Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

p2b_127.001
lateinischen Kirchengesänge in's Deutsche zu übersetzen. Einer der ersten Übersetzer p2b_127.002
war der Benediktinermönch Hermann in Salzburg. Früher war das Singen p2b_127.003
kirchlicher Lieder, wie das Bibellesen, von der Kirche verboten). Erst durch Luther p2b_127.004
wurde das deutsche volkstümliche Kirchenlied auf die höchste Stufe seiner Vollendung p2b_127.005
gebracht. So etwas Tiefreligiöses, Herrliches kann kein Volk aufweisen, p2b_127.006
als die deutschen kirchlichen Lieder der Reformation. Sie boten gemeinsam p2b_127.007
Erlebtes, Volksmäßiges in volksmäßigen Formen, oft in bekannten Volksliedermelodieen. p2b_127.008
"Der Handwerksgesell sang sie bei seiner Arbeit, die Dienstmagd p2b_127.009
beim Schüsselwaschen, der Ackersmann auf dem Acker und die Mutter sang sie p2b_127.010
dem weinenden Kinde vor." (Kath. Zellin in der Vorrede zu einem Gesangbuche.) p2b_127.011
Das war der Grund weshalb die Gegner Luthers dieses kirchliche p2b_127.012
Volkslied so sehr anfeindeten. Von Luthers 38 kräftigen Kirchenliedern wurden p2b_127.013
besonders die folgenden zu religiösen Volksliedern:

p2b_127.014
"Ein' feste Burg ist unser Gott,"
p2b_127.015
"Aus tiefer Not schrei ich zu dir,"
p2b_127.016
"Nun bitten wir den heil'gen Geist,"
p2b_127.017
"Wir glauben all' an einen Gott,"
p2b_127.018
"Es woll' uns Gott genädig sein."

p2b_127.019
Ein großer Teil der Lieder Luthers geht auf eine Umarbeitung der lateinischen p2b_127.020
Hymnen und geistlichen Volkslieder zurück. Aber Luther begnügte sich nicht mit p2b_127.021
Nachbildungen. Er hat auch einzelne Psalmen für den gottesdienstlichen Gesang p2b_127.022
umgedichtet. "Ein' feste Burg ist unser Gott", ist als freie Schöpfung aus dem p2b_127.023
46. Psalm hervorgegangen. Nicht verwendet hat er hierbei die kraftvollen Bilder p2b_127.024
und poetischen Vergleichungen der Psalmen: diese mußten erst durch die Bibelübersetzung p2b_127.025
dem Volke näher gebracht werden, bevor man sie für das Kirchenlied p2b_127.026
benützen konnte. Beim geistlichen Lied, welches nicht für den Kirchengesang p2b_127.027
bestimmt war, bediente sich Luther der Bilder und der Ausdrucksweisen der alttestamentlichen p2b_127.028
Lyrik. Er hat das Verdienst, die Forderung aufgestellt zu haben, p2b_127.029
daß das Kirchenlied subjektiv=lyrisch sein müsse und daß es sich an die alttestamentliche p2b_127.030
Lyrik anzuschließen habe. Bei ihm findet sich nichts Gezwungenes, p2b_127.031
nichts Eingebildetes oder Verdorbenes. Durch seine Bibelübersetzung hat er p2b_127.032
die Förderung schriftgemäßer Poesie ermöglicht: das deutsche Kirchenlied erhielt p2b_127.033
fortan das Element seiner geistigen und sprachlichen Ausbildung von seiner p2b_127.034
Bibelübersetzung.

p2b_127.035
Angesichts dieser Bedeutung Luthers für das evangelische Kirchenlied ist p2b_127.036
die Frage aufzuwerfen, wie die einzelnen Dichter den Forderungen Luthers p2b_127.037
entsprochen haben. Der hohe Aufschwung, den das Kirchenlied durch Luther p2b_127.038
genommen, war von kurzer Dauer. Jn den religiösen Streitigkeiten der Folgezeit p2b_127.039
verlieren die Kirchenlieder ihren geistigen Schwung. Die folgende Periode p2b_127.040
von Ringwaldt bis Heermann war Übergangszeit. Die Lieder sind teils noch p2b_127.041
befangen in der trockenen, dogmatischen Weise der vorigen Periode, teils zeigen p2b_127.042
sich die Anfänge subjektiver Poesie. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges ist p2b_127.043
eine Blütezeit des evangelischen Kirchenliedes. Es ist die Poesie der geängsteten

