Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

Bild:
<< vorherige Seite
p1b_160.001
B. Einen Satz umfassende Metaphern.

p1b_160.002
Metaphern, deren völlige Darstellung einen ganzen Satz beansprucht, p1b_160.003
kommen meist im Satzgefüge vor.

p1b_160.004
a. Relativsatz.

[Annotation] p1b_160.005
Du bist die Perle, deren Wert p1b_160.006
Hoch über jedem Preise mir.

(Platen.)

[Annotation] p1b_160.007
Ein Schatz in jedem Busen ruht, p1b_160.008
Den ein Verständ'ger heben kann.

(Rückert.)

[Annotation] p1b_160.009

b. Adverbialer Konjunktionalsatz:

p1b_160.010

a. Der Zeit.

[Annotation] p1b_160.011
So schlang ich mich mit Liebesarmen p1b_160.012
Um die Natur, mit Jugendlust, p1b_160.013
Bis sie zu atmen, zu erwarmen p1b_160.014
Begann an meiner Dichterbrust.
p1b_160.015

(Schiller in "Die Jdeale".)

[Annotation] p1b_160.016

b. Der Absicht.

[Annotation] p1b_160.017
Da wird der Geist auch wohl dressirt p1b_160.018
Jn spanische Stiefeln eingeschnürt.
p1b_160.019
Daß er bedächtiger so fortan p1b_160.020
Hinschleiche die Gedankenbahn p1b_160.021
Und nicht etwa die Kreuz und Quer p1b_160.022
Jrrlichteliere hin und her.

(Goethe.)

[Annotation] p1b_160.023

g. Der Bedingung.

[Annotation] p1b_160.024
Doch wenn unser Herz erblühte früh im Kampf mit dem Geschick, p1b_160.025
Neues Glück und neue Blüte bringt kein Frühling mehr zurück.
p1b_160.026

(Bodenstedt.)

[Annotation] p1b_160.027

d. Modaler Adverbialsatz.

[Annotation] p1b_160.028
Wer sich am Süßen der Liebe will laben, p1b_160.029
Ohne das Bitt're genossen zu haben, p1b_160.030
Der will im Tempel zu Mekka ruhn, p1b_160.031
Ohne das Pilgerkleid anzuthun.

(Rückert.)

[Annotation]
p1b_160.032

C. Mehrere Hauptsätze zur Darstellung ein und derselben p1b_160.033
bestimmten Metapher.

[Annotation] p1b_160.034
Das Schiff nur bin ich, p1b_160.035
Auf das er seine Hoffnung hat geladen, p1b_160.036
Mit dem er wohlgemut das freie Meer p1b_160.037
Durchsegelte; er sieht es über Klippen p1b_160.038
Gefährlich gehn und rettet schnell die Waare.

(Schiller.)

[Annotation]

p1b_160.039
(Durch Verwandlung des 2. Hauptsatzes in den Nebensatz "von dem p1b_160.040
er schnell die Waare rettet
" läßt sich die Fortführung der gleichen p1b_160.041
Metapher leicht erkennen. Vgl. S. 174.) [Annotation]

p1b_160.042
Die weit ausgedehnten Metaphern könnten leicht als Allegorien aufgefaßt p1b_160.043
werden, wenn nicht immer zunächst das Bild eben als Metapher erscheinen p1b_160.044
würde, welche in dem Hauptsatz näher ausgemalt wird, was in der Allegorie p1b_160.045
nicht der Fall ist. [Annotation]

Ein Erkennungsmoment ist das Gefühl, "daß die Phantasie

p1b_160.001
B. Einen Satz umfassende Metaphern.

p1b_160.002
Metaphern, deren völlige Darstellung einen ganzen Satz beansprucht, p1b_160.003
kommen meist im Satzgefüge vor.

p1b_160.004
a. Relativsatz.

[Annotation] p1b_160.005
Du bist die Perle, deren Wert p1b_160.006
Hoch über jedem Preise mir.

(Platen.)

[Annotation] p1b_160.007
Ein Schatz in jedem Busen ruht, p1b_160.008
Den ein Verständ'ger heben kann.

(Rückert.)

[Annotation] p1b_160.009

b. Adverbialer Konjunktionalsatz:

p1b_160.010

α. Der Zeit.

[Annotation] p1b_160.011
So schlang ich mich mit Liebesarmen p1b_160.012
Um die Natur, mit Jugendlust, p1b_160.013
Bis sie zu atmen, zu erwarmen p1b_160.014
Begann an meiner Dichterbrust.
p1b_160.015

(Schiller in „Die Jdeale“.)

