Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_523.001 Reizvoll klinget des Ruhms lockender Silberton p1b_523.003 Jn das schlagende Herz, und die Unsterblichkeit p1b_523.004 Jst ein großer Gedanke, p1b_523.005 Jst des Schweißes der Edlen wert! (Klopstock.) p1b_523.006 p1b_523.009 p1b_523.010 p1b_523.013 - Breve - Breve Breve - Breve p1b_523.015 p1b_523.018 Liebe säuseln die Blätter, p1b_523.020 Liebe duften die Blüten, p1b_523.021 Liebe rieselt die Quelle, p1b_523.022 Liebe flötet die Nachtigall. (Hölty.) p1b_523.023 p1b_523.024 p1b_523.027 p1b_523.029 - Breve - Breve Breve - Breve p1b_523.031 p1b_523.034 a. Knabe, du mit dem Mädchenblick p1b_523.036 p1b_523.039Dein verlang ich, doch hörst du nicht, p1b_523.037 Merkst nicht, wie du die Seele mir p1b_523.038 Sanft am Zügel dahinlenkst. (Aus Geibels klass. Liederbuch S. 47.) p1b_523.040b. Wer ein reiches und volles Los p1b_523.041
Seiner Tage begehrt, und sich p1b_523.042 Nicht bescheidet mit rechtem Maß, p1b_523.043 Jst ein thörichter Blinder. p1b_523.001 Reizvoll klinget des Ruhms lockender Silberton p1b_523.003 Jn das schlagende Herz, und die Unsterblichkeit p1b_523.004 Jst ein großer Gedanke, p1b_523.005 Jst des Schweißes der Edlen wert! (Klopstock.) p1b_523.006 p1b_523.009 p1b_523.010 p1b_523.013 – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ p1b_523.015 p1b_523.018 Liebe säuseln die Blätter, p1b_523.020 Liebe duften die Blüten, p1b_523.021 Liebe rieselt die Quelle, p1b_523.022 Liebe flötet die Nachtigall. (Hölty.) p1b_523.023 p1b_523.024 p1b_523.027 p1b_523.029 – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ p1b_523.031 p1b_523.034 a. Knabe, du mit dem Mädchenblick p1b_523.036 p1b_523.039Dein verlang ich, doch hörst du nicht, p1b_523.037 Merkst nicht, wie du die Seele mir p1b_523.038 Sanft am Zügel dahinlenkst. (Aus Geibels klass. Liederbuch S. 47.) p1b_523.040b. Wer ein reiches und volles Los p1b_523.041
Seiner Tage begehrt, und sich p1b_523.042 Nicht bescheidet mit rechtem Maß, p1b_523.043 Jst ein thörichter Blinder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0557" n="523"/> <p> <lb n="p1b_523.001"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_523.002"/> <lg> <l>Reizvoll klinget des Ruhms lockender Silberton</l> <lb n="p1b_523.003"/> <l>Jn das schlagende Herz, und die Unsterblichkeit</l> <lb n="p1b_523.004"/> <l>Jst ein großer Gedanke,</l> <lb n="p1b_523.005"/> <l>Jst des Schweißes der Edlen wert!</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Klopstock.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_523.006"/> Asklepiadeische Strophen haben außer den in obigen Strophen genannten <lb n="p1b_523.007"/> Dichtern gebildet: Hölderlin, Herder (Germanien, in Ausg. 1844. S. 118) u. A. <lb n="p1b_523.008"/> Vgl. auch Geibels klass. Liederbuch, z. B. S. 123, 129 &c.</p> </div> <div n="5"> <p><lb n="p1b_523.009"/> 4. Die pherekratische Strophe.</p> <p><lb n="p1b_523.010"/> Jhren Namen verdankt sie dem Dichter der älteren attischen <lb n="p1b_523.011"/> Komödie Pherekrates (um 430 v. Chr.). Sie besteht aus drei pherekratischen <lb n="p1b_523.012"/> und einem glykonischen Verse.</p> <p> <lb n="p1b_523.013"/> <hi rendition="#g">Schema:</hi> </p> <lb n="p1b_523.014"/> <p> <hi rendition="#c">– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ <lb n="p1b_523.015"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ <lb n="p1b_523.016"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ <lb n="p1b_523.017"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒</hi> </p> <p> <lb n="p1b_523.018"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_523.019"/> <lg> <l>Liebe säuseln die Blätter,</l> <lb n="p1b_523.020"/> <l>Liebe duften die Blüten,</l> <lb n="p1b_523.021"/> <l>Liebe rieselt die Quelle,</l> <lb n="p1b_523.022"/> <l>Liebe flötet die Nachtigall.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Hölty.)</hi> </p> </div> <div n="5"> <p><lb n="p1b_523.023"/> 5. Die glykonische Strophe.