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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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I. Einstrophige Triolete.

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Beispiele:

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a.

Sei gegrüßet, neuer Mai, p1b_579.004
Der den Busen mir erfüllet! p1b_579.005
Wieder atm' ich leicht und frei; p1b_579.006
Sei gegrüßet, neuer Mai! p1b_579.007
Die mich lange hat umhüllet, p1b_579.008
Winternacht ist nun vorbei; p1b_579.009
Sei gegrüßet, neuer Mai, p1b_579.010
Der den Busen mir erfüllet.

(Kugler.)

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b.

Mit einem kleinen Triolet p1b_579.012
Will ich dir, kleiner Merkel, dienen. p1b_579.013
Verwirrst du mächtige Terzinen p1b_579.014
Mit einem kleinen Triolet? p1b_579.015
Ei, ei, bei solchen Kennermienen! p1b_579.016
Einst wies ich schon dir das Sonett; p1b_579.017
Mit einem kleinen Triolet, p1b_579.018
Will ich dir, kleiner Merkel, dienen.
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(A. W. Schlegel II. 200.)

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c.

Am Wasserfall p1b_579.021
Da ist mein liebster Aufenthalt, p1b_579.022
Jm ganzen großen schönen Wald p1b_579.023
Am Wasserfall; p1b_579.024
Wo's Klagelied der Nachtigall p1b_579.025
Durch Bach- und Laubgeflüster schallt, p1b_579.026
Da ist mein liebster Aufenthalt p1b_579.027
Am Wasserfall.

(Smets.)

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(Man beachte die Umdrehung der Zeilen am Schluß.)

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II. Zweistrophige Triolete.

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Beispiel:   Hier und Jenseits.

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Was hat der Sterbliche hienieden? p1b_579.032
Nur Wünschen, Streben ohne Rast, p1b_579.033
Und stetes Kämpfen ohne Frieden. p1b_579.034
Was hat der Sterbliche hienieden? p1b_579.035
Nur süßer Wahn ist ihm beschieden p1b_579.036
Verlangen, Täuschung, Erdenlast! p1b_579.037
Was hat der Sterbliche hienieden? p1b_579.038
Nur Wünschen, Streben ohne Rast.
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Einst wandelt er in reinerm Licht! p1b_579.040
Dann weint des Kummers Auge nicht, p1b_579.041
Und jeder Schmerz verfliegt auf immer. p1b_579.042
Einst wandelt er in reinerm Licht! p1b_579.043
Da löset sich des Lebens Schimmer p1b_579.044
Und eitler Traum und matter Flimmer. p1b_579.045
Einst wandelt er in reinerm Licht, p1b_579.046
Dann weint des Kummers Auge nicht.
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(von Bouterweck.)

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I. Einstrophige Triolete.

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Beispiele:

p1b_579.003

a.

Sei gegrüßet, neuer Mai, p1b_579.004
Der den Busen mir erfüllet! p1b_579.005
Wieder atm' ich leicht und frei; p1b_579.006
Sei gegrüßet, neuer Mai! p1b_579.007
Die mich lange hat umhüllet, p1b_579.008
Winternacht ist nun vorbei; p1b_579.009
Sei gegrüßet, neuer Mai, p1b_579.010
Der den Busen mir erfüllet.

(Kugler.)

p1b_579.011

b.

Mit einem kleinen Triolet p1b_579.012
Will ich dir, kleiner Merkel, dienen. p1b_579.013
Verwirrst du mächtige Terzinen p1b_579.014
Mit einem kleinen Triolet? p1b_579.015
Ei, ei, bei solchen Kennermienen! p1b_579.016
Einst wies ich schon dir das Sonett; p1b_579.017
Mit einem kleinen Triolet, p1b_579.018
Will ich dir, kleiner Merkel, dienen.
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(A. W. Schlegel II. 200.)

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c.

Am Wasserfall p1b_579.021
Da ist mein liebster Aufenthalt, p1b_579.022
Jm ganzen großen schönen Wald p1b_579.023
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Wo's Klagelied der Nachtigall p1b_579.025
Durch Bach- und Laubgeflüster schallt, p1b_579.026
Da ist mein liebster Aufenthalt p1b_579.027
Am Wasserfall.

(Smets.)

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(Man beachte die Umdrehung der Zeilen am Schluß.)

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II. Zweistrophige Triolete.

p1b_579.030
Beispiel:   Hier und Jenseits.

p1b_579.031
Was hat der Sterbliche hienieden? p1b_579.032
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(von Bouterweck.)

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/613>, abgerufen am 22.11.2024.