[Annotation] p1b_160.016

β. Der Absicht.

[Annotation] p1b_160.017
Da wird der Geist auch wohl dressirt p1b_160.018
Jn spanische Stiefeln eingeschnürt.
p1b_160.019
Daß er bedächtiger so fortan p1b_160.020
Hinschleiche die Gedankenbahn p1b_160.021
Und nicht etwa die Kreuz und Quer p1b_160.022
Jrrlichteliere hin und her.

(Goethe.)

[Annotation] p1b_160.023

γ. Der Bedingung.

[Annotation] p1b_160.024
Doch wenn unser Herz erblühte früh im Kampf mit dem Geschick, p1b_160.025
Neues Glück und neue Blüte bringt kein Frühling mehr zurück.
p1b_160.026

(Bodenstedt.)

[Annotation] p1b_160.027

δ. Modaler Adverbialsatz.

[Annotation] p1b_160.028
Wer sich am Süßen der Liebe will laben, p1b_160.029
Ohne das Bitt're genossen zu haben, p1b_160.030
Der will im Tempel zu Mekka ruhn, p1b_160.031
Ohne das Pilgerkleid anzuthun.

(Rückert.)

[Annotation]
p1b_160.032

C. Mehrere Hauptsätze zur Darstellung ein und derselben p1b_160.033
bestimmten Metapher.

[Annotation] p1b_160.034
Das Schiff nur bin ich, p1b_160.035
Auf das er seine Hoffnung hat geladen, p1b_160.036
Mit dem er wohlgemut das freie Meer p1b_160.037
Durchsegelte; er sieht es über Klippen p1b_160.038
Gefährlich gehn und rettet schnell die Waare.

(Schiller.)

[Annotation]

p1b_160.039
(Durch Verwandlung des 2. Hauptsatzes in den Nebensatz „von dem p1b_160.040
er schnell die Waare rettet
“ läßt sich die Fortführung der gleichen p1b_160.041
Metapher leicht erkennen. Vgl. S. 174.) [Annotation]

p1b_160.042
Die weit ausgedehnten Metaphern könnten leicht als Allegorien aufgefaßt p1b_160.043
werden, wenn nicht immer zunächst das Bild eben als Metapher erscheinen p1b_160.044
würde, welche in dem Hauptsatz näher ausgemalt wird, was in der Allegorie p1b_160.045
nicht der Fall ist. [Annotation]