</p> <p><lb n="p1b_523.024"/> Sie ist nach dem alten griechischen Lyriker Glykon benannt und <lb n="p1b_523.025"/> besteht aus der Zusammensetzung von drei glykonischen Versen mit <lb n="p1b_523.026"/> einem abschließenden pherekratischen Verse.</p> <p><lb n="p1b_523.027"/> Jn der griechischen Tragödie ist sie 5=, 6= und mehrzeilig, je nachdem <lb n="p1b_523.028"/> mehr oder weniger glykonische Verse verwendet sind.</p> <p> <lb n="p1b_523.029"/> <hi rendition="#g">Schema:</hi> </p> <lb n="p1b_523.030"/> <p> <hi rendition="#c">– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ <lb n="p1b_523.031"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ <lb n="p1b_523.032"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ <lb n="p1b_523.033"/> – ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏒</hi> </p> <p> <lb n="p1b_523.034"/> <hi rendition="#g">Beispiele:</hi> </p> <lb n="p1b_523.035"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">a</hi>.</p> <lg> <l>Knabe, du mit dem Mädchenblick</l> <lb n="p1b_523.036"/> <l>Dein verlang ich, doch hörst du nicht,</l> <lb n="p1b_523.037"/> <l>Merkst nicht, wie du die Seele mir</l> <lb n="p1b_523.038"/> <l> Sanft am Zügel dahinlenkst.</l> </lg> <lb n="p1b_523.039"/> <p> <hi rendition="#right">(Aus Geibels klass. Liederbuch S. 47.)</hi> </p> <lb n="p1b_523.040"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">b</hi>.</p> <lg> <l>Wer ein reiches und volles Los</l> <lb n="p1b_523.041"/> <l>Seiner Tage begehrt, und sich</l> <lb n="p1b_523.042"/> <l>Nicht bescheidet mit rechtem Maß,</l> <lb n="p1b_523.043"/> <l>Jst ein thörichter Blinder.</l> </lg> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [523/0557]
p1b_523.001
Beispiel:
p1b_523.002
Reizvoll klinget des Ruhms lockender Silberton p1b_523.003
Jn das schlagende Herz, und die Unsterblichkeit p1b_523.004
Jst ein großer Gedanke, p1b_523.005
Jst des Schweißes der Edlen wert!
(Klopstock.)
p1b_523.006
Asklepiadeische Strophen haben außer den in obigen Strophen genannten p1b_523.007
Dichtern gebildet: Hölderlin, Herder (Germanien, in Ausg. 1844. S. 118) u. A. p1b_523.008
Vgl. auch Geibels klass. Liederbuch, z. B. S. 123, 129 &c.
p1b_523.009
4. Die pherekratische Strophe.
p1b_523.010
Jhren Namen verdankt sie dem Dichter der älteren attischen p1b_523.011
Komödie Pherekrates (um 430 v. Chr.). Sie besteht aus drei pherekratischen p1b_523.012
und einem glykonischen Verse.
p1b_523.013
Schema:
p1b_523.014
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ p1b_523.015
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ p1b_523.016
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ p1b_523.017
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒
p1b_523.018
Beispiel:
p1b_523.019
Liebe säuseln die Blätter, p1b_523.020
Liebe duften die Blüten, p1b_523.021
Liebe rieselt die Quelle, p1b_523.022
Liebe flötet die Nachtigall.
(Hölty.)
p1b_523.023
5. Die glykonische Strophe.
p1b_523.024
Sie ist nach dem alten griechischen Lyriker Glykon benannt und p1b_523.025
besteht aus der Zusammensetzung von drei glykonischen Versen mit p1b_523.026
einem abschließenden pherekratischen Verse.
p1b_523.027
Jn der griechischen Tragödie ist sie 5=, 6= und mehrzeilig, je nachdem p1b_523.028
mehr oder weniger glykonische Verse verwendet sind.
p1b_523.029
Schema:
p1b_523.030
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ p1b_523.031
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ p1b_523.032
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏑ ⏒ p1b_523.033
– ⏑ – ⏑ ⏑ – ⏒
p1b_523.034
Beispiele:
p1b_523.035
a.
Knabe, du mit dem Mädchenblick p1b_523.036
Dein verlang ich, doch hörst du nicht, p1b_523.037
Merkst nicht, wie du die Seele mir p1b_523.038
Sanft am Zügel dahinlenkst.
p1b_523.039
(Aus Geibels klass. Liederbuch S. 47.)
p1b_523.040
b.
Wer ein reiches und volles Los p1b_523.041
Seiner Tage begehrt, und sich p1b_523.042
Nicht bescheidet mit rechtem Maß, p1b_523.043
Jst ein thörichter Blinder.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |