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Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Adelheid Reinbold, geboren 1802 (?), aus einer hannoverischen Beamtenfamilie stammend, entwickelte frühzeitig Sinn für geistige Beschäftigung. Familienverhältnisse veranlaßten sie, im Hause Pereira zu Wien die Erziehung einer Tochter zu übernehmen, aus welcher Stellung sie nach sieben Jahren mit einer Pension, die sie über die gewöhnlichen Sorgen des Lebens erheben konnte, schied. Allein sie machte es sich zur Pflicht, für ihre jüngeren Geschwister zu sorgen, und da ihre Versuche, in vornehmen Häusern als Erzieherin oder Gesellschafterin unterzukommen, theils an den Umständen theils an der Selbständigkeit ihres Charakters scheiterten (Erfahrungen, die sie in einer ihrer Novellen niedergelegt hat), so griff sie, ermuthigt durch den Beifall, den sie mit Einsendungen im Morgenblatt gefunden hatte, zur Feder, schrieb jedoch, vermuthlich aus weiblicher Scheu vor der Oeffentlichkeit unter einem angenommenen männlichen Namen. Sie lebte meist in Dresden, wo Tieck ihr ein theilnehmender Freund und Berather war[.] "In der Blüthe der Jahre, gesund, kräftig, schön, unermüdet thätig, von keinem Wechsel der Witterung gestört, erkrankte sie plötzlich an der brandigen Halsbräune und war in acht Tagen gesund und todt". Sie starb am 14. Februar 1839, nachdem sie sich wenige Monate des Erfolges ihrer Erzählung "Irrwisch-Fritze" erfreut und noch die ersten Druckbogen ihres Romans "König Sebastian" corrigirt hatte. Ihre Schriften hat Tieck herausgegeben und eingeführt. Die beste ihrer Leistungen ist unstreitig der "Irrwisch-Fritze", der, als er unter der Bezeichnung "Idyll-Novelle" in der Urania mit des "Lebens Ueberfluß"

Adelheid Reinbold, geboren 1802 (?), aus einer hannoverischen Beamtenfamilie stammend, entwickelte frühzeitig Sinn für geistige Beschäftigung. Familienverhältnisse veranlaßten sie, im Hause Pereira zu Wien die Erziehung einer Tochter zu übernehmen, aus welcher Stellung sie nach sieben Jahren mit einer Pension, die sie über die gewöhnlichen Sorgen des Lebens erheben konnte, schied. Allein sie machte es sich zur Pflicht, für ihre jüngeren Geschwister zu sorgen, und da ihre Versuche, in vornehmen Häusern als Erzieherin oder Gesellschafterin unterzukommen, theils an den Umständen theils an der Selbständigkeit ihres Charakters scheiterten (Erfahrungen, die sie in einer ihrer Novellen niedergelegt hat), so griff sie, ermuthigt durch den Beifall, den sie mit Einsendungen im Morgenblatt gefunden hatte, zur Feder, schrieb jedoch, vermuthlich aus weiblicher Scheu vor der Oeffentlichkeit unter einem angenommenen männlichen Namen. Sie lebte meist in Dresden, wo Tieck ihr ein theilnehmender Freund und Berather war[.] „In der Blüthe der Jahre, gesund, kräftig, schön, unermüdet thätig, von keinem Wechsel der Witterung gestört, erkrankte sie plötzlich an der brandigen Halsbräune und war in acht Tagen gesund und todt“. Sie starb am 14. Februar 1839, nachdem sie sich wenige Monate des Erfolges ihrer Erzählung „Irrwisch-Fritze“ erfreut und noch die ersten Druckbogen ihres Romans „König Sebastian“ corrigirt hatte. Ihre Schriften hat Tieck herausgegeben und eingeführt. Die beste ihrer Leistungen ist unstreitig der „Irrwisch-Fritze“, der, als er unter der Bezeichnung „Idyll-Novelle“ in der Urania mit des „Lebens Ueberfluß“

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[0008] Adelheid Reinbold, geboren 1802 (?), aus einer hannoverischen Beamtenfamilie stammend, entwickelte frühzeitig Sinn für geistige Beschäftigung. Familienverhältnisse veranlaßten sie, im Hause Pereira zu Wien die Erziehung einer Tochter zu übernehmen, aus welcher Stellung sie nach sieben Jahren mit einer Pension, die sie über die gewöhnlichen Sorgen des Lebens erheben konnte, schied. Allein sie machte es sich zur Pflicht, für ihre jüngeren Geschwister zu sorgen, und da ihre Versuche, in vornehmen Häusern als Erzieherin oder Gesellschafterin unterzukommen, theils an den Umständen theils an der Selbständigkeit ihres Charakters scheiterten (Erfahrungen, die sie in einer ihrer Novellen niedergelegt hat), so griff sie, ermuthigt durch den Beifall, den sie mit Einsendungen im Morgenblatt gefunden hatte, zur Feder, schrieb jedoch, vermuthlich aus weiblicher Scheu vor der Oeffentlichkeit unter einem angenommenen männlichen Namen. Sie lebte meist in Dresden, wo Tieck ihr ein theilnehmender Freund und Berather war. „In der Blüthe der Jahre, gesund, kräftig, schön, unermüdet thätig, von keinem Wechsel der Witterung gestört, erkrankte sie plötzlich an der brandigen Halsbräune und war in acht Tagen gesund und todt“. Sie starb am 14. Februar 1839, nachdem sie sich wenige Monate des Erfolges ihrer Erzählung „Irrwisch-Fritze“ erfreut und noch die ersten Druckbogen ihres Romans „König Sebastian“ corrigirt hatte. Ihre Schriften hat Tieck herausgegeben und eingeführt. Die beste ihrer Leistungen ist unstreitig der „Irrwisch-Fritze“, der, als er unter der Bezeichnung „Idyll-Novelle“ in der Urania mit des „Lebens Ueberfluß“

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt, c/o Prof. Dr. Thomas Weitin, TU Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-10T13:46:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget: conversion of OCR output to TEI-conformant markup and general correction. (2017-03-10T13:46:34Z)
Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-10T13:46:34Z)

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Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat/ formulierten Richtlinien.

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Zitationshilfe: Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berthold_irrwischfritze_1910/8>, abgerufen am 21.11.2024.