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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Nationale Heldenlieder.

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Viktoria! mit uns ist Gott.
(Gleim.) p2b_103.003
Fridericus Rex.
(Wilibald Alexis.) p2b_103.004
Nachts um die zwölfte Stunde.
(Zedlitz.) p2b_103.005
Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!
(Arndt.) p2b_103.006
Bedeckt mit Moos und Schorfe.
(Rückert.) p2b_103.007
Der alte Barbarossa.
(Derselbe.)

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Schlachtenlieder und Soldatenlieder.

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Der Ritter muß zum blut'gen Kampf hinaus.
(Körner.) p2b_103.010
Jch hatt' einen Kameraden.
(Uhland.) p2b_103.011
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
(Körner.) p2b_103.012
Vater, ich rufe Dich!
(Körner.) p2b_103.013
Du Schwert an meiner Linken.
(Körner.) p2b_103.014
Wohlauf, Kameraden, auf's Pferd, auf's Pferd.
(Schiller.) p2b_103.015
Nun weg mit Feder und Papier.
(Emil Rittershaus.)

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b) Bardiet (sprich: Bar=di=et).

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Durch Klopstock, der eine gewaltige Vorstellung von der alten Bardendichtung p2b_103.018
hatte, wurde unsere Litteratur mit dem Bardiet bereichert. Man versteht p2b_103.019
unter Bardiet (auch Bardit - anklingend an den Namen Barden, den p2b_103.020
die Dichter der keltischen oder gallischen Völker als besonderer Stand trugen) p2b_103.021
Kriegs-Gesänge, deren Jnhalt aus der Bardenzeit ist, oder die wenigstens so p2b_103.022
gedichtet sind, daß man sie für Bardengesänge halten könnte (vgl. Bd. I. S. 25). p2b_103.023
Nach Klopstocks Vorgang bildete man im 18. Jahrhundert viele Bardiete, also p2b_103.024
Lieder, welche den fingierten Charakter der alten Bardenlieder tragen sollten, p2b_103.025
z. B. eines Ossian, des Repräsentanten des schottischen Bardentums, den man p2b_103.026
den Kaledonischen Barden nannte.

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Wenn dieselben auch nur von vorübergehender Bedeutung waren, so können p2b_103.028
sie doch ihre Stellung und Einregistrierung in die Poetik verlangen. Sie dienten p2b_103.029
zur Erweckung der Vaterlandsliebe, eines wesentlichen Elements deutscher Lyrik, p2b_103.030
und sie trugen dazu bei, Sinn für nationale Gesänge zu schaffen. V. Gerstenbergs p2b_103.031
(+ 1823) Bardiet "Lied eines Skalden" ist ebenso ergreifend, als die p2b_103.032
Bardiete Klopstocks (Hermannsschlacht, Hermann und die Fürsten, Hermanns p2b_103.033
Tod) oder die Bardiete Kretschmanns (+ 1809), den man "Rhingulf der p2b_103.034
Barde" nannte.

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Klopstock hat dramatische Dichtungen geschaffen mit eingefügten lyrischen p2b_103.036
Liedern (Bardiete im engeren Sinn), welche Vaterländisches aus der Zeit und p2b_103.037
im Geist der Barden darstellen. Diesen Dichtungen gab er ebenfalls den umfassenden p2b_103.038
Namen Bardiete. Da das Dramatische in denselben nur den Rahmen p2b_103.039
und die Einleitung in die lyrischen Partieen bildet, so sind sie - wie die p2b_103.040
übrigen Bardiete - an dieser Stelle zu erwähnen. Neuere Kriegssänger sind im p2b_103.041
Unrecht, ihre gewöhnlichen Soldatenlieder als Bardiete einzuführen. Da dies p2b_103.042
auch früher geschah, so bildete sich mit Recht eine Opposition gegen die Bardengesänge p2b_103.043
überhaupt, und bekannt ist die komische Manier, in welcher Lichtenberg, p2b_103.044
Kästner &c. gegen das überhandnehmende "Barden-Gebrüll" loszogen.

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Nationale Heldenlieder.

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Viktoria! mit uns ist Gott.
(Gleim.) p2b_103.003
Fridericus Rex.
(Wilibald Alexis.) p2b_103.004
Nachts um die zwölfte Stunde.
(Zedlitz.) p2b_103.005
Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!
(Arndt.) p2b_103.006
Bedeckt mit Moos und Schorfe.
(Rückert.) p2b_103.007
Der alte Barbarossa.
(Derselbe.)

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Schlachtenlieder und Soldatenlieder.

p2b_103.009

Der Ritter muß zum blut'gen Kampf hinaus.
(Körner.) p2b_103.010
Jch hatt' einen Kameraden.
(Uhland.) p2b_103.011
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
(Körner.) p2b_103.012
Vater, ich rufe Dich!
(Körner.) p2b_103.013
Du Schwert an meiner Linken.
(Körner.) p2b_103.014
Wohlauf, Kameraden, auf's Pferd, auf's Pferd.
(Schiller.) p2b_103.015
Nun weg mit Feder und Papier.
(Emil Rittershaus.)

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b) Bardiet (sprich: Bar=di=et).

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Durch Klopstock, der eine gewaltige Vorstellung von der alten Bardendichtung p2b_103.018
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und sie trugen dazu bei, Sinn für nationale Gesänge zu schaffen. V. Gerstenbergs p2b_103.031
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Barde“ nannte.

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Klopstock hat dramatische Dichtungen geschaffen mit eingefügten lyrischen p2b_103.036
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und die Einleitung in die lyrischen Partieen bildet, so sind sie ─ wie die p2b_103.040
übrigen Bardiete ─ an dieser Stelle zu erwähnen. Neuere Kriegssänger sind im p2b_103.041
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auch früher geschah, so bildete sich mit Recht eine Opposition gegen die Bardengesänge p2b_103.043
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/125>, abgerufen am 24.11.2024.