Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_704.001 p1b_704.002 p1b_704.003 p1b_704.004 p1b_704.005 p1b_704.006 p1b_704.011 Wenn dieser Siegesmarsch in das Ohr mir schallt, p1b_704.013 p1b_704.022Kaum halt' ich da die Thränen mir zurück mit Gewalt. p1b_704.014 Mein Kamerad, der ihn geblasen in der Schlacht, p1b_704.015 Auch schönen Mädchen oft als ein Ständchen gebracht; p1b_704.016 Auch zuletzt, auch zuletzt in der grimmigsten Not, p1b_704.017 Erscholl er ihm vom Munde, bei seinem jähen Tod. p1b_704.018 Das war ein Mann von Stahl, ein Mann von echter Art. p1b_704.019 Gedenk' ich seiner, rinnet mir die Thrän' in den Bart. p1b_704.020 Herr Wirt, noch einen Krug von dem feurigsten Wein! p1b_704.021 Soll meinem Freund zur Ehr', ja zur Ehr' getrunken sein. (Kopischs Trompeter. 3 Strophen.) p1b_704.023 p1b_704.024 p1b_704.026 Nun grüß dich Gott, du Himmelstau, p1b_704.028 p1b_704.037Du Ehrenpreis der Rebenau, p1b_704.029 O Wein, du Kind der Sonnen! p1b_704.030 Wie blinkst du mich so wohlgethan p1b_704.031 Aus hellgeschliffnem Becher an p1b_704.032 Als wie ein güldner Bronnen! p1b_704.033 O komm' empor an meinen Mund p1b_704.034 Und fülle mir das Herz zur Stund p1b_704.035 Bis auf den Grund p1b_704.036 Mit allen deinen Wonnen. (7 Strophen) (Geibels Lied vom Wein.) p1b_704.038 p1b_704.039 p1b_704.001 p1b_704.002 p1b_704.003 p1b_704.004 p1b_704.005 p1b_704.006 p1b_704.011 Wenn dieser Siegesmarsch in das Ohr mir schallt, p1b_704.013 p1b_704.022Kaum halt' ich da die Thränen mir zurück mit Gewalt. p1b_704.014 Mein Kamerad, der ihn geblasen in der Schlacht, p1b_704.015 Auch schönen Mädchen oft als ein Ständchen gebracht; p1b_704.016 Auch zuletzt, auch zuletzt in der grimmigsten Not, p1b_704.017 Erscholl er ihm vom Munde, bei seinem jähen Tod. p1b_704.018 Das war ein Mann von Stahl, ein Mann von echter Art. p1b_704.019 Gedenk' ich seiner, rinnet mir die Thrän' in den Bart. p1b_704.020 Herr Wirt, noch einen Krug von dem feurigsten Wein! p1b_704.021 Soll meinem Freund zur Ehr', ja zur Ehr' getrunken sein. (Kopischs Trompeter. 3 Strophen.) p1b_704.023 p1b_704.024 p1b_704.026 Nun grüß dich Gott, du Himmelstau, p1b_704.028 p1b_704.037Du Ehrenpreis der Rebenau, p1b_704.029 O Wein, du Kind der Sonnen! p1b_704.030 Wie blinkst du mich so wohlgethan p1b_704.031 Aus hellgeschliffnem Becher an p1b_704.032 Als wie ein güldner Bronnen! p1b_704.033 O komm' empor an meinen Mund p1b_704.034 Und fülle mir das Herz zur Stund p1b_704.035 Bis auf den Grund p1b_704.036 Mit allen deinen Wonnen. 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Goethe wandte sie an in Gleichnis (Jüngst pflückt ich einen <lb n="p1b_704.009"/> Wiesenstrauß), Hans Hopfen in Vagabunden, Kopisch machte sie durch seinen <lb n="p1b_704.010"/> zum Volkslied gewordenen Trompeter populär.</p> <p> <lb n="p1b_704.011"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_704.012"/> <lg> <l>Wenn dieser Siegesmarsch in das Ohr mir schallt,</l> <lb n="p1b_704.013"/> <l>Kaum halt' ich da die Thränen mir zurück mit Gewalt.</l> <lb n="p1b_704.014"/> <l>Mein Kamerad, der ihn geblasen in der Schlacht,</l> <lb n="p1b_704.015"/> <l>Auch schönen Mädchen oft als ein Ständchen gebracht;</l> <lb n="p1b_704.016"/> <l>Auch zuletzt, auch zuletzt in der grimmigsten Not,</l> <lb n="p1b_704.017"/> <l>Erscholl er ihm vom Munde, bei seinem jähen Tod.</l> <lb n="p1b_704.018"/> <l>Das war ein Mann von Stahl, ein Mann von echter Art.</l> <lb n="p1b_704.019"/> <l>Gedenk' ich seiner, rinnet mir die Thrän' in den Bart.</l> <lb n="p1b_704.020"/> <l>Herr Wirt, noch einen Krug von dem feurigsten Wein!</l> <lb n="p1b_704.021"/> <l>Soll meinem Freund zur Ehr', ja zur Ehr' getrunken sein.</l> </lg> <lb n="p1b_704.022"/> <p> <hi rendition="#right">(Kopischs Trompeter. 3 Strophen.