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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Beispiele der Jronie:

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Mit der Axt hab' ich ihm 's Bad gesegnet.
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(Schiller, "Tell".)

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Das ist ein großer Feldherr, ein tapferes Heer, p1b_200.005
Ein einziges Weib führen sie als Gefangene mit sich fort.
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Die Thadener zu Hanerau sind ausgewitzte Leute, p1b_200.007
Wär' noch kein Pulver in der Welt, erfänden sie es heute.

(Kopisch.)

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Jm Ganzen stimmten die Ehrenmänner doch vortrefflich zusammen und p1b_200.009
wurden einander unentbehrlich.

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(Gust. Freytag.)

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Er ist besorgt und aufgehoben, p1b_200.012
Der Herr wird seine Diener loben.
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(Schiller.)

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Wenn ich (die Pest) gesegnet Brot und Wein, p1b_200.015
Der hungert nur nach Staub allein.
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(Lingg.)

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Der wahrheitliebende Mann! Er lügt eigentlich nie, er wird nur mißverstanden. p1b_200.018
(Vgl. Tacit. Ann. 1. 59, ferner den Ausspruch: Eritis sicut Deus.)

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§ 53. Unterarten der Jronie.

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Es sind: 1. Euphemismus. 2. Sarkasmus. 3. Diasyrmus. p1b_200.021
4. Mimesis.

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1. Euphemismus.

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Das Ausweichen des Anstößigen, Gehaßten, Gefürchteten, das p1b_200.024
Beschönigen einer schlimmen Sache ist Euphemismus, also eine Art p1b_200.025
Jronie.

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Euphemismus (euphemismos == Gebrauch eines guten Wortes für eine p1b_200.027
schlimme Sache, also Beschönigung) ist es, wenn die Erinnyen Eumeniden p1b_200.028
(d. i. die Gnädigen), ferner die Todesgöttinnen Parcae (d. i. die Schonenden) p1b_200.029
genannt werden; wenn das durch zahlreiche Schiffbrüche berüchtigte schwarze p1b_200.030
Meer als das den Fremdlingen wohlgesinnte bezeichnet wird; wenn man die p1b_200.031
Gestorbenen Entschlafene nennt; wenn man statt Sakrament Sapperment, p1b_200.032
statt Pfui Teufel! Pfui Deixel setzt, palsambleu statt par le sang de p1b_200.033
dieu; sacre bleu
statt sacre dieu u. s. w.

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2. Sarkasmus.

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Den ätzenden, bitteren, tief verletzenden, mit Hohn verbundenen p1b_200.036
Spott, welcher sich auch gegen Unglückliche oder Sterbende richten p1b_200.037
kann, nennt man Sarkasmus (griech. sarkasmos == Zerfleischung).

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Beispiele des Sarkasmus:

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Vers 1.Der Prinz von Hispanien, schäumend vor Wut, p1b_200.040
Zerhieb ihm den Busen mit knirschendem Mut: p1b_200.041
Weis' her mir dein Herzchen! Ach, pocht ja so sehr, p1b_200.042
Hast lieb gehabt, Herzchen? u. s. w.
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(Bürger, Lenardo und Blandine.)

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Beispiele der Jronie:

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Mit der Axt hab' ich ihm 's Bad gesegnet.
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Das ist ein großer Feldherr, ein tapferes Heer, p1b_200.005
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Der Herr wird seine Diener loben.
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(Schiller.)

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Wenn ich (die Pest) gesegnet Brot und Wein, p1b_200.015
Der hungert nur nach Staub allein.
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Der wahrheitliebende Mann! Er lügt eigentlich nie, er wird nur mißverstanden. p1b_200.018
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§ 53. Unterarten der Jronie.

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Es sind: 1. Euphemismus. 2. Sarkasmus. 3. Diasyrmus. p1b_200.021
4. Mimesis.

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1. Euphemismus.

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Jronie.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/234>, abgerufen am 21.11.2024.