wenn sie einem gewissen Geschicht- Schreiber gleich wären, in dessen Kir- chen-Rechte, so er studiret, der bekannte Unterscheid zwischen einem Prediger, der seinen Prediger-Stand ableget, und zwischen einem, der nur sein Pre- digt-Amt in einer gewissen Kirchen aufgiebet, gar nicht zu finden, und der deshalben sich darein gar nicht zu fin- den weiß, daß ich mich noch einen Evangelischen Prediger nenne? Würde ich nicht allerhand widriges zu befürchten haben? Doch bitte ich einen ieden durch die Barmhertzigkeit GOttes, daß er meiner, als eines armen, und höchst elenden Mannes, schonen, und mir zu gute halten wolle, daferne ich bey meinem ietzt noch schwachen Gemüths-Zustande, da ich
kaum
Vorrede.
wenn ſie einem gewiſſen Geſchicht- Schreiber gleich waͤren, in deſſen Kir- chen-Rechte, ſo er ſtudiret, der bekannte Unterſcheid zwiſchen einem Prediger, der ſeinen Prediger-Stand ableget, und zwiſchen einem, der nur ſein Pre- digt-Amt in einer gewiſſen Kirchen aufgiebet, gar nicht zu finden, und der deshalben ſich darein gar nicht zu fin- den weiß, daß ich mich noch einen Evangeliſchen Prediger nenne? Wuͤrde ich nicht allerhand widriges zu befuͤrchten haben? Doch bitte ich einen ieden durch die Barmhertzigkeit GOttes, daß er meiner, als eines armen, und hoͤchſt elenden Mannes, ſchonen, und mir zu gute halten wolle, daferne ich bey meinem ietzt noch ſchwachen Gemuͤths-Zuſtande, da ich
kaum
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[0042]
Vorrede.
wenn ſie einem gewiſſen Geſchicht-
Schreiber gleich waͤren, in deſſen Kir-
chen-Rechte, ſo er ſtudiret, der bekannte
Unterſcheid zwiſchen einem Prediger,
der ſeinen Prediger-Stand ableget,
und zwiſchen einem, der nur ſein Pre-
digt-Amt in einer gewiſſen Kirchen
aufgiebet, gar nicht zu finden, und der
deshalben ſich darein gar nicht zu fin-
den weiß, daß ich mich noch einen
Evangeliſchen Prediger nenne?
Wuͤrde ich nicht allerhand widriges
zu befuͤrchten haben? Doch bitte ich
einen ieden durch die Barmhertzigkeit
GOttes, daß er meiner, als eines
armen, und hoͤchſt elenden Mannes,
ſchonen, und mir zu gute halten wolle,
daferne ich bey meinem ietzt noch
ſchwachen Gemuͤths-Zuſtande, da ich
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/42>, abgerufen am 23.11.2024.
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