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_704.023"/> 8. <hi rendition="#aq">a a b c c b d d d b</hi>.</p> <p><lb n="p1b_704.024"/> Jhre Bedeutung erhielt diese Strophe durch Geibel. Rückert schrieb in <lb n="p1b_704.025"/> ihr Die preußische Viktoria.</p> <p> <lb n="p1b_704.026"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_704.027"/> <lg> <l>Nun grüß dich Gott, du Himmelstau,</l> <lb n="p1b_704.028"/> <l>Du Ehrenpreis der Rebenau,</l> <lb n="p1b_704.029"/> <l>O Wein, du Kind der Sonnen!</l> <lb n="p1b_704.030"/> <l>Wie blinkst du mich so wohlgethan</l> <lb n="p1b_704.031"/> <l>Aus hellgeschliffnem Becher an</l> <lb n="p1b_704.032"/> <l>Als wie ein güldner Bronnen!</l> <lb n="p1b_704.033"/> <l>O komm' empor an meinen Mund</l> <lb n="p1b_704.034"/> <l>Und fülle mir das Herz zur Stund</l> <lb n="p1b_704.035"/> <l>Bis auf den Grund</l> <lb n="p1b_704.036"/> <l>Mit allen deinen Wonnen. 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5. a a b a a b c d c d.
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Beispiel: Meister Sigeher (Hagens Minnes. II. 360. 1).
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6. a a b a a b c c c b.
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Beispiel: Der Kanzler (Hagens Minnes. II. 393. 9).
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7. a a b b c c d d e e. (Kopischs Trompeterstrophe.)
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Wir finden diese Form zum erstenmal bei Friedrich von Husen (Hagens p1b_704.007
Minnes. I. 214. 8) und bei Walther von der Vogelweide (Hagens Minnes. p1b_704.008
I. 260. 1). Goethe wandte sie an in Gleichnis (Jüngst pflückt ich einen p1b_704.009
Wiesenstrauß), Hans Hopfen in Vagabunden, Kopisch machte sie durch seinen p1b_704.010
zum Volkslied gewordenen Trompeter populär.
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Beispiel:
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Wenn dieser Siegesmarsch in das Ohr mir schallt, p1b_704.013
Kaum halt' ich da die Thränen mir zurück mit Gewalt. p1b_704.014
Mein Kamerad, der ihn geblasen in der Schlacht, p1b_704.015
Auch schönen Mädchen oft als ein Ständchen gebracht; p1b_704.016
Auch zuletzt, auch zuletzt in der grimmigsten Not, p1b_704.017
Erscholl er ihm vom Munde, bei seinem jähen Tod. p1b_704.018
Das war ein Mann von Stahl, ein Mann von echter Art. p1b_704.019
Gedenk' ich seiner, rinnet mir die Thrän' in den Bart. p1b_704.020
Herr Wirt, noch einen Krug von dem feurigsten Wein! p1b_704.021
Soll meinem Freund zur Ehr', ja zur Ehr' getrunken sein.
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(Kopischs Trompeter. 3 Strophen.)
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8. a a b c c b d d d b.
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Jhre Bedeutung erhielt diese Strophe durch Geibel. Rückert schrieb in p1b_704.025
ihr Die preußische Viktoria.
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Beispiel:
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Nun grüß dich Gott, du Himmelstau, p1b_704.028
Du Ehrenpreis der Rebenau, p1b_704.029
O Wein, du Kind der Sonnen! p1b_704.030
Wie blinkst du mich so wohlgethan p1b_704.031
Aus hellgeschliffnem Becher an p1b_704.032
Als wie ein güldner Bronnen! p1b_704.033
O komm' empor an meinen Mund p1b_704.034
Und fülle mir das Herz zur Stund p1b_704.035
Bis auf den Grund p1b_704.036
Mit allen deinen Wonnen. (7 Strophen)
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(Geibels Lied vom Wein.)
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9. a a b b c d d e e c.
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Diese von Paul Gerhard in Die goldene Sonne gebrauchte Strophe p1b_704.040
erhielt eine freundliche Ausbildung durch Moritz Graf Strachwitz im p1b_704.041
Gedicht: Die Jagd des Moguls.
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