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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Ils negligent trop, encore aujourd'hui, le roman psychologique, l'etude p2b_374.003
des sentimens et des caracteres etc
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II. Der philosophische Roman

nimmt Veranlassung, gewisse Ansichten p2b_374.005
über wissenschaftliche und künstlerische Gegenstände durch seine Charaktere aussprechen p2b_374.006
zu lassen, oder aber das Leben der gegenwärtigen Zeit mit Rücksicht p2b_374.007
auf die Zukunft zu malen. Dieses Raisonnement wird mehr oder weniger p2b_374.008
im philosophischen Roman Hauptsache, da dieser Roman weniger des Helden p2b_374.009
als des Raisonnements wegen geschrieben ist. Der philosophische Roman vereinigt p2b_374.010
alle Formen, die wir als Tendenzromane betrachtet haben. (§ 141.)

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Bald sucht der philosophische Roman in religiösen Dingen Belehrung zu p2b_374.012
geben (Spinoza von Auerbach), bald Fragen der spekulativen Philosophie zu p2b_374.013
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bald behandelt er die bessere Sitte (Jakobis Waldemar, ferner Al. v. Ungern= p2b_374.015
Sternbergs Paul); bald liefert er ein großes Kulturgemälde des Jahrhunderts p2b_374.016
(Gutzkows Die Ritter vom Geist); bald hat er ein pädagogisches Jnteresse p2b_374.017
(Gutzkows die Söhne Pestalozzis); bald dient er einer bestimmten Kunst, welch p2b_374.018
letztere Gattung des philosophischen Romans auch als Künstlerroman bezeichnet p2b_374.019
wird. Das Raisonnement desselben kann ins Bereich der dramatischen Kunst p2b_374.020
fallen (Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre, ferner Aug. Lewalds Theaterroman), p2b_374.021
ins Bereich der Malerei (Tiecks Sternbalds Wanderungen, Heinses p2b_374.022
Ardinghello), in das der Musik (Heinses Hildegard von Hohenthal, Brachvogels p2b_374.023
Friedemann Bach), u. s. w.

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III. Der moderne Roman

(Zeitroman). Der moderne Roman ist der p2b_374.025
Roman der Gegenwart und heißt auch Zeitroman, sofern er das Bild der p2b_374.026
Zeit und ihrer Sitten giebt. Der Zeitroman wurzelt im Erlebten, das er p2b_374.027
nicht gerade ideal darzustellen braucht. Er liebt freierfundene Stoffe, die er p2b_374.028
dem Geist und Jnhalt der gegenwärtigen Kulturperiode entsprechend wählt. p2b_374.029
So schildert z. B. Samarow in Scepter und Kronen die Begebenheiten p2b_374.030
von 1866, neben welchen er zwei Liebesgeschichten giebt. Er weiß seinen p2b_374.031
Stoff (z. B. selbst durch Einführung in die Kabinette der Staatsmänner, durch p2b_374.032
Belauschung Napoleons und Eugeniens, durch Entrollung von Verschwörungen, p2b_374.033
Erzeugung dämonischen Schauders &c.) lebenswahr und anziehend zu gestalten. p2b_374.034
Spielhagens Jn Reih und Glied schildert die Lassallesche Arbeiterbewegung p2b_374.035
(Gutmann ist Lassalle, der romantische König ist Friedrich Wilhelm p2b_374.036
IV. &c.), Auerbachs Auf der Höh' spiegelt bayerische Zustände unter Ludwig I. p2b_374.037
Brachvogels sämtliche Romane kann man als Zeitromane bezeichnen. Sein p2b_374.038
erster Roman war Friedemann Bach, von dem er sagt: "Jch habe in p2b_374.039
Narziß zu schildern versucht, wie ein solcher Charakter ist, im Friedemann p2b_374.040
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dagegen, wie jeder unter ähnlichen Verhältnissen ein ähnlicher Charakter p2b_374.041
werden kann." Jm Trödler zeigt er mit Geschick und Kunst, wie nur p2b_374.042
drei Dinge ewig bestehen und uns sicher zu Gottes Thron führen: treue p2b_374.043
Liebe, bescheidener Sinn und gute Thaten. Sein bedeutendster Roman p2b_374.044
Ein neuer Falstaff führt aus, wie ein edler Charakter und großer Künstler

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III. Der moderne Roman

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/396>, abgerufen am 22.11.2024.