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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Wann ihr der Mutter Schätze p1b_595.002
Zu plündern Anstalt machtet, p1b_595.003
Dient euch der Sohn zum Helfer, p1b_595.004
Und wird dafür geachtet.

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(Nun läßt Rückert mit ähnlicher Einleitung wie beim vorigen Rätsel p1b_595.006
weitere Rätsel folgen vom Schreibekiel, vom Augensalbestift, von der Zung' p1b_595.007
an der Wage. Diese Rätsel haben ungefähr die gleiche Ausdehnung, wie die p1b_595.008
beiden soeben gegebenen. Sodann fährt er fort): Wie die fünfe waren entflogen, p1b_595.009
- legt' er nieder den Bogen, - und sprach: Mein Volk! nun p1b_595.010
nehmet diese fünfe zur Hand, - wie die fünf Finger Einer Hand, - überleget p1b_595.011
wohl, - und erwäget euer Wohl! - Seid ihr mit dem Beschiednen p1b_595.012
zufrieden, - so sind wir in Frieden geschieden; - doch verlangt ihr die p1b_595.013
zweite Hand, - so bin ich bei der Hand. - Sprachs, und die Leute, hingerissen p1b_595.014
vom Verlangen, - wie ihnen der Rätsel Sinn war verhangen, - p1b_595.015
riefen: Unsere Schwinge ist zu schwach, - uns zu tragen deinem Adler nach; p1b_595.016
- doch willst du dir Zehn voll machen, so mach! - Da trat er auf p1b_595.017
im Triumph, - wie ein Sieger auf der Feinde Rumpf, - dann mit nachlässigem p1b_595.018
Ermatten - sprach er das Rätsel vom Schatten. (Nun folgen die p1b_595.019
Rätsel vom Schatten, von den Zähnen, vom Wein und Essig, vom p1b_595.020
Schöpfrad und von der Spindel. Hierauf fährt der Dichter fort): Sprachs, p1b_595.021
da trieb sich das Nachdenken durch die Jrrgänge des Wahns, - und die p1b_595.022
Vermutung stumpfte sich die Spitze des Zahns, - bis der Zeitverlauf war p1b_595.023
erheblich - und der Kraftverbrauch vergeblich. - Als er nun sah, daß sie p1b_595.024
schlugen (Note: "nämlich Feuer".) und es nicht fing, - daß sie Lust trugen p1b_595.025
und es nicht ging, - sprach er: Mein Volk, wie lange wollet ihr passen, - p1b_595.026
oder auf euch passen lassen? - Jst es nicht Zeit, die Fahnen aufzustecken, p1b_595.027
- oder aber das Gewehr zu strecken? - Da sprachen sie: Bei Gott! du p1b_595.028
hast es scharf gewürzt, - und hart geschürzt, - alles Wild ist in deine p1b_595.029
Netze gestürzt. - Verfüg über uns als dein Eigentum, - hinnehmend die p1b_595.030
Beute samt dem Ruhm. - Da setzt' er auf jedes Rätsel einen Satz, - den p1b_595.031
er sie zahlen ließ auf dem Platz, - dann brach er die Siegel, - und löste p1b_595.032
die Riegel, - und enthüllte ihnen der Einsicht Spiegel. - Und wie er befriediget p1b_595.033
ihr Gelüste, - den Pfad ihnen bezeichnet in der spurlosen Wüste; - p1b_595.034
wandte er sich zum Fliehn, - doch der Obmann des Volkes hing sich an p1b_595.035
ihn, - rufend: Nach Sonnenaufgang ist kein Hehlen, - du sollst dich von p1b_595.036
uns hinweg nicht stehlen, - du entschädigest uns denn für die Trennung - p1b_595.037
durch deines Namens Nennung - und deines Stammes Bekennung. - Da p1b_595.038
blickt' er starr als sei ihm was zugestoßen, - dann sang er, und seine p1b_595.039
Thränen floßen:

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Serug ist meiner Wonne Gebäud', p1b_595.041
Wo ich des Lichts zuerst mich gefreut; p1b_595.042
Doch, ausgeschlossen von meiner Lust, p1b_595.043
Mein Schmerz ist nun durch die Welt verstreut. p1b_595.044
O Angedenken, das tausendmal p1b_595.045
Jm Kelche die Bitterkeit erneut!
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Wann ihr der Mutter Schätze p1b_595.002
Zu plündern Anstalt machtet, p1b_595.003
Dient euch der Sohn zum Helfer, p1b_595.004
Und wird dafür geachtet.

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(Nun läßt Rückert mit ähnlicher Einleitung wie beim vorigen Rätsel p1b_595.006
weitere Rätsel folgen vom Schreibekiel, vom Augensalbestift, von der Zung' p1b_595.007
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TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
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Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/629>, abgerufen am 17.09.2024.