Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_491.001 Ceres voll von Weh und Zähren p1b_491.002 p1b_491.007Leget ihren Kranz von Ähren p1b_491.003 Und die Sichel hinter sich: p1b_491.004 Profen, deine Lust und Freude p1b_491.005 Lieget ganz vertieft im Leide, p1b_491.006 Und gedenket nur an dich. Epod. I. p1b_491.008Das auch betrübte Gras beklagt dich bei den Brunnen, p1b_491.009 p1b_491.016Für das reiche Korn p1b_491.010 Wächset Tresp und Dorn. p1b_491.011 Es trauert selbst das große Rad der Sonnen, p1b_491.012 Und hüllet um sich her der Wolken schwarzes Kleid. p1b_491.013 Trank und Essen p1b_491.014 Wird vergessen p1b_491.015 Von aller Herd und Vieh' ohn Unterscheid. Strophe II. p1b_491.017Berg' und Thäler hört man rufen p1b_491.018 p1b_491.029Bibran, Bibran, Tag und Nacht; p1b_491.019 Aber nein, des Todes Macht p1b_491.020 Läßt sie ganz vergebens hoffen. p1b_491.021 Wird der Klee zu Winterszeit p1b_491.022 Durch das Eis gleich abgemeit, p1b_491.023 Sehen wir ihn doch im Lenzen p1b_491.024 Nachmals auf den Auen glänzen: p1b_491.025 Täglich fällt die Sonn' in's Meer, p1b_491.026 Scheinet aber morgen wieder. p1b_491.027 Legt ein Mensch einmal sich nieder, p1b_491.028 Er kömmt nimmer zu uns her. Antistr. II. p1b_491.030Will derwegen uns gebühren, p1b_491.031 p1b_491.042Wie es möglich nur mag sein p1b_491.032 Sein Begräbnis und Gebein p1b_491.033 Allenthalben auszuzieren p1b_491.034 Mit den fremden Tulipan, p1b_491.035 Tausendschön und Maioran, p1b_491.036 Mit Violen und Narcißen, p1b_491.037 Und den Blumen bei den Flüßen, p1b_491.038 Die vom Märzen sind genannt. p1b_491.039 Sonderlich soll ihm sein Leben p1b_491.040 Auf das neue wiedergeben p1b_491.041 Der Poeten weise Hand. Epod. II. p1b_491.043Jhr keuschen Lorbeersträuch', an denen gänzlich lieget, p1b_491.044
Daß ein Mensch der schon p1b_491.045 Muß allhier darvon p1b_491.046 Doch in der Grub ein ewiges Lob krieget, p1b_491.047 Schaut, daß ihr für den Tod dem edlen Körper hier. p1b_491.048 Gleichfalls ratet, p1b_491.049 Und umschattet p1b_491.050 Mit grüner Lust sein' Asche für und für. p1b_491.001 Ceres voll von Weh und Zähren p1b_491.002 p1b_491.007Leget ihren Kranz von Ähren p1b_491.003 Und die Sichel hinter sich: p1b_491.004 Profen, deine Lust und Freude p1b_491.005 Lieget ganz vertieft im Leide, p1b_491.006 Und gedenket nur an dich. Epod. I. p1b_491.008Das auch betrübte Gras beklagt dich bei den Brunnen, p1b_491.009 p1b_491.016Für das reiche Korn p1b_491.010 Wächset Tresp und Dorn. p1b_491.011 Es trauert selbst das große Rad der Sonnen, p1b_491.012 Und hüllet um sich her der Wolken schwarzes Kleid. p1b_491.013 Trank und Essen p1b_491.014 Wird vergessen p1b_491.015 Von aller Herd und Vieh' ohn Unterscheid. Strophe II. p1b_491.017Berg' und Thäler hört man rufen p1b_491.018 p1b_491.029Bibran, Bibran, Tag und Nacht; p1b_491.019 Aber nein, des Todes Macht p1b_491.020 Läßt sie ganz vergebens hoffen. p1b_491.021 Wird der Klee zu Winterszeit p1b_491.022 Durch das Eis gleich abgemeit, p1b_491.023 Sehen wir ihn doch im Lenzen p1b_491.024 Nachmals auf den Auen glänzen: p1b_491.025 Täglich fällt die Sonn' in's Meer, p1b_491.026 Scheinet aber morgen wieder. p1b_491.027 Legt ein Mensch einmal sich nieder, p1b_491.028 Er kömmt nimmer zu uns her. Antistr. II. p1b_491.030Will derwegen uns gebühren, p1b_491.031 p1b_491.042Wie es möglich nur mag sein p1b_491.032 Sein Begräbnis und Gebein p1b_491.033 Allenthalben auszuzieren p1b_491.034 Mit den fremden Tulipan, p1b_491.035 Tausendschön und Maioran, p1b_491.036 Mit Violen und Narcißen, p1b_491.037 Und den Blumen bei den Flüßen, p1b_491.038 Die vom Märzen sind genannt. p1b_491.039 Sonderlich soll ihm sein Leben p1b_491.040 Auf das neue wiedergeben p1b_491.041 Der Poeten weise Hand. Epod. II. p1b_491.043Jhr keuschen Lorbeersträuch', an denen gänzlich lieget, p1b_491.044
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Antistr. II.
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