Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_449.001 Rückertscher Ghaselenrefrain. p1b_449.004 p1b_449.008 Dir aus der Ferne ruf ich ein p1b_449.010 Gedenke mein! p1b_449.011 Hast du in deinem Herzen kein p1b_449.012 Gedenke mein? p1b_449.013 Jn meinem Herzen hab ich ein p1b_449.014 Vergißmeinnicht, p1b_449.015 Das früh und spät mir flüstert sein: p1b_449.016 Gedenke mein! p1b_449.017 Jch dachte dein, als heut die Sonn' p1b_449.018 Jm Osten stieg; p1b_449.019 O wann im Westen sinkt ihr Schein, p1b_449.020 Gedenke mein! (u. s. w. 12 Strophen.)(Rückert.) p1b_449.021 p1b_449.025 Süßes Gesicht! p1b_449.027 Lenzrose! zu blühn p1b_449.028 O schäme dich nicht! p1b_449.029 Freudiges Licht! p1b_449.030 Glutfunken zu sprühn p1b_449.031 O schäme dich nicht! p1b_449.032 p1b_449.038Schäme dich nicht p1b_449.033 Der weichen Natur, p1b_449.034 O Kerze! die schmilzt. p1b_449.035 Sprödes zerbricht; p1b_449.036 Zerschmelze du kühn, p1b_449.037 O schäme dich nicht! (u. s. w. 7 Strophen.) (Rückert.) p1b_449.039 Jakob! dein verlorener Sohn p1b_449.041
Kehret wieder, p1b_449.042 O gräme dich nicht. p1b_449.043 Die Erhörung von Gottes Thron p1b_449.044 Steigt hernieder, p1b_449.045 O gräme dich nicht. p1b_449.001 Rückertscher Ghaselenrefrain. p1b_449.004 p1b_449.008 Dir aus der Ferne ruf ich ein p1b_449.010 Gedenke mein! p1b_449.011 Hast du in deinem Herzen kein p1b_449.012 Gedenke mein? p1b_449.013 Jn meinem Herzen hab ich ein p1b_449.014 Vergißmeinnicht, p1b_449.015 Das früh und spät mir flüstert sein: p1b_449.016 Gedenke mein! p1b_449.017 Jch dachte dein, als heut die Sonn' p1b_449.018 Jm Osten stieg; p1b_449.019 O wann im Westen sinkt ihr Schein, p1b_449.020 Gedenke mein! (u. s. w. 12 Strophen.)(Rückert.) p1b_449.021 p1b_449.025 Süßes Gesicht! p1b_449.027 Lenzrose! zu blühn p1b_449.028 O schäme dich nicht! p1b_449.029 Freudiges Licht! p1b_449.030 Glutfunken zu sprühn p1b_449.031 O schäme dich nicht! p1b_449.032 p1b_449.038Schäme dich nicht p1b_449.033 Der weichen Natur, p1b_449.034 O Kerze! die schmilzt. p1b_449.035 Sprödes zerbricht; p1b_449.036 Zerschmelze du kühn, p1b_449.037 O schäme dich nicht! (u. s. w. 7 Strophen.) (Rückert.) p1b_449.039 Jakob! dein verlorener Sohn p1b_449.041
Kehret wieder, p1b_449.042 O gräme dich nicht. p1b_449.043 Die Erhörung von Gottes Thron p1b_449.044 Steigt hernieder, p1b_449.045 O gräme dich nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0483" n="449"/> <p><lb n="p1b_449.001"/> Den flüssigen Kehrreim zeigt Rückert mustergültig im bekannten Kindermärchen: <lb n="p1b_449.002"/> „Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein wollen ─“ u. s. w.</p> <lb n="p1b_449.003"/> <p> <hi rendition="#c">Rückertscher Ghaselenrefrain.</hi> </p> <p><lb n="p1b_449.004"/> Zur Vermeidung allzulanger Verszeilen in einzelnen Ghaselen hat Rückert <lb n="p1b_449.005"/> dieselben häufig in je 2 oder 3 Zeilen zerlegt. Es entstanden auf diese <lb n="p1b_449.006"/> Weise gefällige Strophen von 4 oder 6 Zeilen, bei welchen der identische <lb n="p1b_449.007"/> Ghaselenreim nun zum Refrain wurde.</p> <p><lb n="p1b_449.008"/> 1. <hi rendition="#g">Probe halbierter Zeilen:</hi></p> <lb n="p1b_449.009"/> <lg> <l>Dir aus der Ferne ruf ich ein</l> <lb n="p1b_449.010"/> <l>Gedenke mein!</l> <lb n="p1b_449.011"/> <l>Hast du in deinem Herzen kein</l> <lb n="p1b_449.012"/> <l> <hi rendition="#g">Gedenke mein?</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_449.013"/> <l>Jn meinem Herzen hab ich ein</l> <lb n="p1b_449.014"/> <l>Vergißmeinnicht,</l> <lb n="p1b_449.015"/> <l>Das früh und spät mir flüstert sein:</l> <lb n="p1b_449.016"/> <l> <hi rendition="#g">Gedenke mein!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_449.017"/> <l>Jch dachte dein, als heut die Sonn'</l> <lb n="p1b_449.018"/> <l>Jm Osten stieg;</l> <lb n="p1b_449.019"/> <l>O wann im Westen sinkt ihr Schein,</l> <lb n="p1b_449.020"/> <l><hi rendition="#g">Gedenke mein!</hi> (u. s. w. 12 Strophen.)<hi rendition="#right">(Rückert.)</hi></l> </lg> <p><lb n="p1b_449.021"/> Vgl. hiezu von Rückert aus den „Östlichen Rosen“: Jhr Freunde! Eures <lb n="p1b_449.022"/> Nachtdurchschwärmens seid eingedenk; ferner: Liebste! So im Herzen dein gedenk <lb n="p1b_449.023"/> ich; ferner: Wenn nicht mein Herz der Verwalter hier bliebe; ferner: <lb n="p1b_449.024"/> Die Liebste steht mir vor den Gedanken u. A.