unterscheiden, und zu drei einzeln stehenden Arten (p. 89--96):
[Tabelle]
Ferussac (prodrome 1821--1822) vereinigt rechte und linke Exemplare in eine Art, betrachtet aber doch die einen als regel- mässig rechts-, die anderen als regelmässig linksgewunden, und bei beiden die Exemplare von entgegengesetzter Richtung als "Monstrum", wie bei Helix pomatia. Die von ihm angenommenen Arten sind:
1. Helix aurea Dillw. = perversa L. = sinistra Müll., links, mit der monströs rechten dextra Müll.
2. Helix inversa Müll., nebst 2 Farbenvarietäten, links, mit der monströs rechten recta Müll.
3. Helix interrupta Müll., rechts, mit der monströs linken contraria Müll.
4. Helix laeva Müll. nur links.
Er zieht also wieder mehr zusammen als Müller und ist selbst geneigt, diese 4 Arten auf 2 zu reduziren: 1 + 2 und 3 + 4.
Lamarck (1822) unterscheidet auch, doch nicht übereinstim- mend, vier Arten, Bulimus inversus, citrinus (= Helix sinistra und dextra Müll.), sultanus (links und rechts), und durch nicht hieher- gehörige Arten getrennt interruptus (= H. contraria Müll., nicht dessen interrupta); er nimmt bei allen vier das Linksgewundensein als normal an, erwähnt bei der zweiten und dritten auch der rechts- gewundenen, übrigens als Varietät, nicht Monstrosität, was sich ausser dem Wortlaut auch daraus ergiebt, dass er selbst bei Helix pomatia gar nicht der linksgewundenen Exemplare erwähnt, offenbar weil er diese als Monstrosität nicht in das System aufnehmen will.
Hasselt (1823) unterschied auf Java allein 4 Arten, den ein- farbig gelben B. perversus und drei, B. couagga, zebra (porcellanus) und microstoma (purus) ohne Beschreibung, aber aus seinen Ab- bildungen zu errathen; B. couagga könnte interruptus sein.
Beck (1837) unterscheidet bereits 6 Arten, bei zwei derselben linke und rechte Exemplare, als a) laevorsus und b) dextrorsus, zwei andere sind stets rechts, die zwei letzten stets links; zugleich ist er der erste, der das Vaterland wenigstens genauer berücksichtigt:
Ansichten der verschiedenen Autoren
unterscheiden, und zu drei einzeln stehenden Arten (p. 89—96):
[Tabelle]
Ferussac (prodrome 1821—1822) vereinigt rechte und linke Exemplare in eine Art, betrachtet aber doch die einen als regel- mässig rechts-, die anderen als regelmässig linksgewunden, und bei beiden die Exemplare von entgegengesetzter Richtung als »Monstrum«, wie bei Helix pomatia. Die von ihm angenommenen Arten sind:
1. Helix aurea Dillw. = perversa L. = sinistra Müll., links, mit der monströs rechten dextra Müll.
2. Helix inversa Müll., nebst 2 Farbenvarietäten, links, mit der monströs rechten recta Müll.
3. Helix interrupta Müll., rechts, mit der monströs linken contraria Müll.
4. Helix laeva Müll. nur links.
Er zieht also wieder mehr zusammen als Müller und ist selbst geneigt, diese 4 Arten auf 2 zu reduziren: 1 + 2 und 3 + 4.
Lamarck (1822) unterscheidet auch, doch nicht übereinstim- mend, vier Arten, Bulimus inversus, citrinus (= Helix sinistra und dextra Müll.), sultanus (links und rechts), und durch nicht hieher- gehörige Arten getrennt interruptus (= H. contraria Müll., nicht dessen interrupta); er nimmt bei allen vier das Linksgewundensein als normal an, erwähnt bei der zweiten und dritten auch der rechts- gewundenen, übrigens als Varietät, nicht Monstrosität, was sich ausser dem Wortlaut auch daraus ergiebt, dass er selbst bei Helix pomatia gar nicht der linksgewundenen Exemplare erwähnt, offenbar weil er diese als Monstrosität nicht in das System aufnehmen will.
Hasselt (1823) unterschied auf Java allein 4 Arten, den ein- farbig gelben B. perversus und drei, B. couagga, zebra (porcellanus) und microstoma (purus) ohne Beschreibung, aber aus seinen Ab- bildungen zu errathen; B. couagga könnte interruptus sein.
Beck (1837) unterscheidet bereits 6 Arten, bei zwei derselben linke und rechte Exemplare, als a) laevorsus und b) dextrorsus, zwei andere sind stets rechts, die zwei letzten stets links; zugleich ist er der erste, der das Vaterland wenigstens genauer berücksichtigt:
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Ansichten der verschiedenen Autoren
unterscheiden, und zu drei einzeln stehenden Arten (p. 89—96):
Ferussac (prodrome 1821—1822) vereinigt rechte und linke
Exemplare in eine Art, betrachtet aber doch die einen als regel-
mässig rechts-, die anderen als regelmässig linksgewunden, und bei
beiden die Exemplare von entgegengesetzter Richtung als »Monstrum«,
wie bei Helix pomatia. Die von ihm angenommenen Arten sind:
1. Helix aurea Dillw. = perversa L. = sinistra Müll., links,
mit der monströs rechten dextra Müll.
2. Helix inversa Müll., nebst 2 Farbenvarietäten, links, mit
der monströs rechten recta Müll.
3. Helix interrupta Müll., rechts, mit der monströs linken
contraria Müll.
4. Helix laeva Müll. nur links.
Er zieht also wieder mehr zusammen als Müller und ist
selbst geneigt, diese 4 Arten auf 2 zu reduziren: 1 + 2 und 3 + 4.
Lamarck (1822) unterscheidet auch, doch nicht übereinstim-
mend, vier Arten, Bulimus inversus, citrinus (= Helix sinistra und
dextra Müll.), sultanus (links und rechts), und durch nicht hieher-
gehörige Arten getrennt interruptus (= H. contraria Müll., nicht
dessen interrupta); er nimmt bei allen vier das Linksgewundensein als
normal an, erwähnt bei der zweiten und dritten auch der rechts-
gewundenen, übrigens als Varietät, nicht Monstrosität, was sich
ausser dem Wortlaut auch daraus ergiebt, dass er selbst bei Helix
pomatia gar nicht der linksgewundenen Exemplare erwähnt, offenbar
weil er diese als Monstrosität nicht in das System aufnehmen will.
Hasselt (1823) unterschied auf Java allein 4 Arten, den ein-
farbig gelben B. perversus und drei, B. couagga, zebra (porcellanus)
und microstoma (purus) ohne Beschreibung, aber aus seinen Ab-
bildungen zu errathen; B. couagga könnte interruptus sein.
Beck (1837) unterscheidet bereits 6 Arten, bei zwei derselben
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/354>, abgerufen am 16.07.2024.
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