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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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c. Die sechste:

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Jn Lüften hängt ein Lerchenton, p1b_501.003
Mein Ohr hat staunend ihn vernommen. p1b_501.004
Jst's eine, die noch nicht entflohn? p1b_501.005
Jst's eine, die zurückgekommen, p1b_501.006
Gelockt vom Frühling schon, p1b_501.007
Da rings die Schopfung noch vom Winter ist beklommen?
p1b_501.008

(Rückert.)

p1b_501.009
d. Je die vierte:

p1b_501.010
Seinen Traum p1b_501.011
Lind wob p1b_501.012
Frühling kaum, p1b_501.013
Wind schnob, p1b_501.014
Seht, wie ist der Blütentraum verweht!
p1b_501.015
Wie der Hauch p1b_501.016
Kalt weht, p1b_501.017
Wie der Strauch p1b_501.018
Alt steht, p1b_501.019
Der so jung gewesen ist vorher! u. s. w.

(Rückert.)

p1b_501.020
Vgl. auch die Spenserstanze § 169. d.

p1b_501.021
2. Verkürzung einer Zeile.

p1b_501.022
a. Die vierte:

p1b_501.023
Wenn dich die warme Luft umscherzt! p1b_501.024
Das schatt'ge Grün, o wie dich's kühlt! p1b_501.025
Wie leicht ist all das Weh verschmerzt, p1b_501.026
Das in der Seele wünhlt.

(Platen.)

p1b_501.027
b. Die zweite:

p1b_501.028
Seh' ich dich wieder, du geliebter Baum, p1b_501.029
Jn dessen junge Triebe p1b_501.030
Jch einst in jenes Frühlings schönstem Traum p1b_501.031
Den Namen schnitt von meiner ersten Liebe.
p1b_501.032

(Eichendorff.)

p1b_501.033
c. Die vierte:

p1b_501.034
Jch sitze manchen langen Tag p1b_501.035
Mit meinem Kind am grünen Hag, p1b_501.036
Wo ich an seinem Herzen lag, p1b_501.037
Am Herzen lag.

(Otto von Leixner.)

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3. Verlängerung von zwei Zeilen.

p1b_501.039
Unser Hauswesen p1b_501.040
Hat so viel Besen, p1b_501.041
Die alle nichts als kehren wollen, p1b_501.042
Daß wir im Staub ersticken sollen.

(Rückert.)

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c. Die sechste:

p1b_501.002
Jn Lüften hängt ein Lerchenton, p1b_501.003
Mein Ohr hat staunend ihn vernommen. p1b_501.004
Jst's eine, die noch nicht entflohn? p1b_501.005
Jst's eine, die zurückgekommen, p1b_501.006
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(Rückert.)

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d. Je die vierte:

p1b_501.010
Seinen Traum p1b_501.011
Lind wob p1b_501.012
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(Rückert.)

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Vgl. auch die Spenserstanze § 169. d.

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2. Verkürzung einer Zeile.

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a. Die vierte:

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Wenn dich die warme Luft umscherzt! p1b_501.024
Das schatt'ge Grün, o wie dich's kühlt! p1b_501.025
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(Platen.)

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b. Die zweite:

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Seh' ich dich wieder, du geliebter Baum, p1b_501.029
Jn dessen junge Triebe p1b_501.030
Jch einst in jenes Frühlings schönstem Traum p1b_501.031
Den Namen schnitt von meiner ersten Liebe.
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(Eichendorff.)

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c. Die vierte:

p1b_501.034
Jch sitze manchen langen Tag p1b_501.035
Mit meinem Kind am grünen Hag, p1b_501.036
Wo ich an seinem Herzen lag, p1b_501.037
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(Otto von Leixner.)

p1b_501.038
3. Verlängerung von zwei Zeilen.

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Unser Hauswesen p1b_501.040
Hat so viel Besen, p1b_501.041
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/535>, abgerufen am 22.11.2024.