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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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und auch der vierte half nach. Man sang die Strophe nach einer bekannten p2b_077.002
Melodie, oder die lauschenden Mädchen und Bursche machten auch wohl eine neue, p2b_077.003
wie es paßte. Auf der Straße wurde die Strophe wiederholt u. s. w. Gefiel p2b_077.004
das Lied, so blieb es im Gedächtnisse und wurde Volkslied.

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Selten erfährt man mehr vom Verfasser, als daß er Landsknecht, Reitersmann, p2b_077.006
Jäger, fahrender Schüler, freier Knab, Jungfrau, oder gut Geselle ist z. B.

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"Der uns diesen Reihen sang, p2b_077.008
Ein freier Landsknecht ist er genannt."
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(Die Türken vor Wien.)

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b.

Das Liedlein ist in Eil gemacht, p2b_077.011
Einem jungen Landsknecht wohlgeacht p2b_077.012
Zu freundlichem Gefallen; p2b_077.013
Von Einem, der wünscht Glück und Heil p2b_077.014
Den frommen Landsknechten allen."
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("Es geht ein Butzemann &c." Kriegslied gegen Karl V.)

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c.

Der uns dies Liedlein neu gesang, p2b_077.017
So wohl gesungen hat, p2b_077.018
Das hat gethan ein gut Gesell p2b_077.019
An einem Abend spat.
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(Uhlands Volkslieder Nr. 49. Vgl. noch Nr. 60. 61. 144. 198. 288 &c.)

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Es giebt mehrere Volkslieder, welche Ort und Zeit ihres Entstehens, sowie p2b_077.022
auch den Namen ihrer Dichter auf der Stirne tragen. So ist z. B. von den späteren p2b_077.023
gesungenen volkstümlichen Liedern ausnahmsweise der Dichter des einen oder des p2b_077.024
anderen bekannt geworden. Jch erwähne beispielshalber: "Ännchen von Tharau" p2b_077.025
(Simon Dach + 1659), "Sohn, da hast du meinen Speer" (Stolberg), p2b_077.026
"Wenn jemand eine Reise thut" und "War einst ein Riese Goliath" (Claudius), p2b_077.027
"Heute scheid ich, heute wandr' ich" (Maler Müller), "Gott erhalte Franz p2b_077.028
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(v. Feuchtersleben + 1849), "Jch komme vom Gebirge her" (Schmidt von p2b_077.030
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"Schier dreißig Jahre bist du alt" (Carl E. v. Holtei + 1880), "Ach, wenn du p2b_077.032
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27. Januar 1790 zuerst im Flensburger Wochenblatt erschien) u. s. w.

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Einige Volkslieder weisen schon in ihrer Ausdrucksweise und geschlossenen p2b_077.037
Bildung auf den Urheber hin; bei dem aus dem Gemeingefühl des Volkes p2b_077.038
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"Gewöhnlich", so sagt Heinrich Heine anmutend, "sind die Verfasser des p2b_077.042
Volksliedes wanderndes Volk, Vagabunden, Soldaten, fahrende Schüler oder p2b_077.043
Handwerksburschen, und letztere ganz besonders. Gar oft auf meinen Fußreisen p2b_077.044
verkehrte ich mit diesen Leuten und bemerkte, wie sie zuweilen angeregt p2b_077.045
von irgend einem ungewöhnlichen Ereignisse, ein Stück Volkslied improvisierten

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Jäger, fahrender Schüler, freier Knab, Jungfrau, oder gut Geselle ist z. B.

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(Uhlands Volkslieder Nr. 49. Vgl. noch Nr. 60. 61. 144. 198. 288 &c.)

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/99>, abgerufen am 17.05.2024.