Phloeomys
Cumingi (Proc. zool. soc. 1839 und 1840) beschrieben, parrat
oder parret der schwarzen Eingeborenen in Luzon.
Stachelschwein, Hystrix oder Atherura, von Camel nur von
der Insel Mindanao unter dem Namen balatnamatinic, von
Buzeta auch von den Calamianes und vielleicht von Luzon
selbst als Igel, erizo, erwähnt, fehlt der Sammlung der
Biblioteca militar.
Wildes Schwein, javali der Spanier, baboy damo der Tagalen,
an andern Orten pagil, bayong etc. genannt, überall häufig,
von Cagayan, der nördlichsten Provinz Luzons, bis Mindanao,
das Fleisch allgemein geschätzt.
Hirsche sind ebenso verbreitet, tagalisch osa und sungayan, das
Weibchen libay. Geweihe und Häute kommen von den
Provinzen Pangasinan und Pampanga nach Manila, die
Sehnen werden an die Chinesen zum Leimsieden verkauft.7)
Der Büffel, carabao der Spanier, avang in einigen einheimischen
Sprachen nach Camel, soll in den Bergwäldern der meisten
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Philippinische Säugethiere.
Philippinus Waterh. B., da derselbe Name auf Sumatra
und Borneo für Paradoxurus gilt. Endlich kennt man auch
Zibetkatzen B. und deren malaiischen Namen tangalung, zu
dingalong oder singarong entstellt, auf den Philippinen.
Camel, der sie mit dem musang zusammenwirft, sagt, dass
die Leute sich nicht die Mühe geben, sie lebend zu halten,
sondern nur in Fallen fangen und tödten, um den Zibeth
zu bekommen. Endlich ist auch der malaiische Name des
Leoparden, harimau, als sarimao auf Leyto, halimao im
Tagalischen bekannt, aber das Vorkommen dieses Thieres
selbst auf den Philippinen noch nicht glaubwürdig bezeugt;
Buzeta gibt es als »Conjectur« von den Calamian-Inseln
(zwischen Mindoro und Palawan) an.
Eichhörnchen, alalacsin bei Camel; in der Biblioteca militar
sah ich keines und Buzeta nennt sie nur bei der Special-
beschreibung der Calamianes, sowohl gewöhnliche, ardillas,
als fliegende, ardillas voladoras; Waterhouse hat 1839 eine
Art, Sciurus Philippinus, aus Mindanao beschrieben.
Mäuse, tagalisch daga. Camel erwähnt mehrere Arten, wovon
eine, manharag, gegessen werde. Waterhouse hat als neue
Art Mus castaneus (Ann. and mag. n. h. 1843) und als neue
Gattung die grössere zimmtfarbige Rindenmaus, Phloeomys
Cumingi (Proc. zool. soc. 1839 und 1840) beschrieben, parrat
oder parret der schwarzen Eingeborenen in Luzon.
Stachelschwein, Hystrix oder Atherura, von Camel nur von
der Insel Mindanao unter dem Namen balatnamatinic, von
Buzeta auch von den Calamianes und vielleicht von Luzon
selbst als Igel, erizo, erwähnt, fehlt der Sammlung der
Biblioteca militar.
Wildes Schwein, javali der Spanier, baboy damo der Tagalen,
an andern Orten pagil, bayong etc. genannt, überall häufig,
von Cagayan, der nördlichsten Provinz Luzons, bis Mindanao,
das Fleisch allgemein geschätzt.
Hirsche sind ebenso verbreitet, tagalisch osa und sungayan, das
Weibchen libay. Geweihe und Häute kommen von den
Provinzen Pangasinan und Pampanga nach Manila, die
Sehnen werden an die Chinesen zum Leimsieden verkauft.7)
Der Büffel, carabao der Spanier, avang in einigen einheimischen
Sprachen nach Camel, soll in den Bergwäldern der meisten
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[195/0213] Philippinische Säugethiere. Philippinus Waterh. B., da derselbe Name auf Sumatra und Borneo für Paradoxurus gilt. Endlich kennt man auch Zibetkatzen B. und deren malaiischen Namen tangalung, zu dingalong oder singarong entstellt, auf den Philippinen. Camel, der sie mit dem musang zusammenwirft, sagt, dass die Leute sich nicht die Mühe geben, sie lebend zu halten, sondern nur in Fallen fangen und tödten, um den Zibeth zu bekommen. Endlich ist auch der malaiische Name des Leoparden, harimau, als sarimao auf Leyto, halimao im Tagalischen bekannt, aber das Vorkommen dieses Thieres selbst auf den Philippinen noch nicht glaubwürdig bezeugt; Buzeta gibt es als »Conjectur« von den Calamian-Inseln (zwischen Mindoro und Palawan) an. Eichhörnchen, alalacsin bei Camel; in der Biblioteca militar sah ich keines und Buzeta nennt sie nur bei der Special- beschreibung der Calamianes, sowohl gewöhnliche, ardillas, als fliegende, ardillas voladoras; Waterhouse hat 1839 eine Art, Sciurus Philippinus, aus Mindanao beschrieben. Mäuse, tagalisch daga. Camel erwähnt mehrere Arten, wovon eine, manharag, gegessen werde. Waterhouse hat als neue Art Mus castaneus (Ann. and mag. n. h. 1843) und als neue Gattung die grössere zimmtfarbige Rindenmaus, Phloeomys Cumingi (Proc. zool. soc. 1839 und 1840) beschrieben, parrat oder parret der schwarzen Eingeborenen in Luzon. Stachelschwein, Hystrix oder Atherura, von Camel nur von der Insel Mindanao unter dem Namen balatnamatinic, von Buzeta auch von den Calamianes und vielleicht von Luzon selbst als Igel, erizo, erwähnt, fehlt der Sammlung der Biblioteca militar. Wildes Schwein, javali der Spanier, baboy damo der Tagalen, an andern Orten pagil, bayong etc. genannt, überall häufig, von Cagayan, der nördlichsten Provinz Luzons, bis Mindanao, das Fleisch allgemein geschätzt. Hirsche sind ebenso verbreitet, tagalisch osa und sungayan, das Weibchen libay. Geweihe und Häute kommen von den Provinzen Pangasinan und Pampanga nach Manila, die Sehnen werden an die Chinesen zum Leimsieden verkauft.7) Der Büffel, carabao der Spanier, avang in einigen einheimischen Sprachen nach Camel, soll in den Bergwäldern der meisten 13*

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/213>, abgerufen am 24.11.2024.