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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Der erst, ein kleiner Name, verdecket von p2b_105.002
Gerühmtern Helden, plötzlich dem Dunkel sich p2b_105.003
Entrissen und durch drei, vier Thaten p2b_105.004
Bis zur Unsterblichkeit aufgeschwungen.
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O klaget, Feinde, klagt, daß Theresiens p2b_105.006
Scharfsichtig Auge mitten in Tausenden p2b_105.007
Den raschen Sieger nicht verfehlet, p2b_105.008
Der sich auf Feindes Gebiet die ersten,
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Die schönsten Lorbeern brechen wird! Klaget, daß p2b_105.010
Sie aus der Mitte feuriger Kämpfer ihn p2b_105.011
An ihrer Heere Spitze führet; p2b_105.012
Klaget! Denn, blitzte nicht in der Rechten
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Des Helden ihrer Rache tiefschneidend Schwert, p2b_105.014
Und schwäng' er's nicht so treffend, so schmelzten nicht p2b_105.015
Vor seinem Anzug eure Haufen, p2b_105.016
Wie vor dem Hauche des Süds der Winter.
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So schlummert' jetzt noch Schweidnitz in sichrer Ruh, p2b_105.018
So hießen deine dreifachen Schlösser, Glatz, p2b_105.019
Unübersteiglich; so beschützte p2b_105.020
Landshut den trotzigen, kühnen Führer,
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Der stolz auf sieben steiler Gebirge Schanz' p2b_105.022
Den Sieg mit müdem, halb schon gefangnem Arm p2b_105.023
Noch aufhielt, und dem stärkern Sieger, p2b_105.024
Nicht ohne Wunden und Scheelsucht nachgab;
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So säh vielleicht die Oder ihr eigen Heer, p2b_105.026
Die Brust voll offner Wunden, tief eingeschrumpft, p2b_105.027
(Ach, sie zu waschen war nicht Zeit mehr!) p2b_105.028
Hinter Küstrin sich nicht keuchend retten;
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So kehrten tapfre Feinde nicht trauernd oft p2b_105.030
Zurück von Laudon; denn sie erwartete p2b_105.031
Daheim kein rauschendes Triumphlied. p2b_105.032
Aber der Wiederhall seiner Thaten
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Tönt schon an beiden Ufern des Oceans; p2b_105.034
Betroffen suchen kriegrische Völker dort p2b_105.035
Jn ihren schmeichelndsten Geschichten p2b_105.036
Thaten der Ahnen, die seinen gleichen.
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Wie schwer wirds ihnen! aber noch schwerer ist's, p2b_105.038
Den Mann zu finden, der, durch sich selber groß, p2b_105.039
Groß durch des größten Feindes Zeugnis p2b_105.040
Und die entscheidende Gnade Josephs,
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Sich selbst verkennet, der mit dem Glücke gern p2b_105.042
Die Ehre seiner glänzenden Siege teilt, p2b_105.043
Und mit den tapfern Kriegsgefährten, p2b_105.044
Die er die Pfade des Ruhms geführet;

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Der erst, ein kleiner Name, verdecket von p2b_105.002
Gerühmtern Helden, plötzlich dem Dunkel sich p2b_105.003
Entrissen und durch drei, vier Thaten p2b_105.004
Bis zur Unsterblichkeit aufgeschwungen.
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O klaget, Feinde, klagt, daß Theresiens p2b_105.006
Scharfsichtig Auge mitten in Tausenden p2b_105.007
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So hießen deine dreifachen Schlösser, Glatz, p2b_105.019
Unübersteiglich; so beschützte p2b_105.020
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Der stolz auf sieben steiler Gebirge Schanz' p2b_105.022
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Hinter Küstrin sich nicht keuchend retten;
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So kehrten tapfre Feinde nicht trauernd oft p2b_105.030
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Daheim kein rauschendes Triumphlied. p2b_105.032
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Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/127>, abgerufen am 24.11.2024.