p2b_473.001 und Familiendrama zu (vgl. I 57). Kleist (I 59) gestaltete das p2b_473.002 Drama realistischer als Schiller, Heine phantastischer; Tieck, Fouque, Clemens p2b_473.003 Brentano und Achim von Arnim (I 59) gestalteten es romantisch und verdrängten p2b_473.004 es dadurch von der Bühne. Platen nimmt in dieser Gruppe von p2b_473.005 Dramatikern eine eigene satirische Stellung ein. Nach und nach machte sich p2b_473.006 Mangel an Schöpfungskraft bemerklich. Der Eingeweihte mußte für die Bühne p2b_473.007 eine Epoche des marasmus senilis erkennen, in welcher die Theod. Hellschen p2b_473.008 Fabrikübersetzungen, Claurensche Vogelschießen &c. nur hie und da durch reinere p2b_473.009 Klänge (vgl. Jmmermann I 59 u. 60) unterbrochen wurden. Da kam p2b_473.010 Gutzkow (I 61), der das von den Romantikern von der Bühne fast verdrängte p2b_473.011 Drama der Bühne zurückeroberte. Mit dem jungen Deutschland (I 61) p2b_473.012 begründete er das moderne Bühnendrama, welches seine Stoffe der Wirklichkeit p2b_473.013 der Neuzeit entlehnte, oder das Geschichtliche mit modernen Farben malte und die p2b_473.014 Wirkung durch theatralische Effekte erzielte. Gutzkow hat daher um die Bühne der p2b_473.015 Gegenwart kein geringes Verdienst. Er ist in bestimmtem Sinn der Ausgangspunkt p2b_473.016 der verschiedenen dramatischen Formen der Gegenwart. Nach seinem Vorbild suchten p2b_473.017 die Bühnendichter den Geschmack des Publikums gleichmäßig mit den Ansprüchen p2b_473.018 der Kunst zu versöhnen. Es traten im Drama die I S. 66 und 67 gezeichneten p2b_473.019 Richtungen hervor, besonders das originelle Kraftdrama (I 66 a), das künstlerisch p2b_473.020 moderne Bühnendrama (I 67 c) und das bürgerliche Schauspiel (I 67 d).
p2b_473.021 Endlich die Kulturbilder und guten Volksstücke, unter deren Dichtern als p2b_473.022 tonangebend zu nennen sind: 1. Freytag, dessen Kulturbild "Die Journalisten" p2b_473.023 seit 25 Jahren immer neue Nachahmer fand; 2. der ebenso geniale Anzengruber, p2b_473.024 dessen markige Charakteristik, schlagkräftige Sprache und hie und da geradezu grandioser p2b_473.025 Humor die Menge, wie die Gebildeten hinreißen, auch wenn diese nicht in der p2b_473.026 Gefühls- und Anschauungswelt der österreichischen und altbayerischen Bauern heimisch p2b_473.027 sind (vgl. dessen Pfarrer von Kirchfeld; Der Meineidbauer; Die Kreuzelschreiber &c.). p2b_473.028 Eine große Zahl dramatischer Schriftsteller hat sich ihn zum Vorbild genommen.
p2b_473.029 Jm letzten Decennium ist viel über den Niedergang des deutschen p2b_473.030 Theaters geklagt worden, weniger in Bezug auf die Darstellung, die auf Bühnen p2b_473.031 wie in Meiningen (vgl. S. 61 d. Bds.) &c. musterhaft ist, als hinsichtlich p2b_473.032 der Schöpfungen der dramatischen Muse. Laube hat die Geschichte des Wiener p2b_473.033 Stadttheaters mit einem Stoßseufzer beschlossen. Die Bühne lockt eben die Dichter p2b_473.034 zu wenig, weil es aufstrebenden Talenten schwer gemacht wird, in die Arena eintreten p2b_473.035 zu können, indem meist nur die Stücke von bekanntesten Autoren gelesen p2b_473.036 werden, so daß nur diese wenigen allbekannten Namen auf der Scene bleiben.
p2b_473.037 Von den Stücken, die einen Fortschritt bekunden, nehmen wir nachstehend p2b_473.038 eines der bedeutenderen heraus:
p2b_473.039 Liebe für Liebe von Fr. Spielhagen. Das Motiv dieses Stücks, p2b_473.040 dessen Bau beachtenswert ist, bildet ein psychologisches Problem. Der Dichter sucht p2b_473.041 es den vielverspotteten "Einheiten" der älteren französischen Dichter recht zu p2b_473.042 machen. Das Stück spielt vom Morgen des 18. Oktober 1813 bis zur Morgenfrühe p2b_473.043 des 19. Als Ort ist ein Rittergut zwischen Dresden und Leipzig gewählt, p2b_473.044 wo sich in raschem Fluß ein ergreifendes Schicksal abspielt.
