Plagen solte getröstet, oder gar ihre Befreyung, Errettung, und Gesund- machung dadurch befördert werden; so will ich GOTT bitten, daß er mir Gnade gebe, weder Schande, noch Schaden zu achten, den ich mir da- durch zuziehen möchte. Denn das Elend solcher Menschen ist gar zu erbärmlich, so daß nicht der tausende Theil mit Worten kan beschrieben, noch deutlich ausgedruckt werden, von dem, was sie bey ihrem ängstlichen und kümmerlichen Zustande, wo iede Stunde ein Tag, und ieder Tag ein Jahr sie zu seyn däucht, erfahren. Weil ich nicht mehr kan mit den Re- den meines Mundes, so will ich, so lange ich lebe, dem Nächsten mit der
Feder
Vorrede.
Plagen ſolte getroͤſtet, oder gar ihre Befreyung, Errettung, und Geſund- machung dadurch befoͤrdert werden; ſo will ich GOTT bitten, daß er mir Gnade gebe, weder Schande, noch Schaden zu achten, den ich mir da- durch zuziehen moͤchte. Denn das Elend ſolcher Menſchen iſt gar zu erbaͤrmlich, ſo daß nicht der tauſende Theil mit Worten kan beſchrieben, noch deutlich ausgedruckt werden, von dem, was ſie bey ihrem aͤngſtlichen und kuͤmmerlichen Zuſtande, wo iede Stunde ein Tag, und ieder Tag ein Jahr ſie zu ſeyn daͤucht, erfahren. Weil ich nicht mehr kan mit den Re- den meines Mundes, ſo will ich, ſo lange ich lebe, dem Naͤchſten mit der
Feder
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[0045]
Vorrede.
Plagen ſolte getroͤſtet, oder gar ihre
Befreyung, Errettung, und Geſund-
machung dadurch befoͤrdert werden;
ſo will ich GOTT bitten, daß er mir
Gnade gebe, weder Schande, noch
Schaden zu achten, den ich mir da-
durch zuziehen moͤchte. Denn das
Elend ſolcher Menſchen iſt gar zu
erbaͤrmlich, ſo daß nicht der tauſende
Theil mit Worten kan beſchrieben,
noch deutlich ausgedruckt werden, von
dem, was ſie bey ihrem aͤngſtlichen und
kuͤmmerlichen Zuſtande, wo iede
Stunde ein Tag, und ieder Tag ein
Jahr ſie zu ſeyn daͤucht, erfahren.
Weil ich nicht mehr kan mit den Re-
den meines Mundes, ſo will ich, ſo
lange ich lebe, dem Naͤchſten mit der
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/45>, abgerufen am 21.11.2024.
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