Ein Erkennungsmoment ist das Gefühl, „daß die Phantasie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <pb facs="#f0194" n="160"/>
                </div>
                <div n="6">
                  <lb n="p1b_160.001"/>
                  <anchor xml:id="p1b171"/>
                  <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Einen Satz umfassende Metaphern.</hi></hi> </head>
                  <p><lb n="p1b_160.002"/><hi rendition="#g">Metaphern,</hi> deren völlige Darstellung einen ganzen Satz beansprucht, <lb n="p1b_160.003"/>
kommen meist im Satzgefüge vor.</p>
                  <p><lb n="p1b_160.004"/><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Relativsatz.</hi></p>
                  <anchor xml:id="p1b172"/>
                  <note targetEnd="#p1b172" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b171">     Unterkat.: Relativsatz </note>
                  <lb n="p1b_160.005"/>
                  <anchor xml:id="p1b173"/>
                  <lg>
                    <l>Du bist die <hi rendition="#g">Perle,</hi> deren Wert</l>
                    <lb n="p1b_160.006"/>
                    <l> Hoch über jedem Preise mir.</l>
                  </lg>
                  <p> <hi rendition="#right">(Platen.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b174"/>
                  <note targetEnd="#p1b174" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-0 #m1-6-2-1 #m1-7-2-0" target="#p1b173">
                    <bibl>
                      <title>August von Platen: Du bist der wahre Weise mir</title>
                      <space dim="vertical"/>
                      <ref>https://textgridrep.org/browse/-/browse/t39t_0</ref>
                    </bibl>
                  </note>
                  <lb n="p1b_160.007"/>
                  <anchor xml:id="p1b175"/>
                  <lg>
                    <l>Ein <hi rendition="#g">Schatz</hi> in jedem Busen ruht,</l>
                    <lb n="p1b_160.008"/>
                    <l><hi rendition="#g">Den</hi> ein Verständ'ger heben kann.</l>
                  </lg>
                  <p> <hi rendition="#right">(Rückert.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b176"/>
                  <note targetEnd="#p1b176" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-0 #m1-6-2-1 #m1-7-2-0" target="#p1b175">     Quelle? </note>
                  <lb n="p1b_160.009"/>
                  <anchor xml:id="p1b177"/>
                  <p><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Adverbialer Konjunktionalsatz:</hi></p>
                  <lb n="p1b_160.010"/>
                  <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">&#x03B1;</foreign>. <hi rendition="#g">Der Zeit.</hi></hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b178"/>
                  <note targetEnd="#p1b178" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b177">     Unterkat.: Adverbialer Konjunktionalsatz der Zeit </note>
                  <lb n="p1b_160.011"/>
                  <anchor xml:id="p1b179"/>
                  <lg>
                    <l>So schlang ich mich mit Liebesarmen</l>
                    <lb n="p1b_160.012"/>
                    <l> Um die <hi rendition="#g">Natur,</hi> mit Jugendlust,</l>
                    <lb n="p1b_160.013"/>
                    <l><hi rendition="#g">Bis</hi> sie zu atmen, zu erwarmen</l>
                    <lb n="p1b_160.014"/>
                    <l> Begann an meiner Dichterbrust.</l>
                  </lg>
                  <lb n="p1b_160.015"/>
                  <p> <hi rendition="#right">(Schiller in &#x201E;Die Jdeale&#x201C;.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b180"/>
                  <note targetEnd="#p1b180" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-9 #m1-4-1-0 #m1-7-2-0" target="#p1b179">
                    <bibl>
                      <title>Firedrich Schiller: Die Ideale</title>
                      <space dim="vertical"/>
                      <ref>https://textgridrep.org/browse/-/browse/txpn_0</ref>
                    </bibl>
                  </note>
                  <lb n="p1b_160.016"/>
                  <anchor xml:id="p1b181"/>
                  <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">&#x03B2;</foreign>. <hi rendition="#g">Der Absicht.</hi></hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b182"/>
                  <note targetEnd="#p1b182" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b181">     Unterkat.: Adv. Konj. der Absicht </note>
                  <lb n="p1b_160.017"/>
                  <anchor xml:id="p1b183"/>
                  <lg>
                    <l>Da wird der Geist auch wohl dressirt</l>
                    <lb n="p1b_160.018"/>
                    <l> Jn spanische Stiefeln eingeschnürt. </l>
                  </lg>
