Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.p2b_417.001 p2b_417.007 p2b_417.015 p2b_417.018 p2b_417.021 Geh zu deinen Vätern ein p2b_417.023 Und zu deinem Weib in Frieden! p2b_417.024 Und was nie im Leben dein, p2b_417.025 Sei im Tode dir beschieden: p2b_417.026 Ruh und Sieg p2b_417.027 Nach Kampf und Krieg, p2b_417.028 Sieg und Ruh dem Müden! p2b_417.029 Herrlich hast du dich erkühnt, p2b_417.030 Kaiserlicher Stamm der Franken! p2b_417.031 Wenn die Kron' am höchsten grünt, p2b_417.032 Fängt die Wurzel an zu kranken; p2b_417.033 Doch der Ruhm p2b_417.034 Jn's Heiligtum p2b_417.035 Nimmt sie auf, die sanken. p2b_417.036 p2b_417.043Deutsche Treu und deutscher Mut, p2b_417.037 Hüte dieser Schwelle Feier, p2b_417.038 Nimm dein Heiligtum in Hut p2b_417.039 Vor dem Fremden, dem Entweiher! p2b_417.040 Deutscher Dom p2b_417.041 Am deutschen Strom, p2b_417.042 Sei gegrüßt, o Speier! 2. Torquato Tasso, von Goethe. p2b_417.044 p2b_417.001 p2b_417.007 p2b_417.015 p2b_417.018 p2b_417.021 Geh zu deinen Vätern ein p2b_417.023 Und zu deinem Weib in Frieden! p2b_417.024 Und was nie im Leben dein, p2b_417.025 Sei im Tode dir beschieden: p2b_417.026 Ruh und Sieg p2b_417.027 Nach Kampf und Krieg, p2b_417.028 Sieg und Ruh dem Müden! p2b_417.029 Herrlich hast du dich erkühnt, p2b_417.030 Kaiserlicher Stamm der Franken! p2b_417.031 Wenn die Kron' am höchsten grünt, p2b_417.032 Fängt die Wurzel an zu kranken; p2b_417.033 Doch der Ruhm p2b_417.034 Jn's Heiligtum p2b_417.035 Nimmt sie auf, die sanken. p2b_417.036 p2b_417.043Deutsche Treu und deutscher Mut, p2b_417.037 Hüte dieser Schwelle Feier, p2b_417.038 Nimm dein Heiligtum in Hut p2b_417.039 Vor dem Fremden, dem Entweiher! p2b_417.040 Deutscher Dom p2b_417.041 Am deutschen Strom, p2b_417.042 Sei gegrüßt, o Speier! 2. 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Die päpstlichen Legaten schickt <lb n="p2b_417.009"/> er heim und setzt, trotz päpstlichen Verbotes, die Bischöfe ein. Ohne seine <lb n="p2b_417.010"/> aus England ankommende Braut erst zu begrüßen, eilt er mit seinem Heere nach <lb n="p2b_417.011"/> Rom. Die Enttäuschung des Papstes ist groß. Er wird mit allen seinen <lb n="p2b_417.012"/> Kardinälen gefangen genommen, bis er Heinrich <hi rendition="#aq">V</hi>. zum römischen Kaiser gekrönt, <lb n="p2b_417.013"/> ein ehrliches Begräbnis dem Vater, Heinrich <hi rendition="#aq">IV</hi>., gewährt und endlich die Jnvestitur <lb n="p2b_417.014"/> eingeräumt hat.</p> <p><lb n="p2b_417.015"/> Boten kehren zurück und verkünden der harrenden Braut Mathilde, daß <lb n="p2b_417.016"/> aus dem Könige ein Kaiser geworden und daß die Hochzeit stattfinden werde, <lb n="p2b_417.017"/> sobald die Leiche des Vaters beigesetzt sei.</p> <p><lb n="p2b_417.018"/> Schluß: Leichenzug von Bischöfen, worunter auch der Bischof von Speier, <lb n="p2b_417.019"/> der einen Zipfel des Bahrtuchs tragen muß, um den Sieg der weltlichen <lb n="p2b_417.020"/> deutschen Macht über die geistliche römische Anmaßung zu illustrieren.</p> <p> <lb n="p2b_417.021"/> <hi rendition="#g">Schlußchor:</hi> </p> <lb n="p2b_417.022"/> <lg> <l>Geh zu deinen Vätern ein</l> <lb n="p2b_417.023"/> <l>Und zu deinem Weib in Frieden!</l> <lb n="p2b_417.024"/> <l>Und was nie im Leben dein,</l> <lb n="p2b_417.025"/> <l>Sei im Tode dir beschieden:</l> <lb n="p2b_417.026"/> <l> Ruh und Sieg</l> <lb n="p2b_417.027"/> <l> Nach Kampf und Krieg,</l> <lb n="p2b_417.028"/> <l>Sieg und Ruh dem Müden! </l> </lg> <lg> <lb n="p2b_417.029"/> <l>Herrlich hast du dich erkühnt,</l> <lb n="p2b_417.030"/> <l>Kaiserlicher Stamm der Franken!</l> <lb n="p2b_417.031"/> <l>Wenn die Kron' am höchsten grünt,</l> <lb n="p2b_417.032"/> <l>Fängt die Wurzel an zu kranken;</l> <lb n="p2b_417.033"/> <l> Doch der Ruhm</l> <lb n="p2b_417.034"/> <l> Jn's Heiligtum</l> <lb n="p2b_417.035"/> <l>Nimmt sie auf, die sanken. </l> </lg> <lg> <lb n="p2b_417.036"/> <l>Deutsche Treu und deutscher Mut,</l> <lb n="p2b_417.037"/> <l>Hüte dieser Schwelle Feier,</l> <lb n="p2b_417.038"/> <l>Nimm dein Heiligtum in Hut</l> <lb n="p2b_417.039"/> <l>Vor dem Fremden, dem Entweiher!