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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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5. Bei den neueren Dichtern ist der erste Takt meist ein reiner p3b_131.002
Trochäus.

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Aufgabe. Nachstehender Text soll in der Form der 2. asklepiadeischen p3b_131.004
Strophe wiedergegeben werden.

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An die Gräfin Pieri in Siena.

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Stoff. 1. Nur wenigen Frauen fielen Schönheit und Reiz anheim; p3b_131.007
auch Reichtum ist selten verteilt. Aber viel seltener findet sich mit Reichtum p3b_131.008
und Schönheit ein teilnehmendes, großes Herz vereint. || 2. Mit diesen Vorzügen p3b_131.009
ausgestattet, sehe ich dich dem würdigen Gatten geeint. Seinem Dasein p3b_131.010
verleihst du zwar nicht Prunk, wohl aber Gehalt. || 3. Dichtkunst, Musik, p3b_131.011
Geselligkeit heben dein Leben empor (wie es der Deutschen ziemt), ja, erheben p3b_131.012
dich aus dem einförmigen Kreislauf des schlaftrunknen Jtaliens. || 4. Mit p3b_131.013
Gastfreundschaft nahmst du den Dichter auf. Dafür bietet er dir den Scheidegruß, p3b_131.014
weil der Frühling gekommen ist und er an die Abreise denken muß. || p3b_131.015
5. Es ist schön, sich seinen Herd zu gründen; doch nicht minder schön ist es, p3b_131.016
unabhängig sich selbst zu leben, zu reisen und wohlwollende Menschen kennen p3b_131.017
zu lernen, - gleichsam zu stehen auf hohem Verdecke zu Schiffe.

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Lösung. Von Platen (Werke II, 186).

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Schönheit fielen und Reiz wenigen Frau'n anheim, p3b_131.020
Auch Reichtümer verschenkt selten ein günstig Los; p3b_131.021
Doch viel seltener giebt es
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Dem Schönheit es und auch Gaben des Glücks gesellt: p3b_131.024
Also seh' ich vereint würdigem Gatten dich, p3b_131.025
Rastlos thätigem Dasein
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Dichtkunst hebt und Musik, wahre Geselligkeit p3b_131.028
Hebt dein Leben empor (wie es der Deutschen ziemt) p3b_131.029
Aus einförmigem Kreislauf,
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Gastfreundschaftlichen Sinns nahmst du den Dichter auf, p3b_131.032
Dankbar bietet er dir liebenden Scheidegruß, p3b_131.033
Weil aufs neue der Frühling
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Schön ist's, häuslichen Kreis sammeln umher, wiewohl p3b_131.036
Schön nicht minder, sich selbst leben und frei von Zwang p3b_131.037
Anschaun Städte der Menschen,

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Lösung. Von Platen (Werke II, 186).

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/157>, abgerufen am 21.11.2024.