Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_223.001 p3b_223.004 p3b_223.005 p3b_223.011 p3b_223.014 p3b_223.026 p3b_223.029 p3b_223.035 p3b_223.037 Als Mazarvan jener Priester p3b_223.102 p3b_223.103Als Mazarvan jener Weise Als Mazarvan jener p3b_223.104 p3b_223.105Magu Westwärts hinzog durch p3b_223.106 [Ende Spaltensatz]
Cathay, p3b_223.107 Fand er allwärts, daß Badaura's p3b_223.108 p3b_223.109 Name rings zu hören sei. p3b_223.001 p3b_223.004 p3b_223.005 p3b_223.011 p3b_223.014 p3b_223.026 p3b_223.029 p3b_223.035 p3b_223.037 Als Mazarvan jener Priester p3b_223.102 p3b_223.103Als Mazarvan jener Weise Als Mazarvan jener p3b_223.104 p3b_223.105Magu Westwärts hinzog durch p3b_223.106 [Ende Spaltensatz]
Cathay, p3b_223.107 Fand er allwärts, daß Badaura's p3b_223.108 p3b_223.109 Name rings zu hören sei. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0249" n="223"/><lb n="p3b_223.001"/><cb type="start"/> Gründen der Phonetik wenig empfehlenswert. Wir <lb n="p3b_223.002"/> ändern im Hinblick auf das Urbild und den Geist <lb n="p3b_223.003"/> des Wortes Magier:</p> <p><lb n="p3b_223.004"/> Oder:</p> <p><lb n="p3b_223.005"/> Oder noch besser mit jenem allbekannten, aus <lb n="p3b_223.006"/> dem Pehlewi stammenden Worte <hi rendition="#aq">magu</hi> für Magier <lb n="p3b_223.007"/> (griech. <foreign xml:lang="grc">μάγος</foreign>, lat. <hi rendition="#aq">magus</hi>), das auch in Deutschland <lb n="p3b_223.008"/> große Anwendung fand seit der rätselhafte, <lb n="p3b_223.009"/> tiefsinnige Hamann sich den „Magus aus Norden“ <lb n="p3b_223.010"/> nannte:</p> <p><lb n="p3b_223.011"/> Diese Form befriedigt, weshalb wir nunmehr <lb n="p3b_223.012"/> die Versifikation der folgenden Zeilen der 1. Strophe <lb n="p3b_223.013"/> versuchen:</p> <p><lb n="p3b_223.014"/> Die ästhetische Kritik, welche auch die (freilich <lb n="p3b_223.015"/> sehr unzuverlässige englische) Aussprache des Wortes <lb n="p3b_223.016"/> Badaura vorzieht, leitet zu den verschiedensten Erwägungen <lb n="p3b_223.017"/> darüber, ob z. B. Cathay (== Kātăy <lb n="p3b_223.018"/> == Kētăi für China) nicht englisch Cath<hi rendition="#aq">é</hi> auszusprechen <lb n="p3b_223.019"/> und trochäisch zu skandieren sei. Dem <lb n="p3b_223.020"/> Anfänger ist zu raten, solch' zweifelhafte Namen <lb n="p3b_223.021"/> zum Gegenstande seiner Studien zu machen. Versucht <lb n="p3b_223.022"/> er dies bei dem Namen <hi rendition="#g">Catay,</hi> so wird <lb n="p3b_223.023"/> er finden, daß folgende Schriftsteller Cathay mit <lb n="p3b_223.024"/> China identifizieren, oder doch als einen Teil von <lb n="p3b_223.025"/> China ansehen:</p> <p><lb n="p3b_223.026"/> 1. Sebastian Münster (Kosmographie 1628), <lb n="p3b_223.027"/> der <hi rendition="#aq">Cataia</hi> neben China nennt, dabei aber <hi rendition="#aq">Cambala</hi> <lb n="p3b_223.028"/> (Peckni) als Hauptstadt von <hi rendition="#aq">Cataia</hi> bezeichnet;</p> <p><lb n="p3b_223.029"/> 2. <hi rendition="#aq">Bruzer la Martinière</hi> (Leipzig 1746), <lb n="p3b_223.030"/> welcher Bd. <hi rendition="#aq">VI</hi> S. 727 bemerkt, daß <hi rendition="#aq">Cathay <lb n="p3b_223.031"/> (Kathay, Katai</hi> auch <hi rendition="#aq">Kitay</hi>) nichts anderes als <lb n="p3b_223.032"/> China sei, indem er sich auch auf Herbelot bezieht, <lb n="p3b_223.033"/> der <hi rendition="#aq">Cambala (Peckni</hi>) und <hi rendition="#aq">Nanquin</hi> als Hauptstädte <lb n="p3b_223.034"/> Cathays angiebt;</p> <p><lb n="p3b_223.035"/> 3. <hi rendition="#aq">Henry Yule »Cathay and the way <lb n="p3b_223.036"/> thither</hi>« (Lond. 1866), der China annimmt;</p> <p><lb n="p3b_223.037"/> 4. Derselbe: »<hi rendition="#aq">The book of S. Marco <lb n="p3b_223.038"/> Polo</hi>«. 