p2b_127.001
lateinischen Kirchengesänge in's Deutsche zu übersetzen. Einer der ersten Übersetzer p2b_127.002
war der Benediktinermönch Hermann in Salzburg. Früher war das Singen p2b_127.003
kirchlicher Lieder, wie das Bibellesen, von der Kirche verboten). Erst durch Luther p2b_127.004
wurde das deutsche volkstümliche Kirchenlied auf die höchste Stufe seiner Vollendung p2b_127.005
gebracht. So etwas Tiefreligiöses, Herrliches kann kein Volk aufweisen, p2b_127.006
als die deutschen kirchlichen Lieder der Reformation. Sie boten gemeinsam p2b_127.007
Erlebtes, Volksmäßiges in volksmäßigen Formen, oft in bekannten Volksliedermelodieen. p2b_127.008
„Der Handwerksgesell sang sie bei seiner Arbeit, die Dienstmagd p2b_127.009
beim Schüsselwaschen, der Ackersmann auf dem Acker und die Mutter sang sie p2b_127.010
dem weinenden Kinde vor.“ (Kath. Zellin in der Vorrede zu einem Gesangbuche.) p2b_127.011
Das war der Grund weshalb die Gegner Luthers dieses kirchliche p2b_127.012
Volkslied so sehr anfeindeten. Von Luthers 38 kräftigen Kirchenliedern wurden p2b_127.013
besonders die folgenden zu religiösen Volksliedern:

p2b_127.014
„Ein' feste Burg ist unser Gott,“
p2b_127.015
„Aus tiefer Not schrei ich zu dir,“
p2b_127.016
„Nun bitten wir den heil'gen Geist,“
p2b_127.017
„Wir glauben all' an einen Gott,“
p2b_127.018
„Es woll' uns Gott genädig sein.“

p2b_127.019
Ein großer Teil der Lieder Luthers geht auf eine Umarbeitung der lateinischen p2b_127.020
Hymnen und geistlichen Volkslieder zurück. Aber Luther begnügte sich nicht mit p2b_127.021
Nachbildungen. Er hat auch einzelne Psalmen für den gottesdienstlichen Gesang p2b_127.022
umgedichtet. „Ein' feste Burg ist unser Gott“, ist als freie Schöpfung aus dem p2b_127.023
46. Psalm hervorgegangen. Nicht verwendet hat er hierbei die kraftvollen Bilder p2b_127.024
und poetischen Vergleichungen der Psalmen: diese mußten erst durch die Bibelübersetzung p2b_127.025
dem Volke näher gebracht werden, bevor man sie für das Kirchenlied p2b_127.026
benützen konnte. Beim geistlichen Lied, welches nicht für den Kirchengesang p2b_127.027
bestimmt war, bediente sich Luther der Bilder und der Ausdrucksweisen der alttestamentlichen p2b_127.028
Lyrik. Er hat das Verdienst, die Forderung aufgestellt zu haben, p2b_127.029
daß das Kirchenlied subjektiv=lyrisch sein müsse und daß es sich an die alttestamentliche p2b_127.030
Lyrik anzuschließen habe. Bei ihm findet sich nichts Gezwungenes, p2b_127.031
nichts Eingebildetes oder Verdorbenes. Durch seine Bibelübersetzung hat er p2b_127.032
die Förderung schriftgemäßer Poesie ermöglicht: das deutsche Kirchenlied erhielt p2b_127.033
fortan das Element seiner geistigen und sprachlichen Ausbildung von seiner p2b_127.034
Bibelübersetzung.

