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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Cyclostomaceen des indischen Archipels.
der Monographie (1852) bei. Nichtsdestoweniger beschränkt wiederum
Gray im Guide to the systematic distribution of the Mollusca in the
British Museum 1857 p. 14 den Namen Realia gerade auf Omphalo-
tropis und schuf für Realia im Pfeiffer'schen Sinn noch einen neuen
Namen, Liarea, eine blosse Buchstabenversetzung des vorigen. Im
folgenden Jahr nahm nun Adams (gen. II.) die Pfeiffer'schen Namen in
dessen Sinn an, vereinigte aber beide fälschlich mit Hydrocena, worin
ihm wiederum Pfeiffer im Supplement in Bezug auf Omphalotropis
folgte. Ich finde nun an Exemplaren der Albers'schen Sammlung, dass
auch Realia Egea die sehr bestimmte Andeutung eines zweiten Kiels
dicht um den Nabel hat, so dass einzig der zusammenhängende und
doppelte Mundsaum noch Realia von Omphalotropis trennt, und
hierin bildet R. ventricosa Hombr. et Jacq. ein bedenkliches Mittelglied.
Wenn man beide deshalb wieder vereinigen will, so muss die ver-
einigte Gattung Realia heissen, und Omphalotropis bildet darin eine
durch die getrennten Mundränder charakterisirte Unterabtheilung.

Nicht zu verwechseln trotz des ähnlichen Aussehens der
Schale ist die Gattung Assiminea, ohne eigentliche Fühler, zu
welcher mehrere der von Pfeiffer beschriebenen Hydrocenen ohne
Kiel aus dem indischen Archipel zu gehören scheinen und sicher
die von mir früher beschriebene Omphalotropis maculata (Proc. z. s.
1860 mit Kiel) aus Siam. Diese lebt im Brackwasser.

Omphalotropis Ceramensis Pfr. Taf. 4., Fig. 11.

Hydrocena (Omph.) Ceramensis Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 117; mon. pneum. suppl.
II. p. 179; Omphalotropis C. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 414.

Omphalotropis bicarinata Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 Febr. S. 118;
Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 180.

Testa conico-turrita, anguste perforata, oblique striatula
et lineis spiralibus subtilissimis confertissimis sculpta, brunneo-
flavescens, nitidula, carina filiformi in medio anfractu ultimo et
altera circa perforationem munita; anfr. 7, vix convexi, sutura carina
anfractuum superiorum marginata, ultimus haud descendens; apertura
diagonalis, piriformis, superne angulata; peristoma leviter labiatum,
album, expansum, marginibus callo conspicuo junctis, margine
columellari infra subito auriculatim dilatato.

b) Paulo major, fusca, fasciis nonnullis angustis albidis cincta,
apice crocea.

Long. 10, diam. maj. 6, min. 5; apert. alt. 5, lat. inclus.
perist. 4, exclus. 3 Mill.


Cyclostomaceen des indischen Archipels.
der Monographie (1852) bei. Nichtsdestoweniger beschränkt wiederum
Gray im Guide to the systematic distribution of the Mollusca in the
British Museum 1857 p. 14 den Namen Realia gerade auf Omphalo-
tropis und schuf für Realia im Pfeiffer’schen Sinn noch einen neuen
Namen, Liarea, eine blosse Buchstabenversetzung des vorigen. Im
folgenden Jahr nahm nun Adams (gen. II.) die Pfeiffer’schen Namen in
dessen Sinn an, vereinigte aber beide fälschlich mit Hydrocena, worin
ihm wiederum Pfeiffer im Supplement in Bezug auf Omphalotropis
folgte. Ich finde nun an Exemplaren der Albers’schen Sammlung, dass
auch Realia Egea die sehr bestimmte Andeutung eines zweiten Kiels
dicht um den Nabel hat, so dass einzig der zusammenhängende und
doppelte Mundsaum noch Realia von Omphalotropis trennt, und
hierin bildet R. ventricosa Hombr. et Jacq. ein bedenkliches Mittelglied.
Wenn man beide deshalb wieder vereinigen will, so muss die ver-
einigte Gattung Realia heissen, und Omphalotropis bildet darin eine
durch die getrennten Mundränder charakterisirte Unterabtheilung.