2. Bd. London 1871. Vgl. S. 580.<cb/> <lb n="p3b_223.101"/> <lg><l>Als Mazarvan jener Priester</l><lb n="p3b_223.102"/><l>Als Mazarvan jener Weise </l></lg> <lb n="p3b_223.103"/> <lg><l><hi rendition="#g">Als Mazarvan jener</hi></l><lb n="p3b_223.104"/><l><hi rendition="#g"><hi rendition="#et">Magu</hi></hi></l></lg> <lb n="p3b_223.105"/> <lg><l>Westwärts hinzog durch</l><lb n="p3b_223.106"/><l><hi rendition="#et">Cathay,</hi></l><lb n="p3b_223.107"/><l>Fand er allwärts, daß Badaura's</l><lb n="p3b_223.108"/><lb n="p3b_223.109"/><l>Name rings zu hören sei.</l></lg><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0249]
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Gründen der Phonetik wenig empfehlenswert. Wir p3b_223.002
ändern im Hinblick auf das Urbild und den Geist p3b_223.003
des Wortes Magier:
p3b_223.004
Oder:
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Oder noch besser mit jenem allbekannten, aus p3b_223.006
dem Pehlewi stammenden Worte magu für Magier p3b_223.007
(griech. μάγος, lat. magus), das auch in Deutschland p3b_223.008
große Anwendung fand seit der rätselhafte, p3b_223.009
tiefsinnige Hamann sich den „Magus aus Norden“ p3b_223.010
nannte:
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Diese Form befriedigt, weshalb wir nunmehr p3b_223.012
die Versifikation der folgenden Zeilen der 1. Strophe p3b_223.013
versuchen:
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Die ästhetische Kritik, welche auch die (freilich p3b_223.015
sehr unzuverlässige englische) Aussprache des Wortes p3b_223.016
Badaura vorzieht, leitet zu den verschiedensten Erwägungen p3b_223.017
darüber, ob z. B. Cathay (== Kātăy p3b_223.018
== Kētăi für China) nicht englisch Cathé auszusprechen p3b_223.019
und trochäisch zu skandieren sei. Dem p3b_223.020
Anfänger ist zu raten, solch' zweifelhafte Namen p3b_223.021
zum Gegenstande seiner Studien zu machen. Versucht p3b_223.022
er dies bei dem Namen Catay, so wird p3b_223.023
er finden, daß folgende Schriftsteller Cathay mit p3b_223.024
China identifizieren, oder doch als einen Teil von p3b_223.025
China ansehen:
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1. Sebastian Münster (Kosmographie 1628), p3b_223.027
der Cataia neben China nennt, dabei aber Cambala p3b_223.028
(Peckni) als Hauptstadt von Cataia bezeichnet;
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2. Bruzer la Martinière (Leipzig 1746), p3b_223.030
welcher Bd. VI S. 727 bemerkt, daß Cathay p3b_223.031
(Kathay, Katai auch Kitay) nichts anderes als p3b_223.032
China sei, indem er sich auch auf Herbelot bezieht, p3b_223.033
der Cambala (Peckni) und Nanquin als Hauptstädte p3b_223.034
Cathays angiebt;
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3. Henry Yule »Cathay and the way p3b_223.036
thither« (Lond. 1866), der China annimmt;
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4. Derselbe: »The book of S. Marco p3b_223.038
Polo«. 2. Bd. London 1871. Vgl. S. 580.
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Als Mazarvan jener Priester p3b_223.102
Als Mazarvan jener Weise
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Als Mazarvan jener p3b_223.104
Magu
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Westwärts hinzog durch p3b_223.106
Cathay, p3b_223.107
Fand er allwärts, daß Badaura's p3b_223.108
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Name rings zu hören sei.
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