gen GOtte, so daß das, was sie hören, zu ihrer Bekehrung ein grosses beyträgt. Jch weiß, wie viel mir solches genutzet. O wie bin ich vielmal mit lauter Verwunderung, Erstaunen, Liebe und hertzlichen Frohlocken über GOTT aus solchen Predigten nach Hause gegangen, so daß ich es iederzeit unter die geistliche Glückseligkeit meiner Jugend gerechnet, daß ich in derselben so viel der- gleichen Predigten gehöret, und zu solcher Zeit so viel wichtige Dinge geschehen, die zu dergleichen Predigten Gelegenheit gegeben. Nachdem die Türcken von Wien weggeschlagen wurden, so war von An. 1683. bis 1697. oder bis zum Car- lowitzischen Frieden fast kein Jahr, das nicht durch einen herrlichen Sieg wider diesen Erb- Feind, oder durch Hinwegnehmung einer Festung, oder auf eine andere Weise wäre berühmt ge- macht worden. Eben an dem Jahre, da Wien entsetzet wurde, wurden die Türcken auch bey Gran geschlagen, wo sie sich wieder gesetzt hatten, und hörte mit halber Entzückung als ein Knabe zu, wenn man hier und da erzehlte, wie es dabey zugegangen, und daß bey Gran der Turcken mehr, als bey Wien geblieben. An. 1685. wurde die Stadt Neuheusel erobert, und der Soldate, der im Hin-March, wie oben gedacht, nach mir hieb, und dessen vortreffliches Pferd, zu welchem er eine recht thörichte Liebe hatte, war erschossen worden,
kam
empfindet die Krafft
gen GOtte, ſo daß das, was ſie hoͤren, zu ihrer Bekehrung ein groſſes beytraͤgt. Jch weiß, wie viel mir ſolches genutzet. O wie bin ich vielmal mit lauter Verwunderung, Erſtaunen, Liebe und hertzlichen Frohlocken uͤber GOTT aus ſolchen Predigten nach Hauſe gegangen, ſo daß ich es iederzeit unter die geiſtliche Gluͤckſeligkeit meiner Jugend gerechnet, daß ich in derſelben ſo viel der- gleichen Predigten gehoͤret, und zu ſolcher Zeit ſo viel wichtige Dinge geſchehen, die zu dergleichen Predigten Gelegenheit gegeben. Nachdem die Tuͤrcken von Wien weggeſchlagen wurden, ſo war von An. 1683. bis 1697. oder bis zum Car- lowitziſchen Frieden faſt kein Jahr, das nicht durch einen herrlichen Sieg wider dieſen Erb- Feind, oder durch Hinwegnehmung einer Feſtung, oder auf eine andere Weiſe waͤre beruͤhmt ge- macht worden. Eben an dem Jahre, da Wien entſetzet wurde, wurden die Tuͤrcken auch bey Gran geſchlagen, wo ſie ſich wieder geſetzt hatten, und hoͤrte mit halber Entzuͤckung als ein Knabe zu, wenn man hier und da erzehlte, wie es dabey zugegangen, und daß bey Gran der Turcken mehr, als bey Wien geblieben. An. 1685. wurde die Stadt Neuheuſel erobert, und der Soldate, der im Hin-March, wie oben gedacht, nach mir hieb, und deſſen vortreffliches Pferd, zu welchem er eine recht thoͤrichte Liebe hatte, war erſchoſſen worden,
kam
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[31/0077]
empfindet die Krafft
gen GOtte, ſo daß das, was ſie hoͤren, zu ihrer
Bekehrung ein groſſes beytraͤgt. Jch weiß, wie
viel mir ſolches genutzet. O wie bin ich vielmal
mit lauter Verwunderung, Erſtaunen, Liebe und
hertzlichen Frohlocken uͤber GOTT aus ſolchen
Predigten nach Hauſe gegangen, ſo daß ich es
iederzeit unter die geiſtliche Gluͤckſeligkeit meiner
Jugend gerechnet, daß ich in derſelben ſo viel der-
gleichen Predigten gehoͤret, und zu ſolcher Zeit ſo
viel wichtige Dinge geſchehen, die zu dergleichen
Predigten Gelegenheit gegeben. Nachdem die
Tuͤrcken von Wien weggeſchlagen wurden, ſo
war von An. 1683. bis 1697. oder bis zum Car-
lowitziſchen Frieden faſt kein Jahr, das nicht
durch einen herrlichen Sieg wider dieſen Erb-
Feind, oder durch Hinwegnehmung einer Feſtung,
oder auf eine andere Weiſe waͤre beruͤhmt ge-
macht worden. Eben an dem Jahre, da Wien
entſetzet wurde, wurden die Tuͤrcken auch bey
Gran geſchlagen, wo ſie ſich wieder geſetzt hatten,
und hoͤrte mit halber Entzuͤckung als ein Knabe
zu, wenn man hier und da erzehlte, wie es dabey
zugegangen, und daß bey Gran der Turcken mehr,
als bey Wien geblieben. An. 1685. wurde die
Stadt Neuheuſel erobert, und der Soldate, der
im Hin-March, wie oben gedacht, nach mir hieb,
und deſſen vortreffliches Pferd, zu welchem er eine
recht thoͤrichte Liebe hatte, war erſchoſſen worden,
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/77>, abgerufen am 21.11.2024.
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