                  <lg>
                    <lb n="p1b_160.019"/>
                    <l><hi rendition="#g">Daß</hi> er bedächtiger so fortan</l>
                    <lb n="p1b_160.020"/>
                    <l> Hinschleiche die Gedankenbahn</l>
                    <lb n="p1b_160.021"/>
                    <l> Und nicht etwa die Kreuz und Quer</l>
                    <lb n="p1b_160.022"/>
                    <l> Jrrlichteliere hin und her.</l>
                  </lg>
                  <p> <hi rendition="#right">(Goethe.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b184"/>
                  <note targetEnd="#p1b184" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-4 #m1-6-2-1" target="#p1b183">
                    <bibl>
                      <title>             Johann Wolfgang von Goethe: Faust I.         </title>
                      <space dim="vertical"/>
                      <ref>https://textgridrep.org/browse/-/browse/11g9q_0#tg1389.2.475</ref>
                    </bibl>
                  </note>
                  <lb n="p1b_160.023"/>
                  <anchor xml:id="p1b185"/>
                  <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">&#x03B3;</foreign>. <hi rendition="#g">Der Bedingung.</hi></hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b186"/>
                  <note targetEnd="#p1b186" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b185">     Unterkat.: Adv. Konj. der Bedingung </note>
                  <lb n="p1b_160.024"/>
                  <anchor xml:id="p1b187"/>
                  <lg>
                    <l>Doch wenn unser Herz <hi rendition="#g">erblühte früh</hi> im Kampf mit dem Geschick,</l>
                    <lb n="p1b_160.025"/>
                    <l> Neues Glück und neue <hi rendition="#g">Blüte bringt kein Frühling mehr zurück.</hi></l>
                  </lg>
                  <lb n="p1b_160.026"/>
                  <p> <hi rendition="#right">(Bodenstedt.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b188"/>
                  <note targetEnd="#p1b188" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-0 #m1-6-2-1 #m1-7-2-0" target="#p1b187">     Quelle: Friedrich von Bodenstadt, Werk? </note>
                  <lb n="p1b_160.027"/>
                  <anchor xml:id="p1b189"/>
                  <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">&#x03B4;</foreign>. <hi rendition="#g">Modaler Adverbialsatz.</hi></hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b190"/>
                  <note targetEnd="#p1b190" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b189">     Unterkat.: Modaler Adverbialsatz </note>
                  <lb n="p1b_160.028"/>
                  <anchor xml:id="p1b191"/>
                  <lg>
                    <l>Wer sich am <hi rendition="#g">Süßen der Liebe</hi> will laben,</l>
                    <lb n="p1b_160.029"/>
                    <l><hi rendition="#g">Ohne</hi> das Bitt're genossen zu haben,</l>
                    <lb n="p1b_160.030"/>
                    <l><hi rendition="#g">Der</hi> will im Tempel zu Mekka ruhn,</l>
                    <lb n="p1b_160.031"/>
                    <l><hi rendition="#g">Ohne</hi> das Pilgerkleid anzuthun.</l>
                  </lg>
                  <p> <hi rendition="#right">(Rückert.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b192"/>
                  <note targetEnd="#p1b192" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-0 #m1-6-2-1 #m1-7-2-0" target="#p1b191">     Quelle? </note>
                </div>
                <div n="6">
                  <lb n="p1b_160.032"/>
                  <anchor xml:id="p1b193"/>
                  <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Mehrere Hauptsätze zur Darstellung ein und derselben         <lb n="p1b_160.033"/>
bestimmten Metapher.</hi></hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b194"/>
                  <note targetEnd="#p1b194" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-2-0" target="#p1b193">     Unterkat.: Mehrere Hauptsätze  </note>
                  <lb n="p1b_160.034"/>
                  <anchor xml:id="p1b195"/>
                  <lg>
                    <l>Das <hi rendition="#g">Schiff</hi> nur bin ich,</l>
                    <lb n="p1b_160.035"/>
                    <l>Auf das er seine Hoffnung hat geladen,</l>
                    <lb n="p1b_160.036"/>
                    <l>Mit dem er wohlgemut das freie Meer</l>
                    <lb n="p1b_160.037"/>
                    <l>Durchsegelte; er sieht es über Klippen</l>
                    <lb n="p1b_160.038"/>
                    <l>Gefährlich gehn und rettet schnell die Waare.</l>
                  </lg>
                  <p> <hi rendition="#right">(Schiller.)</hi> </p>
                  <anchor xml:id="p1b196"/>
