Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_301.001 Amphibrachys: Breve - Breve. Er entspricht den Wortfüßen oder Satztakten: p1b_301.002 p1b_301.003 Antibacchius: Breve - -. Z. B. Geburtsstadt, der Eichwald, verabsaumt. p1b_301.005 Amphimacer oder Kretikus: - Breve -. Z. B. heißgeliebt, Wasserfall, p1b_301.011 p1b_301.012 Tribrachys: Breve Breve Breve. Er ist in unserer Sprache (aus dem unter Pyrrhichius p1b_301.014 p1b_301.017 p1b_301.018 1. Dijambus == Doppeljambus: Breve - Breve -. Z. B. Geduldbeweis, Gerichtsverschluß, p1b_301.022 2. Ditrochäus == Doppeltrochäus: - Breve - Breve. Z. B. Freundesliebe, Stundenzeiger, p1b_301.024 3. Dispondeus == Doppelspondeus: - - - -. Z. B. Wirtshauseinsturz, p1b_301.026 4. Prokeleusmatikus oder Dipyrrhichius == Doppelpyrrhichius: Breve Breve Breve Breve. p1b_301.028 5. Choriambus == Chor-Jambus: - Breve Breve -. Z. B. Menschengestalt. Er ist p1b_301.032 6. Fallender Jonikus: - - Breve Breve. Z. B. freundschaftlicher. Er ist wie der p1b_301.034 p1b_301.001 Amphibrachys: ⏑ – ⏑. Er entspricht den Wortfüßen oder Satztakten: p1b_301.002 p1b_301.003 Antibacchius: ⏑ ─́ –. Z. B. Gĕbū́rtsstādt, dĕr Eī́chwāld, vĕrā́bsǟumt. p1b_301.005 Amphimacer oder Kretikus: – ⏑ –. Z. B. hēißgĕlīebt, Wassĕrfāll, p1b_301.011 p1b_301.012 Tribrachys: ⏑ ⏑ ⏑. Er ist in unserer Sprache (aus dem unter Pyrrhichius p1b_301.014 p1b_301.017 p1b_301.018 1. Dijambus == Doppeljambus: ⏑ ─́ ⏑ –. Z. B. Gĕdū́ldbĕwēis, Gĕrī́chtsvĕrschlūß, p1b_301.022 2. Ditrochäus == Doppeltrochäus: ─́ ⏑ – ⏑. Z. B. Frḗundĕslīebĕ, Stū́ndĕnzēigĕr, p1b_301.024 3. Dispondeus == Doppelspondeus: ─̋ – ─́ –. Z. B. Wī̋rtshāuseī́nstūrz, p1b_301.026 4. Prokeleusmatikus oder Dipyrrhichius == Doppelpyrrhichius: ⏑ ⏑ ⏑ ⏑. p1b_301.028 5. Choriambus == Chor-Jambus: ─́ ⏑ ⏑ –. Z. B. Mḗnschĕngĕstālt. Er ist p1b_301.032 6. Fallender Jonikus: ─́ – ⏑ ⏑. Z. B. frḗundschāftlĭchĕr. 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Es ist zu bemerken, <lb n="p1b_301.008"/> daß der Bacchius mit der Arsis anhebt, wozu der Antibacchius eine <lb n="p1b_301.009"/> Art Gegensatz bildet.)</p> <lb n="p1b_301.010"/> <p><hi rendition="#g">Amphimacer</hi> oder <hi rendition="#g">Kretikus:</hi> – ⏑ –. Z. B. hēißgĕlīebt, Wassĕrfāll, <lb n="p1b_301.011"/> kōmm mĕin Lāmm, āltĕs Schāf &c.</p> <p><lb n="p1b_301.012"/><hi rendition="#g">Molossus:</hi> ─́ – –. Z. B. Birnbaumholz, Kindtaufschmaus, schwermutsvoll.</p> <lb n="p1b_301.013"/> <p><hi rendition="#g">Tribrachys:</hi> ⏑ ⏑ ⏑. Er ist in unserer Sprache (aus dem unter Pyrrhichius <lb n="p1b_301.014"/> erwähnten Grunde) nicht möglich. Ein Beispiel können die 3 Nachsilben <lb n="p1b_301.015"/> (in <hi rendition="#g">herr=</hi>)lĭchĕrĕ oder 2 Nachsilben mit der folgenden Vorsilbe bieten, <lb n="p1b_301.016"/> z. B. (freund=)lĭchĕ Gĕ=(bilde).</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_301.017"/> 3. Vierteilige Maße.</p> <p><lb n="p1b_301.018"/> An viersilbigen Verstakten (Versfüßen) wurden von den Alten 16 unterschieden, <lb n="p1b_301.019"/> die jedoch meistenteils als Zusammensetzungen (Syzygien) der obigen <lb n="p1b_301.020"/> Verstakte aufgefaßt werden können.</p> <lb n="p1b_301.021"/> <p>1. <hi rendition="#g">Dijambus</hi> == Doppeljambus: ⏑ ─́ ⏑ –. Z. B. Gĕdū́ldbĕwēis, Gĕrī́chtsvĕrschlūß, <lb n="p1b_301.022"/> Gĕwḗrksvĕrbānd, ŏ sǖ́ßĕr Tōd &c.</p> <lb n="p1b_301.023"/> <p>2. <hi rendition="#g">Ditrochäus</hi> == Doppeltrochäus: ─́ ⏑ – ⏑. Z. B. Frḗundĕslīebĕ, Stū́ndĕnzēigĕr, <lb n="p1b_301.024"/> brā́vĕ Mēnschĕn &c.</p> <lb n="p1b_301.025"/> <p>3. <hi rendition="#g">Dispondeus</hi> == Doppelspondeus: ─̋ – ─́ –. Z. B. Wī̋rtshāuseī́nstūrz, <lb n="p1b_301.026"/> Fō̋rtschrīttsbḗirāt, Nō̋rdwīnd wū́tvōll &c.</p> <lb n="p1b_301.027"/> <p>4. <hi rendition="#g">Prokeleusmatikus</hi> oder <hi rendition="#g">Dipyrrhichius</hi> == Doppelpyrrhichius: ⏑ ⏑ ⏑ ⏑. <lb n="p1b_301.028"/> Z. B. 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Amphibrachys: ⏑ – ⏑. Er entspricht den Wortfüßen oder Satztakten: p1b_301.002
ĕrlāubĕn, Gĕrēdĕ, bĕschēnkĕn &c.