p2b_473.001 und Familiendrama zu (vgl. I 57). Kleist (I 59) gestaltete das p2b_473.002 Drama realistischer als Schiller, Heine phantastischer; Tieck, Fouqué, Clemens p2b_473.003 Brentano und Achim von Arnim (I 59) gestalteten es romantisch und verdrängten p2b_473.004 es dadurch von der Bühne. Platen nimmt in dieser Gruppe von p2b_473.005 Dramatikern eine eigene satirische Stellung ein. Nach und nach machte sich p2b_473.006 Mangel an Schöpfungskraft bemerklich. Der Eingeweihte mußte für die Bühne p2b_473.007 eine Epoche des marasmus senilis erkennen, in welcher die Theod. Hellschen p2b_473.008 Fabrikübersetzungen, Claurensche Vogelschießen &c. nur hie und da durch reinere p2b_473.009 Klänge (vgl. Jmmermann I 59 u. 60) unterbrochen wurden. Da kam p2b_473.010 Gutzkow (I 61), der das von den Romantikern von der Bühne fast verdrängte p2b_473.011 Drama der Bühne zurückeroberte. Mit dem jungen Deutschland (I 61) p2b_473.012 begründete er das moderne Bühnendrama, welches seine Stoffe der Wirklichkeit p2b_473.013 der Neuzeit entlehnte, oder das Geschichtliche mit modernen Farben malte und die p2b_473.014 Wirkung durch theatralische Effekte erzielte. Gutzkow hat daher um die Bühne der p2b_473.015 Gegenwart kein geringes Verdienst. Er ist in bestimmtem Sinn der Ausgangspunkt p2b_473.016 der verschiedenen dramatischen Formen der Gegenwart. Nach seinem Vorbild suchten p2b_473.017 die Bühnendichter den Geschmack des Publikums gleichmäßig mit den Ansprüchen p2b_473.018 der Kunst zu versöhnen. Es traten im Drama die I S. 66 und 67 gezeichneten p2b_473.019 Richtungen hervor, besonders das originelle Kraftdrama (I 66 a), das künstlerisch p2b_473.020 moderne Bühnendrama (I 67 c) und das bürgerliche Schauspiel (I 67 d).
p2b_473.021 Endlich die Kulturbilder und guten Volksstücke, unter deren Dichtern als p2b_473.022 tonangebend zu nennen sind: 1. Freytag, dessen Kulturbild „Die Journalisten“ p2b_473.023 seit 25 Jahren immer neue Nachahmer fand; 2. der ebenso geniale Anzengruber, p2b_473.024 dessen markige Charakteristik, schlagkräftige Sprache und hie und da geradezu grandioser p2b_473.025 Humor die Menge, wie die Gebildeten hinreißen, auch wenn diese nicht in der p2b_473.026 Gefühls- und Anschauungswelt der österreichischen und altbayerischen Bauern heimisch p2b_473.027 sind (vgl. dessen Pfarrer von Kirchfeld; Der Meineidbauer; Die Kreuzelschreiber &c.). p2b_473.028 Eine große Zahl dramatischer Schriftsteller hat sich ihn zum Vorbild genommen.
p2b_473.029 Jm letzten Decennium ist viel über den Niedergang des deutschen p2b_473.030 Theaters geklagt worden, weniger in Bezug auf die Darstellung, die auf Bühnen p2b_473.031 wie in Meiningen (vgl. S. 61 d. Bds.) &c. musterhaft ist, als hinsichtlich p2b_473.032 der Schöpfungen der dramatischen Muse. Laube hat die Geschichte des Wiener p2b_473.033 Stadttheaters mit einem Stoßseufzer beschlossen. Die Bühne lockt eben die Dichter p2b_473.034 zu wenig, weil es aufstrebenden Talenten schwer gemacht wird, in die Arena eintreten p2b_473.035 zu können, indem meist nur die Stücke von bekanntesten Autoren gelesen p2b_473.036 werden, so daß nur diese wenigen allbekannten Namen auf der Scene bleiben.
p2b_473.037 Von den Stücken, die einen Fortschritt bekunden, nehmen wir nachstehend p2b_473.038 eines der bedeutenderen heraus:
p2b_473.039 Liebe für Liebe von Fr. Spielhagen. Das Motiv dieses Stücks, p2b_473.040 dessen Bau beachtenswert ist, bildet ein psychologisches Problem. Der Dichter sucht p2b_473.041 es den vielverspotteten „Einheiten“ der älteren französischen Dichter recht zu p2b_473.042 machen. Das Stück spielt vom Morgen des 18. Oktober 1813 bis zur Morgenfrühe p2b_473.043 des 19. Als Ort ist ein Rittergut zwischen Dresden und Leipzig gewählt, p2b_473.044 wo sich in raschem Fluß ein ergreifendes Schicksal abspielt.
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moderne Bühnendrama (I 67 c) und das bürgerliche Schauspiel (I 67 d).
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der Schöpfungen der dramatischen Muse. Laube hat die Geschichte des Wiener p2b_473.033
Stadttheaters mit einem Stoßseufzer beschlossen. Die Bühne lockt eben die Dichter p2b_473.034
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Von den Stücken, die einen Fortschritt bekunden, nehmen wir nachstehend p2b_473.038
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Liebe für Liebe von Fr. Spielhagen. Das Motiv dieses Stücks, p2b_473.040
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es den vielverspotteten „Einheiten“ der älteren französischen Dichter recht zu p2b_473.042
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/495>, abgerufen am 22.11.2024.
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