</l> <lb n="p2b_417.040"/> <l> Deutscher Dom</l> <lb n="p2b_417.041"/> <l> Am deutschen Strom,</l> <lb n="p2b_417.042"/> <l>Sei gegrüßt, o Speier!</l> </lg> <lb n="p2b_417.043"/> <p> <hi rendition="#c">2. <hi rendition="#g">Torquato Tasso, von Goethe.</hi></hi> </p> <p><lb n="p2b_417.044"/><hi rendition="#g">Analyse.</hi> Torquato Tasso, italienischer Dichter, weilt am Hofe des <lb n="p2b_417.045"/> Herzogs Alphons von Ferrara. Er liebt die geistvolle, schöne Schwester des </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [417/0439]
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zum Könige eingesetzt, trennt sich von ihm und wird ein scheinbar gefügiges Werkzeug p2b_417.002
der Kirche. Er nimmt den Kaiser gefangen und fordert ihm die Reichskleinodien p2b_417.003
ab. Allein Heinrich IV. entflieht und erhält allerwärts Unterstützung; p2b_417.004
die Städte erheben sich und die angrenzenden Länder nehmen drohende Mienen p2b_417.005
an. Heinrich V. sinnt: „wie endigen?“ Da kommt die Nachricht vom Tode p2b_417.006
des Vaters, welch letzterer ihm die Reichskleinodien mit seinem Segen sendet.
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Nun wirft Heinrich V. die Maske ab. Er weist die Anmaßung der Kirche p2b_417.008
zurück, um das Ansehen des Staats zu heben. Die päpstlichen Legaten schickt p2b_417.009
er heim und setzt, trotz päpstlichen Verbotes, die Bischöfe ein. Ohne seine p2b_417.010
aus England ankommende Braut erst zu begrüßen, eilt er mit seinem Heere nach p2b_417.011
Rom. Die Enttäuschung des Papstes ist groß. Er wird mit allen seinen p2b_417.012
Kardinälen gefangen genommen, bis er Heinrich V. zum römischen Kaiser gekrönt, p2b_417.013
ein ehrliches Begräbnis dem Vater, Heinrich IV., gewährt und endlich die Jnvestitur p2b_417.014
eingeräumt hat.
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Boten kehren zurück und verkünden der harrenden Braut Mathilde, daß p2b_417.016
aus dem Könige ein Kaiser geworden und daß die Hochzeit stattfinden werde, p2b_417.017
sobald die Leiche des Vaters beigesetzt sei.
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Schluß: Leichenzug von Bischöfen, worunter auch der Bischof von Speier, p2b_417.019
der einen Zipfel des Bahrtuchs tragen muß, um den Sieg der weltlichen p2b_417.020
deutschen Macht über die geistliche römische Anmaßung zu illustrieren.
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Schlußchor:
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Geh zu deinen Vätern ein p2b_417.023
Und zu deinem Weib in Frieden! p2b_417.024
Und was nie im Leben dein, p2b_417.025
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Ruh und Sieg p2b_417.027
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Sieg und Ruh dem Müden!
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Herrlich hast du dich erkühnt, p2b_417.030
Kaiserlicher Stamm der Franken! p2b_417.031
Wenn die Kron' am höchsten grünt, p2b_417.032
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Nimmt sie auf, die sanken.
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Deutsche Treu und deutscher Mut, p2b_417.037
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Deutscher Dom p2b_417.041
Am deutschen Strom, p2b_417.042
Sei gegrüßt, o Speier!
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2. Torquato Tasso, von Goethe.
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Analyse. Torquato Tasso, italienischer Dichter, weilt am Hofe des p2b_417.045
Herzogs Alphons von Ferrara. Er liebt die geistvolle, schöne Schwester des
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