ten, so alle Welt schon hatte, doch zu urtheilen nicht fähig waren, ob die Schweden bey Pultava geschlagen wä- ren, oder nicht, und die ietzt noch nicht zu sagen wissen, ob Bonnevall seine Memoiren selbst, oder ob sie ein ande- rer geschrieben. Denn daferne sie dergleichen bey mir thun, und mich nicht vor den Urheber meines Buchs halten solten, so könte ich mit allen Ehren noch davon kommen.
Doch es mag mir bey diesem mei- nem Buche gehen, wie es will, daferne durch das, was ich geschrieben, gera- then, und von mir selbst er zehlet, auch nur eine eintzige solche arme Seele, über welche dergleichen Leiden gehen, so mich betroffen, bey ihren seltsamen
Pla-
Vorrede.
ten, ſo alle Welt ſchon hatte, doch zu urtheilen nicht faͤhig waren, ob die Schweden bey Pultava geſchlagen waͤ- ren, oder nicht, und die ietzt noch nicht zu ſagen wiſſen, ob Bonnevall ſeine Memoiren ſelbſt, oder ob ſie ein ande- rer geſchrieben. Denn daferne ſie dergleichen bey mir thun, und mich nicht vor den Urheber meines Buchs halten ſolten, ſo koͤnte ich mit allen Ehren noch davon kommen.
Doch es mag mir bey dieſem mei- nem Buche gehen, wie es will, daferne durch das, was ich geſchrieben, gera- then, und von mir ſelbſt er zehlet, auch nur eine eintzige ſolche arme Seele, uͤber welche dergleichen Leiden gehen, ſo mich betroffen, bey ihren ſeltſamen
Pla-
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0044"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
ten, ſo alle Welt ſchon hatte, doch zu<lb/>
urtheilen nicht faͤhig waren, ob die<lb/>
Schweden bey <hirendition="#aq">Pultava</hi> geſchlagen waͤ-<lb/>
ren, oder nicht, und die ietzt noch nicht<lb/>
zu ſagen wiſſen, ob <hirendition="#aq">Bonnevall</hi>ſeine<lb/><hirendition="#aq">Memoir</hi>en ſelbſt, oder ob ſie ein ande-<lb/>
rer geſchrieben. Denn daferne ſie<lb/>
dergleichen bey mir thun, und mich<lb/>
nicht vor den Urheber meines Buchs<lb/>
halten ſolten, ſo koͤnte ich mit allen<lb/>
Ehren noch davon kommen.</p><lb/><p>Doch es mag mir bey dieſem mei-<lb/>
nem Buche gehen, wie es will, daferne<lb/>
durch das, was ich geſchrieben, gera-<lb/>
then, und von mir ſelbſt er zehlet, auch<lb/>
nur eine eintzige ſolche arme Seele,<lb/>
uͤber welche dergleichen Leiden gehen,<lb/>ſo mich betroffen, bey ihren ſeltſamen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Pla-</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0044]
Vorrede.
ten, ſo alle Welt ſchon hatte, doch zu
urtheilen nicht faͤhig waren, ob die
Schweden bey Pultava geſchlagen waͤ-
ren, oder nicht, und die ietzt noch nicht
zu ſagen wiſſen, ob Bonnevall ſeine
Memoiren ſelbſt, oder ob ſie ein ande-
rer geſchrieben. Denn daferne ſie
dergleichen bey mir thun, und mich
nicht vor den Urheber meines Buchs
halten ſolten, ſo koͤnte ich mit allen
Ehren noch davon kommen.
Doch es mag mir bey dieſem mei-
nem Buche gehen, wie es will, daferne
durch das, was ich geſchrieben, gera-
then, und von mir ſelbſt er zehlet, auch
nur eine eintzige ſolche arme Seele,
uͤber welche dergleichen Leiden gehen,
ſo mich betroffen, bey ihren ſeltſamen
Pla-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/44>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.