                  <note targetEnd="#p1b196" type="metapher" ana="#m1-0-3-0 #m1-2-1-0 #m1-3-1-9 #m1-6-2-1" target="#p1b195">
                    <bibl>
                      <title>Friedrich Schiller: Wallensteins Tod</title>
                      <space dim="vertical"/>
                      <ref>https://textgridrep.org/browse/-/browse/v0nx_0#tg1417.2.53</ref>
                    </bibl>
                  </note>
                  <p><lb n="p1b_160.039"/><anchor xml:id="p1b197"/> (Durch Verwandlung des 2. Hauptsatzes in den Nebensatz &#x201E;<hi rendition="#g">von dem <lb n="p1b_160.040"/>
er schnell die Waare rettet</hi>&#x201C; läßt sich die Fortführung der gleichen <lb n="p1b_160.041"/>
Metapher leicht erkennen. Vgl. S. 174.)      <anchor xml:id="p1b198"/> <note targetEnd="#p1b198" type="metapher" ana="#m1-0-1-2 #m1-2-1-0 #m1-3-1-9 #m1-6-2-1 #m1-7-2-0" target="#p1b197"/> </p>
                  <p><lb n="p1b_160.042"/><anchor xml:id="p1b199"/> Die weit ausgedehnten Metaphern könnten leicht als Allegorien aufgefaßt <lb n="p1b_160.043"/>
werden, wenn nicht immer zunächst das Bild eben <hi rendition="#g">als Metapher</hi> erscheinen <lb n="p1b_160.044"/>
würde, welche in dem Hauptsatz näher ausgemalt wird, was in der Allegorie <lb n="p1b_160.045"/>
nicht der Fall ist.     <anchor xml:id="p1b200"/> <note targetEnd="#p1b200" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-8-1-0 #m1-7-2-0" target="#p1b199">     Unterkat.: Mehrere Hauptsätze - Abgrenzung zur Allegorie </note>     <anchor xml:id="p1b201"/> Ein Erkennungsmoment ist das Gefühl, &#x201E;daß <hi rendition="#g">die Phantasie
</hi></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0194] p1b_160.001 B. Einen Satz umfassende Metaphern. p1b_160.002 Metaphern, deren völlige Darstellung einen ganzen Satz beansprucht, p1b_160.003 kommen meist im Satzgefüge vor. p1b_160.004 a. Relativsatz. Unterkat.: Relativsatz p1b_160.005 Du bist die Perle, deren Wert p1b_160.006 Hoch über jedem Preise mir. (Platen.) August von Platen: Du bist der wahre Weise mir https://textgridrep.org/browse/-/browse/t39t_0 p1b_160.007 Ein Schatz in jedem Busen ruht, p1b_160.008 Den ein Verständ'ger heben kann. (Rückert.) Quelle? p1b_160.009 b. Adverbialer Konjunktionalsatz: p1b_160.010 α. Der Zeit. Unterkat.: Adverbialer Konjunktionalsatz der Zeit p1b_160.011 So schlang ich mich mit Liebesarmen p1b_160.012 Um die Natur, mit Jugendlust, p1b_160.013 Bis sie zu atmen, zu erwarmen p1b_160.014 Begann an meiner Dichterbrust. p1b_160.015 (Schiller in „Die Jdeale“.) Firedrich Schiller: Die Ideale https://textgridrep.org/browse/-/browse/txpn_0 p1b_160.016 β. Der Absicht. Unterkat.: Adv. Konj. der Absicht p1b_160.017 Da wird der Geist auch wohl dressirt p1b_160.018 Jn spanische Stiefeln eingeschnürt. p1b_160.019 Daß er bedächtiger so fortan p1b_160.020 Hinschleiche die Gedankenbahn p1b_160.021 Und nicht etwa die Kreuz und Quer p1b_160.022 Jrrlichteliere hin und her. (Goethe.) Johann Wolfgang von Goethe: Faust I. https://textgridrep.org/browse/-/browse/11g9q_0#tg1389.2.475 p1b_160.023 γ. Der Bedingung. Unterkat.: Adv. Konj. der Bedingung p1b_160.024 Doch wenn unser Herz erblühte früh im Kampf mit dem Geschick, p1b_160.025 Neues Glück und neue Blüte bringt kein Frühling mehr zurück. p1b_160.026 (Bodenstedt.) Quelle: Friedrich von Bodenstadt, Werk? p1b_160.027 δ. Modaler Adverbialsatz. Unterkat.: Modaler Adverbialsatz p1b_160.028 Wer sich am Süßen der Liebe will laben, p1b_160.029 Ohne das Bitt're genossen zu haben, p1b_160.030 Der will im Tempel zu Mekka ruhn, p1b_160.031 Ohne das Pilgerkleid anzuthun. (Rückert.) Quelle? p1b_160.032 C. Mehrere Hauptsätze zur Darstellung ein und derselben p1b_160.033 bestimmten Metapher. Unterkat.: Mehrere Hauptsätze p1b_160.034 Das Schiff nur bin ich, p1b_160.035 Auf das er seine Hoffnung hat geladen, p1b_160.036 Mit dem er wohlgemut das freie Meer p1b_160.037 Durchsegelte; er sieht es über Klippen p1b_160.038 Gefährlich gehn und rettet schnell die Waare. (Schiller.) Friedrich Schiller: Wallensteins Tod https://textgridrep.org/browse/-/browse/v0nx_0#tg1417.2.53 p1b_160.039 (Durch Verwandlung des 2. Hauptsatzes in den Nebensatz „von dem p1b_160.040 er schnell die Waare rettet“ läßt sich die Fortführung der gleichen p1b_160.041 Metapher leicht erkennen. Vgl. S. 174.) p1b_160.042 Die weit ausgedehnten Metaphern könnten leicht als Allegorien aufgefaßt p1b_160.043 werden, wenn nicht immer zunächst das Bild eben als Metapher erscheinen p1b_160.044 würde, welche in dem Hauptsatz näher ausgemalt wird, was in der Allegorie p1b_160.045 nicht der Fall ist. Unterkat.: Mehrere Hauptsätze - Abgrenzung zur Allegorie Ein Erkennungsmoment ist das Gefühl, „daß die Phantasie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/194
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/194>, abgerufen am 23.11.2024.