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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Für weitere Beispiele vgl. man Cl. Brentanos Lustige Musikanten, wo p1b_507.002
4taktige Jamben mit Anapästen und Trochäen wechseln; desgl. Kopischs p1b_507.003
Blücher am Rhein sowie dessen Heinzelmännchen, in welch letzteren durch Abwechselung p1b_507.004
des jambischen mit dem anapästischen Rhythmus die Strophe eine p1b_507.005
strenge Verbindung erhält.

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VII. Abwechselung der Kola.

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Das Verfahren, welches den Schluß zum Anfang in gegensätzliche p1b_507.008
Beziehung bringt und das Verhältnis der einzelnen Teile zum Ganzen p1b_507.009
dem Auge und Ohre als einheitliches Ganzes erscheinen läßt, verlangt p1b_507.010
auch in den antiken und antikisierenden Strophen einen Ausdruck.

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Beispiele:

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a.

Verkennt denn euer Vaterland, p1b_507.013
Undeutsche Deutsche! steht und gafft p1b_507.014
Mit blöder Bewundrung großem Auge p1b_507.015
Das Ausland an!
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b.

Wie erscholl der Gang des lauten Heers p1b_507.017
Von dem Gebirg in das Thal herab, p1b_507.018
Da zu dem Angriff bei dem Waldstrom das Kriegslied p1b_507.019
Zu der vertilgenden Schlacht und dem Siege den Befehl rief.
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(Klopstock.)

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§ 153. Bedeutung des künstlichen Reims für den Bau p1b_507.022
längerer Strophen.

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Längere symmetrische Strophen, bei denen der Satzschluß mit dem p1b_507.024
Schluß der rhythmischen Reihen zusammenfällt, werden häufig nur durch p1b_507.025
das Reimband zusammengehalten. (Vgl. § 108, sowie § 137 und p1b_507.026
besonders § 295.)

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Viele Strophen fallen ohne Weiteres auseinander, sobald wir an Stelle p1b_507.028
des bindenden Reimworts ein anderes Wort setzen, z. B. in der nachstehenden p1b_507.029
Strophe für wandelt == weilet.

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Überall die zarten p1b_507.031
Leichtbejahrten p1b_507.032
Schönen aller Arten, p1b_507.033
Schönheitsmarkt ist, wo ihr wandelt. p1b_507.034
Welche Menge milder p1b_507.035
Zierlich wilder p1b_507.036
Allerliebster Bilder! p1b_507.037
Freunde! fanget an und handelt.

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(Weitere Beispiele ergeben fast sämmtliche in Stanzen geschriebene, größere p1b_507.039
Dichtungen, z. B. Wielands Oberon, Ernst Schulzes bezauberte Rose &c. Vgl. p1b_507.040
§ 169.)

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Für weitere Beispiele vgl. man Cl. Brentanos Lustige Musikanten, wo p1b_507.002
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auch in den antiken und antikisierenden Strophen einen Ausdruck.

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Beispiele:

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a.

Verkennt denn euer Vaterland, p1b_507.013
Undeutsche Deutsche! steht und gafft p1b_507.014
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Das Ausland an!
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Wie erscholl der Gang des lauten Heers p1b_507.017
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§ 153. Bedeutung des künstlichen Reims für den Bau p1b_507.022
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Viele Strophen fallen ohne Weiteres auseinander, sobald wir an Stelle p1b_507.028
des bindenden Reimworts ein anderes Wort setzen, z. B. in der nachstehenden p1b_507.029
Strophe für wandelt == weilet.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/541>, abgerufen am 22.11.2024.