</p> <p><lb n="p1b_449.025"/> 2. <hi rendition="#g">Probe gedrittelter Zeilen:</hi></p> <lb n="p1b_449.026"/> <lg> <l>Süßes Gesicht!</l> <lb n="p1b_449.027"/> <l>Lenzrose! zu blühn</l> <lb n="p1b_449.028"/> <l>O schäme dich nicht!</l> <lb n="p1b_449.029"/> <l>Freudiges Licht!</l> <lb n="p1b_449.030"/> <l>Glutfunken zu sprühn</l> <lb n="p1b_449.031"/> <l>O <hi rendition="#g">schäme dich nicht!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_449.032"/> <l>Schäme dich nicht</l> <lb n="p1b_449.033"/> <l>Der weichen Natur,</l> <lb n="p1b_449.034"/> <l>O Kerze! die schmilzt.</l> <lb n="p1b_449.035"/> <l>Sprödes zerbricht;</l> <lb n="p1b_449.036"/> <l>Zerschmelze du kühn,</l> <lb n="p1b_449.037"/> <l>O <hi rendition="#g">schäme dich nicht!</hi> (u. s. w. 7 Strophen.)</l> </lg> <lb n="p1b_449.038"/> <p> <hi rendition="#right">(Rückert.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_449.039"/> Ähnlichen Refrain hat das Ghasel Rückerts:</p> <lb n="p1b_449.040"/> <lg> <l>Jakob! dein verlorener Sohn</l> <lb n="p1b_449.041"/> <l>Kehret wieder,</l> <lb n="p1b_449.042"/> <l>O gräme dich nicht.</l> <lb n="p1b_449.043"/> <l>Die Erhörung von Gottes Thron</l> <lb n="p1b_449.044"/> <l>Steigt hernieder,</l> <lb n="p1b_449.045"/> <l>O <hi rendition="#g">gräme dich nicht.</hi></l> </lg> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [449/0483]
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Den flüssigen Kehrreim zeigt Rückert mustergültig im bekannten Kindermärchen: p1b_449.002
„Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein wollen ─“ u. s. w.
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Rückertscher Ghaselenrefrain.
p1b_449.004
Zur Vermeidung allzulanger Verszeilen in einzelnen Ghaselen hat Rückert p1b_449.005
dieselben häufig in je 2 oder 3 Zeilen zerlegt. Es entstanden auf diese p1b_449.006
Weise gefällige Strophen von 4 oder 6 Zeilen, bei welchen der identische p1b_449.007
Ghaselenreim nun zum Refrain wurde.
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1. Probe halbierter Zeilen:
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Dir aus der Ferne ruf ich ein p1b_449.010
Gedenke mein! p1b_449.011
Hast du in deinem Herzen kein p1b_449.012
Gedenke mein?
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Jn meinem Herzen hab ich ein p1b_449.014
Vergißmeinnicht, p1b_449.015
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Gedenke mein!
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Jch dachte dein, als heut die Sonn' p1b_449.018
Jm Osten stieg; p1b_449.019
O wann im Westen sinkt ihr Schein, p1b_449.020
Gedenke mein! (u. s. w. 12 Strophen.)(Rückert.)
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Vgl. hiezu von Rückert aus den „Östlichen Rosen“: Jhr Freunde! Eures p1b_449.022
Nachtdurchschwärmens seid eingedenk; ferner: Liebste! So im Herzen dein gedenk p1b_449.023
ich; ferner: Wenn nicht mein Herz der Verwalter hier bliebe; ferner: p1b_449.024
Die Liebste steht mir vor den Gedanken u. A.
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2. Probe gedrittelter Zeilen:
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Süßes Gesicht! p1b_449.027
Lenzrose! zu blühn p1b_449.028
O schäme dich nicht! p1b_449.029
Freudiges Licht! p1b_449.030
Glutfunken zu sprühn p1b_449.031
O schäme dich nicht!
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Schäme dich nicht p1b_449.033
Der weichen Natur, p1b_449.034
O Kerze! die schmilzt. p1b_449.035
Sprödes zerbricht; p1b_449.036
Zerschmelze du kühn, p1b_449.037
O schäme dich nicht! (u. s. w. 7 Strophen.)
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(Rückert.)
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Ähnlichen Refrain hat das Ghasel Rückerts:
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Jakob! dein verlorener Sohn p1b_449.041
Kehret wieder, p1b_449.042
O gräme dich nicht. p1b_449.043
Die Erhörung von Gottes Thron p1b_449.044
Steigt hernieder, p1b_449.045
O gräme dich nicht.
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