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Bacchius: ─́ – ⏑. Z. B. Bī́erfǟssĕr, Wḗintrīnkĕr &c.
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Antibacchius: ⏑ ─́ –. Z. B. Gĕbū́rtsstādt, dĕr Eī́chwāld, vĕrā́bsǟumt. p1b_301.005
(Einige Metriker ─ schon des Altertums ─ verwechseln Bacchius p1b_301.006
und Antibacchius und umgekehrt, so daß nach ihnen Gĕbū́rtsstādt ein p1b_301.007
Bacchius und Bī́erfǟssĕr ein Antibacchius wäre. Es ist zu bemerken, p1b_301.008
daß der Bacchius mit der Arsis anhebt, wozu der Antibacchius eine p1b_301.009
Art Gegensatz bildet.)
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Amphimacer oder Kretikus: – ⏑ –. Z. B. hēißgĕlīebt, Wassĕrfāll, p1b_301.011
kōmm mĕin Lāmm, āltĕs Schāf &c.
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Molossus: ─́ – –. Z. B. Birnbaumholz, Kindtaufschmaus, schwermutsvoll.
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Tribrachys: ⏑ ⏑ ⏑. Er ist in unserer Sprache (aus dem unter Pyrrhichius p1b_301.014
erwähnten Grunde) nicht möglich. Ein Beispiel können die 3 Nachsilben p1b_301.015
(in herr=)lĭchĕrĕ oder 2 Nachsilben mit der folgenden Vorsilbe bieten, p1b_301.016
z. B. (freund=)lĭchĕ Gĕ=(bilde).
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3. Vierteilige Maße.
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An viersilbigen Verstakten (Versfüßen) wurden von den Alten 16 unterschieden, p1b_301.019
die jedoch meistenteils als Zusammensetzungen (Syzygien) der obigen p1b_301.020
Verstakte aufgefaßt werden können.
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1. Dijambus == Doppeljambus: ⏑ ─́ ⏑ –. Z. B. Gĕdū́ldbĕwēis, Gĕrī́chtsvĕrschlūß, p1b_301.022
Gĕwḗrksvĕrbānd, ŏ sǖ́ßĕr Tōd &c.
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2. Ditrochäus == Doppeltrochäus: ─́ ⏑ – ⏑. Z. B. Frḗundĕslīebĕ, Stū́ndĕnzēigĕr, p1b_301.024
brā́vĕ Mēnschĕn &c.
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3. Dispondeus == Doppelspondeus: ─̋ – ─́ –. Z. B. Wī̋rtshāuseī́nstūrz, p1b_301.026
Fō̋rtschrīttsbḗirāt, Nō̋rdwīnd wū́tvōll &c.
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4. Prokeleusmatikus oder Dipyrrhichius == Doppelpyrrhichius: ⏑ ⏑ ⏑ ⏑. p1b_301.028
Z. B. (dort)ĕn ĭn dĕr Gĕ(fahr); (belei)dĭgĕndĕrĕs; (fürcht)ĕrlĭchĕrĕ. Als p1b_301.029
Satztakt kommt aus dem unter Pyrrhichius angegebenen Grunde bei uns p1b_301.030
kein Dipyrrhichius vor.
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5. Choriambus == Chor-Jambus: ─́ ⏑ ⏑ –. Z. B. Mḗnschĕngĕstālt. Er ist p1b_301.032
wie der Antispast aus einem Trockäus und einem Jambus zusammengesetzt.
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6. Fallender Jonikus: ─́ – ⏑ ⏑. Z. B. frḗundschāftlĭchĕr. Er ist wie der p1b_301.034
folgende aus dem Spondeus und einem Pyrrhichius zusammengesetzt.
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