Nicht zu verwechseln trotz des ähnlichen Aussehens der
Schale ist die Gattung Assiminea, ohne eigentliche Fühler, zu
welcher mehrere der von Pfeiffer beschriebenen Hydrocenen ohne
Kiel aus dem indischen Archipel zu gehören scheinen und sicher
die von mir früher beschriebene Omphalotropis maculata (Proc. z. s.
1860 mit Kiel) aus Siam. Diese lebt im Brackwasser.

Omphalotropis Ceramensis Pfr. Taf. 4., Fig. 11.

Hydrocena (Omph.) Ceramensis Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 117; mon. pneum. suppl.
II. p. 179; Omphalotropis C. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 414.

Omphalotropis bicarinata Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 Febr. S. 118;
Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 180.

Testa conico-turrita, anguste perforata, oblique striatula
et lineis spiralibus subtilissimis confertissimis sculpta, brunneo-
flavescens, nitidula, carina filiformi in medio anfractu ultimo et
altera circa perforationem munita; anfr. 7, vix convexi, sutura carina
anfractuum superiorum marginata, ultimus haud descendens; apertura
diagonalis, piriformis, superne angulata; peristoma leviter labiatum,
album, expansum, marginibus callo conspicuo junctis, margine
columellari infra subito auriculatim dilatato.

β) Paulo major, fusca, fasciis nonnullis angustis albidis cincta,
apice crocea.

Long. 10, diam. maj. 6, min. 5; apert. alt. 5, lat. inclus.
perist. 4, exclus. 3 Mill.


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[160/0180] Cyclostomaceen des indischen Archipels. der Monographie (1852) bei. Nichtsdestoweniger beschränkt wiederum Gray im Guide to the systematic distribution of the Mollusca in the British Museum 1857 p. 14 den Namen Realia gerade auf Omphalo- tropis und schuf für Realia im Pfeiffer’schen Sinn noch einen neuen Namen, Liarea, eine blosse Buchstabenversetzung des vorigen. Im folgenden Jahr nahm nun Adams (gen. II.) die Pfeiffer’schen Namen in dessen Sinn an, vereinigte aber beide fälschlich mit Hydrocena, worin ihm wiederum Pfeiffer im Supplement in Bezug auf Omphalotropis folgte. Ich finde nun an Exemplaren der Albers’schen Sammlung, dass auch Realia Egea die sehr bestimmte Andeutung eines zweiten Kiels dicht um den Nabel hat, so dass einzig der zusammenhängende und doppelte Mundsaum noch Realia von Omphalotropis trennt, und hierin bildet R. ventricosa Hombr. et Jacq. ein bedenkliches Mittelglied. Wenn man beide deshalb wieder vereinigen will, so muss die ver- einigte Gattung Realia heissen, und Omphalotropis bildet darin eine durch die getrennten Mundränder charakterisirte Unterabtheilung. Nicht zu verwechseln trotz des ähnlichen Aussehens der Schale ist die Gattung Assiminea, ohne eigentliche Fühler, zu welcher mehrere der von Pfeiffer beschriebenen Hydrocenen ohne Kiel aus dem indischen Archipel zu gehören scheinen und sicher die von mir früher beschriebene Omphalotropis maculata (Proc. z. s. 1860 mit Kiel) aus Siam. Diese lebt im Brackwasser. Omphalotropis Ceramensis Pfr. Taf. 4., Fig. 11. Hydrocena (Omph.) Ceramensis Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 117; mon. pneum. suppl. II. p. 179; Omphalotropis C. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 414. Omphalotropis bicarinata Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 Febr. S. 118; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 180. Testa conico-turrita, anguste perforata, oblique striatula et lineis spiralibus subtilissimis confertissimis sculpta, brunneo- flavescens, nitidula, carina filiformi in medio anfractu ultimo et altera circa perforationem munita; anfr. 7, vix convexi, sutura carina anfractuum superiorum marginata, ultimus haud descendens; apertura diagonalis, piriformis, superne angulata; peristoma leviter labiatum, album, expansum, marginibus callo conspicuo junctis, margine columellari infra subito auriculatim dilatato. β) Paulo major, fusca, fasciis nonnullis angustis albidis cincta, apice crocea. Long. 10, diam. maj. 6, min. 5; apert. alt. 5, lat. inclus. perist. 4, exclus. 3 Mill.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/180>, abgerufen am 24.11.2024.