p2b_127.035
Angesichts dieser Bedeutung Luthers für das evangelische Kirchenlied ist p2b_127.036
die Frage aufzuwerfen, wie die einzelnen Dichter den Forderungen Luthers p2b_127.037
entsprochen haben. Der hohe Aufschwung, den das Kirchenlied durch Luther p2b_127.038
genommen, war von kurzer Dauer. Jn den religiösen Streitigkeiten der Folgezeit p2b_127.039
verlieren die Kirchenlieder ihren geistigen Schwung. Die folgende Periode p2b_127.040
von Ringwaldt bis Heermann war Übergangszeit. Die Lieder sind teils noch p2b_127.041
befangen in der trockenen, dogmatischen Weise der vorigen Periode, teils zeigen p2b_127.042
sich die Anfänge subjektiver Poesie. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges ist p2b_127.043
eine Blütezeit des evangelischen Kirchenliedes. Es ist die Poesie der geängsteten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <p><pb facs="#f0149" n="127"/><lb n="p2b_127.001"/>
lateinischen Kirchengesänge in's Deutsche zu übersetzen. Einer der ersten Übersetzer <lb n="p2b_127.002"/>
war der Benediktinermönch Hermann in Salzburg. Früher war das Singen <lb n="p2b_127.003"/>
kirchlicher Lieder, wie das Bibellesen, von der Kirche verboten). Erst durch Luther <lb n="p2b_127.004"/>
wurde das deutsche volkstümliche Kirchenlied auf die höchste Stufe seiner Vollendung <lb n="p2b_127.005"/>
gebracht. So etwas Tiefreligiöses, Herrliches kann kein Volk aufweisen, <lb n="p2b_127.006"/>
als die deutschen kirchlichen Lieder der Reformation. Sie boten gemeinsam <lb n="p2b_127.007"/>
Erlebtes, Volksmäßiges in volksmäßigen Formen, oft in bekannten Volksliedermelodieen. <lb n="p2b_127.008"/>
&#x201E;Der Handwerksgesell sang sie bei seiner Arbeit, die Dienstmagd <lb n="p2b_127.009"/>
beim Schüsselwaschen, der Ackersmann auf dem Acker und die Mutter sang sie <lb n="p2b_127.010"/>
dem weinenden Kinde vor.&#x201C; (Kath. Zellin in der Vorrede zu einem Gesangbuche.) <lb n="p2b_127.011"/>
Das war der Grund weshalb die Gegner Luthers dieses kirchliche <lb n="p2b_127.012"/>
Volkslied so sehr anfeindeten. Von Luthers 38 kräftigen Kirchenliedern wurden <lb n="p2b_127.013"/>
besonders die folgenden zu religiösen Volksliedern:</p>
                      <lb n="p2b_127.014"/>
                      <lg>
                        <l>&#x201E;Ein' feste Burg ist unser Gott,&#x201C;</l>
                      </lg>
                      <lb n="p2b_127.015"/>
                      <lg>
                        <l>&#x201E;Aus tiefer Not schrei ich zu dir,&#x201C;</l>
                      </lg>
                      <lb n="p2b_127.016"/>
                      <lg>
                        <l>&#x201E;Nun bitten wir den heil'gen Geist,&#x201C;</l>
                      </lg>
                      <lb n="p2b_127.017"/>
                      <lg>
                        <l>&#x201E;Wir glauben all' an einen Gott,&#x201C;</l>
                      </lg>
                      <lb n="p2b_127.018"/>
                      <lg>
                        <l>&#x201E;Es woll' uns Gott genädig sein.&#x201C;</l>
                      </lg>
                      <p><lb n="p2b_127.019"/>
Ein großer Teil der Lieder Luthers geht auf eine Umarbeitung der lateinischen <lb n="p2b_127.020"/>
Hymnen und geistlichen Volkslieder zurück. Aber Luther begnügte sich nicht mit <lb n="p2b_127.021"/>
Nachbildungen. Er hat auch einzelne Psalmen für den gottesdienstlichen Gesang <lb n="p2b_127.022"/>
umgedichtet. &#x201E;Ein' feste Burg ist unser Gott&#x201C;, ist als freie Schöpfung aus dem <lb n="p2b_127.023"/>
46. Psalm hervorgegangen. Nicht verwendet hat er hierbei die kraftvollen Bilder <lb n="p2b_127.024"/>
und poetischen Vergleichungen der Psalmen: diese mußten erst durch die Bibelübersetzung <lb n="p2b_127.025"/>
dem Volke näher gebracht werden, bevor man sie für das Kirchenlied <lb n="p2b_127.026"/>
benützen konnte. Beim geistlichen Lied, welches nicht für den Kirchengesang <lb n="p2b_127.027"/>
bestimmt war, bediente sich Luther der Bilder und der Ausdrucksweisen der alttestamentlichen <lb n="p2b_127.028"/>
Lyrik. Er hat das Verdienst, die Forderung aufgestellt zu haben, <lb n="p2b_127.029"/>
daß das Kirchenlied subjektiv=lyrisch sein müsse und daß es sich an die alttestamentliche <lb n="p2b_127.030"/>
Lyrik anzuschließen habe. Bei ihm findet sich nichts Gezwungenes, <lb n="p2b_127.031"/>
nichts Eingebildetes oder Verdorbenes. Durch seine Bibelübersetzung hat er <lb n="p2b_127.032"/>
die Förderung schriftgemäßer Poesie ermöglicht: das deutsche Kirchenlied erhielt <lb n="p2b_127.033"/>
fortan das Element seiner geistigen und sprachlichen Ausbildung von seiner <lb n="p2b_127.034"/>
Bibelübersetzung.</p>
                      <p><lb n="p2b_127.035"/>
