unserm großen Gute, oder Ubel fällen; wel- che Bewegungen mit dem eigentlichen und ge- meinen Namen der Affecten beleget werden.
Die hefftigen Bewegungen und Affecten erregen einmahl starck unsere Lebens-Geister, nach der bekannten Meynung aller Welt-Wei- sen und Medicorum, welche, wie leicht zu er- achten, auch einen großen Eindruck im Ge- hirne machen, und auch nothwendig durch ihre Menge, indem sie ins Gehirne einlauffen, ei- nen größern Weg im Gehirne bis zu demjeni- gen Orte machen, wo sie das Bild von dem großen Gute und Ubel eindrucken, und davon ein Merckmahl hinterlaßen. Ja man weiß, und merckts auch an sich selbst, und aus der Erfahrung, daß die Affecten auch im Leibe eine große Veränderung nach sich ziehen, und die Organa corporis, oder die Gefäße des Lei- bes, dilatiren und ausbreiten, wenn das Gut groß ist, welches wir als unser Gut beurthei- let, und hingegen die sinnlichen Werckzeuge, ja auf gewisse Weise das Hertze, und den gan- tzen Leib, und allerhand Gefäße desselben, Miltz, Leber, Senn-Adern, und Fibren con- stringiren und zusammen ziehen, wenn das Ubel groß ist, das wir vor das unsrige entwe- der gegenwärtige, oder zukünfftige angesehen und beurtheilet haben. Daß die Lebens-
Geister
einige aber doch
unſerm großen Gute, oder Ubel faͤllen; wel- che Bewegungen mit dem eigentlichen und ge- meinen Namen der Affecten beleget werden.
Die hefftigen Bewegungen und Affecten erregen einmahl ſtarck unſere Lebens-Geiſter, nach der bekannten Meynung aller Welt-Wei- ſen und Medicorum, welche, wie leicht zu er- achten, auch einen großen Eindruck im Ge- hirne machen, und auch nothwendig durch ihre Menge, indem ſie ins Gehirne einlauffen, ei- nen groͤßern Weg im Gehirne bis zu demjeni- gen Orte machen, wo ſie das Bild von dem großen Gute und Ubel eindrucken, und davon ein Merckmahl hinterlaßen. Ja man weiß, und merckts auch an ſich ſelbſt, und aus der Erfahrung, daß die Affecten auch im Leibe eine große Veraͤnderung nach ſich ziehen, und die Organa corporis, oder die Gefaͤße des Lei- bes, dilatiren und ausbreiten, wenn das Gut groß iſt, welches wir als unſer Gut beurthei- let, und hingegen die ſinnlichen Werckzeuge, ja auf gewiſſe Weiſe das Hertze, und den gan- tzen Leib, und allerhand Gefaͤße deſſelben, Miltz, Leber, Senn-Adern, und Fibren con- ſtringiren und zuſammen ziehen, wenn das Ubel groß iſt, das wir vor das unſrige entwe- der gegenwaͤrtige, oder zukuͤnfftige angeſehen und beurtheilet haben. Daß die Lebens-
Geiſter
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einige aber doch
unſerm großen Gute, oder Ubel faͤllen; wel-
che Bewegungen mit dem eigentlichen und ge-
meinen Namen der Affecten beleget werden.
Die hefftigen Bewegungen und Affecten
erregen einmahl ſtarck unſere Lebens-Geiſter,
nach der bekannten Meynung aller Welt-Wei-
ſen und Medicorum, welche, wie leicht zu er-
achten, auch einen großen Eindruck im Ge-
hirne machen, und auch nothwendig durch ihre
Menge, indem ſie ins Gehirne einlauffen, ei-
nen groͤßern Weg im Gehirne bis zu demjeni-
gen Orte machen, wo ſie das Bild von dem
großen Gute und Ubel eindrucken, und davon
ein Merckmahl hinterlaßen. Ja man weiß,
und merckts auch an ſich ſelbſt, und aus der
Erfahrung, daß die Affecten auch im Leibe
eine große Veraͤnderung nach ſich ziehen, und
die Organa corporis, oder die Gefaͤße des Lei-
bes, dilatiren und ausbreiten, wenn das Gut
groß iſt, welches wir als unſer Gut beurthei-
let, und hingegen die ſinnlichen Werckzeuge,
ja auf gewiſſe Weiſe das Hertze, und den gan-
tzen Leib, und allerhand Gefaͤße deſſelben,
Miltz, Leber, Senn-Adern, und Fibren con-
ſtringiren und zuſammen ziehen, wenn das
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der gegenwaͤrtige, oder zukuͤnfftige angeſehen
und beurtheilet haben. Daß die Lebens-
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/320>, abgerufen am 22.11.2024.
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