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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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That ein edles Heldenherz im Sarge schlummere; dies beweise der p3b_166.002
Eichenkranz.

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Der Greis verweigert trotzdem die Bestattung des Toten, indem er erklärt, p3b_166.004
es genüge nicht, sich den Eichenkranz durch das Schwert verdient p3b_166.005
zu haben.

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Der Führer mahnt den Greis, den Zorn der Brüderschar nicht heraufzubeschwören: p3b_166.007
der Tote sei ein Edler gewesen, welcher dem Ewigen p3b_166.008
nachgestrebt habe; er fordert die Freunde zum Zeugnis heraus.

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Ein Krieger rühmt, daß der Geschiedene ein edler Sänger gewesen sei.

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Ein anderer Krieger rühmt, daß - wenn der Feind wie eine p3b_166.011
lernäische Schlange erschienen sei - der Dichter Zriny's vorbildlichen p3b_166.012
Tod gepriesen und durch solche Lieder, wie sie nur ein Tyrtäos gesungen p3b_166.013
haben könne, den Mut belebt habe.

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Der Greis erwidert, daß er wohl die Macht des Gesanges kenne, daß p3b_166.015
aber der schwerterrufende Gesang kein Schwert sei: nur Schwerter p3b_166.016
verlange die Schlacht!

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Der Führer bezeugt, daß der Geschiedene auch das Schwert führte.

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Ein dritter Krieger unterbricht durch das Zeugnis, daß der Sänger p3b_166.019
auch ein tapferer Streiter war, welcher im Kampfe gleich einem mit p3b_166.020
leuchtendem Speer die Feinde zerstreuenden Seraph erschienen sei.

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Der Greis erkennt dies an, doch meint er, daß Greis und Jüngling, p3b_166.022
Vater und Sohn in den Kampf gezogen seien, ohne daß jeder die p3b_166.023
dritte d. i. die höchste Weihe erhalten habe.

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Da deckt der Führer den Sarg auf und ruft hinweisend auf den p3b_166.025
Leichnam: Dieser hat nicht nur gesungen und gekämpft, - er p3b_166.026
ist auch für sein Vaterland gestorben!

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Der Greis ist besiegt. "Legt den Edlen zu edlem Staub," spricht er, p3b_166.028
"und gebt ihm ein Schwert mit hinab, damit, wenn einmal dem p3b_166.029
Vaterlande Schande drohe, ein Pflüger dieses Schwert ausackere und p3b_166.030
die Thaten der Ahnen verkünde. Doch nicht sein Schwert gebt ihm, p3b_166.031
denn dieses taugt noch zum Kampfe: ein anderes wird sich finden."

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Ein Gräber tritt mit rostzernagtem Eisenschwerte vor und erzählt, daß p3b_166.033
er dasselbe beim Graben des Grabes gefunden habe.

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Der Greis neigt im Zurücktreten bestätigend das Haupt.

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Der überraschte Führer mahnt, dem Greise zu gehorchen und das p3b_166.036
Schwert in den Sarg zu legen.

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Der Chor singt eine passende Strophe eines Körnerschen Liedes.

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Nun befiehlt der Führer, den Namen des Toten in den Stamm zu p3b_166.039
hauen, damit die Enkel dereinst Körners Eiche ehren.

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Mehrere Stimmen sagen aus, der Greis sei in der Luft zerflossen; p3b_166.041
sein Bart sei silberhell geworden, sein Gesicht glänzend, um seinen p3b_166.042
Scheitel habe man einen Eichkranz gesehen und eine Harfe sei in seiner p3b_166.043
Hand ertönt. - (Jn diesem Augenblick erbeben Stamm und Zweige p3b_166.044
der Eiche wie im Sturmwind.)

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That ein edles Heldenherz im Sarge schlummere; dies beweise der p3b_166.002
Eichenkranz.

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Der Greis verweigert trotzdem die Bestattung des Toten, indem er erklärt, p3b_166.004
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zu haben.

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Der Führer mahnt den Greis, den Zorn der Brüderschar nicht heraufzubeschwören: p3b_166.007
der Tote sei ein Edler gewesen, welcher dem Ewigen p3b_166.008
nachgestrebt habe; er fordert die Freunde zum Zeugnis heraus.

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Ein Krieger rühmt, daß der Geschiedene ein edler Sänger gewesen sei.

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Ein anderer Krieger rühmt, daß ─ wenn der Feind wie eine p3b_166.011
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haben könne, den Mut belebt habe.

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Der Greis erwidert, daß er wohl die Macht des Gesanges kenne, daß p3b_166.015
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Der Führer bezeugt, daß der Geschiedene auch das Schwert führte.

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Der Chor singt eine passende Strophe eines Körnerschen Liedes.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/192>, abgerufen am 24.11.2024.