Angesichts dieser Bedeutung Luthers für das evangelische Kirchenlied ist <lb n="p2b_127.036"/>
die Frage aufzuwerfen, wie die einzelnen Dichter den Forderungen Luthers <lb n="p2b_127.037"/>
entsprochen haben. Der hohe Aufschwung, den das Kirchenlied durch Luther <lb n="p2b_127.038"/>
genommen, war von kurzer Dauer. Jn den religiösen Streitigkeiten der Folgezeit <lb n="p2b_127.039"/>
verlieren die Kirchenlieder ihren geistigen Schwung. Die folgende Periode <lb n="p2b_127.040"/>
von Ringwaldt bis Heermann war Übergangszeit. Die Lieder sind teils noch <lb n="p2b_127.041"/>
befangen in der trockenen, dogmatischen Weise der vorigen Periode, teils zeigen <lb n="p2b_127.042"/>
sich die Anfänge subjektiver Poesie. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges ist <lb n="p2b_127.043"/>
eine Blütezeit des evangelischen Kirchenliedes. Es ist die Poesie der geängsteten
</p>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0149] p2b_127.001 lateinischen Kirchengesänge in's Deutsche zu übersetzen. Einer der ersten Übersetzer p2b_127.002 war der Benediktinermönch Hermann in Salzburg. Früher war das Singen p2b_127.003 kirchlicher Lieder, wie das Bibellesen, von der Kirche verboten). Erst durch Luther p2b_127.004 wurde das deutsche volkstümliche Kirchenlied auf die höchste Stufe seiner Vollendung p2b_127.005 gebracht. So etwas Tiefreligiöses, Herrliches kann kein Volk aufweisen, p2b_127.006 als die deutschen kirchlichen Lieder der Reformation. Sie boten gemeinsam p2b_127.007 Erlebtes, Volksmäßiges in volksmäßigen Formen, oft in bekannten Volksliedermelodieen. p2b_127.008 „Der Handwerksgesell sang sie bei seiner Arbeit, die Dienstmagd p2b_127.009 beim Schüsselwaschen, der Ackersmann auf dem Acker und die Mutter sang sie p2b_127.010 dem weinenden Kinde vor.“ (Kath. Zellin in der Vorrede zu einem Gesangbuche.) p2b_127.011 Das war der Grund weshalb die Gegner Luthers dieses kirchliche p2b_127.012 Volkslied so sehr anfeindeten. Von Luthers 38 kräftigen Kirchenliedern wurden p2b_127.013 besonders die folgenden zu religiösen Volksliedern: p2b_127.014 „Ein' feste Burg ist unser Gott,“ p2b_127.015 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir,“ p2b_127.016 „Nun bitten wir den heil'gen Geist,“ p2b_127.017 „Wir glauben all' an einen Gott,“ p2b_127.018 „Es woll' uns Gott genädig sein.“ p2b_127.019 Ein großer Teil der Lieder Luthers geht auf eine Umarbeitung der lateinischen p2b_127.020 Hymnen und geistlichen Volkslieder zurück. Aber Luther begnügte sich nicht mit p2b_127.021 Nachbildungen. Er hat auch einzelne Psalmen für den gottesdienstlichen Gesang p2b_127.022 umgedichtet. „Ein' feste Burg ist unser Gott“, ist als freie Schöpfung aus dem p2b_127.023 46. Psalm hervorgegangen. Nicht verwendet hat er hierbei die kraftvollen Bilder p2b_127.024 und poetischen Vergleichungen der Psalmen: diese mußten erst durch die Bibelübersetzung p2b_127.025 dem Volke näher gebracht werden, bevor man sie für das Kirchenlied p2b_127.026 benützen konnte. Beim geistlichen Lied, welches nicht für den Kirchengesang p2b_127.027 bestimmt war, bediente sich Luther der Bilder und der Ausdrucksweisen der alttestamentlichen p2b_127.028 Lyrik. Er hat das Verdienst, die Forderung aufgestellt zu haben, p2b_127.029 daß das Kirchenlied subjektiv=lyrisch sein müsse und daß es sich an die alttestamentliche p2b_127.030 Lyrik anzuschließen habe. Bei ihm findet sich nichts Gezwungenes, p2b_127.031 nichts Eingebildetes oder Verdorbenes. Durch seine Bibelübersetzung hat er p2b_127.032 die Förderung schriftgemäßer Poesie ermöglicht: das deutsche Kirchenlied erhielt p2b_127.033 fortan das Element seiner geistigen und sprachlichen Ausbildung von seiner p2b_127.034 Bibelübersetzung. p2b_127.035 Angesichts dieser Bedeutung Luthers für das evangelische Kirchenlied ist p2b_127.036 die Frage aufzuwerfen, wie die einzelnen Dichter den Forderungen Luthers p2b_127.037 entsprochen haben. Der hohe Aufschwung, den das Kirchenlied durch Luther p2b_127.038 genommen, war von kurzer Dauer. Jn den religiösen Streitigkeiten der Folgezeit p2b_127.039 verlieren die Kirchenlieder ihren geistigen Schwung. Die folgende Periode p2b_127.040 von Ringwaldt bis Heermann war Übergangszeit. Die Lieder sind teils noch p2b_127.041 befangen in der trockenen, dogmatischen Weise der vorigen Periode, teils zeigen p2b_127.042 sich die Anfänge subjektiver Poesie. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges ist p2b_127.043 eine Blütezeit des evangelischen Kirchenliedes. Es ist die Poesie der geängsteten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/149
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/149>, abgerufen am 22.11.2024.