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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie.

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Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003
Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten:

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1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005
möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006
bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007
Übersetzung einem Übersetzer rügt.

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2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009
Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010
antistrophische Responsion streng zu wahren; - es gilt auch, mit p3b_233.011
längeren und kürzeren Versen,
mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012
Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat.

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3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014
sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015
ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen.

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NB. Den Anforderungen 1-3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018
die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019
von Th. Kayser.

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Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021
aus Sophokles' Antigone zu übertragen.

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[Beginn Spaltensatz]

Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023
Strophe I.

p3b_233.024

Aktis aeliou, to kal-- p3b_233.025
liston eptapulo phanen p3b_233.026
Theba ton proteron phaos, p3b_233.027
ephanthes pot', o khruseas p3b_233.028
ameras blepharon, Dirkai-- p3b_233.029
on uper Reethron molousa, p3b_233.030
ton leukaspin Argothen p3b_233.031
phota banta pansagia p3b_233.032
phugada prodromon oxutero p3b_233.033
kinesasa khalino. p3b_233.034
\on eph' emetera ge Poluneikes p3b_233.035
artheis neikeon ex amphilogon p3b_233.036
egage; keinos d' oxea klazon p3b_233.037
aietos \os gen uperepte, p3b_233.038
leukes khionos pterugi steganos, p3b_233.039
pollon meth' oplon p3b_233.040
xun th' ippokomois koruthessin.

[Spaltenumbruch] p3b_233.101

Wörtliche Übertragung.

p3b_233.102
Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103
Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104
unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105
erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106
die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107
den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108
den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109
mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110
Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111
mit rascherem Zügel in p3b_233.112
Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113
unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114
Streites herangeführt. Laut p3b_233.115
schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116
das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117
Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118
Roßschweifhelmen.

[Ende Spaltensatz]
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C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie.

p3b_233.002
Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003
Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten:

p3b_233.004
1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005
möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006
bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007
Übersetzung einem Übersetzer rügt.

p3b_233.008
2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009
Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010
antistrophische Responsion streng zu wahren; ─ es gilt auch, mit p3b_233.011
längeren und kürzeren Versen,
mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012
Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat.

p3b_233.013
3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014
sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015
ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen.

p3b_233.016

p3b_233.017
NB. Den Anforderungen 1─3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018
die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019
von Th. Kayser.

p3b_233.020
Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021
aus Sophokles' Antigone zu übertragen.

p3b_233.022
[Beginn Spaltensatz]

Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023
Strophe I.

p3b_233.024

Ἀκτὶς ἀελίου, τὸ κάλ-- p3b_233.025
λιστον ἑπταπύλῳ φανὲν p3b_233.026
Θήβᾳ τῶν προτέρων φάος, p3b_233.027
ἐφάνθης ποτ', ὦ χρυσέας p3b_233.028
ἁμέρας βλέφαρον, Διρκαί-- p3b_233.029
ων ὑπὲρ ῥεέθρων μολοῦσα, p3b_233.030
τὸν λεύκασπιν Ἀργόθεν p3b_233.031
φῶτα βάντα πανσαγίᾳ p3b_233.032
φυγάδα πρόδρομον ὀξυτέρῳ p3b_233.033
κινήσασα χαλινῷ. p3b_233.034
\̔ον ἐφ' ἡμετέρᾳ γῇ Πολυνείκης p3b_233.035
ἀρθεὶς νεικέων ἐξ ἀμφιλόγων p3b_233.036
ἤγαγε· κεῖνος δ' ὀξέα κλάζων p3b_233.037
αἰετὸς \̔ως γῆν ὑπερέπτη, p3b_233.038
λευκῆς χιόνος πτέρυγι στεγανός, p3b_233.039
πολλῶν μεθ' ὅπλων p3b_233.040
ξύν θ' ἱπποκόμοις κορύθεσσιν.

[Spaltenumbruch] p3b_233.101

Wörtliche Übertragung.

p3b_233.102
Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103
Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104
unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105
erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106
die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107
den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108
den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109
mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110
Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111
mit rascherem Zügel in p3b_233.112
Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113
unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114
Streites herangeführt. Laut p3b_233.115
schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116
das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117
Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118
Roßschweifhelmen.

[Ende Spaltensatz]
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[233/0259] p3b_233.001 C. Übersetzungen aus der griechischen Tragödie. p3b_233.002 Vorbemerkung. Bei der Reproduktion der Chorgesänge der antiken p3b_233.003 Tragödie in modernen Versformen ist hauptsächlich Folgendes zu beachten: p3b_233.004 1. Die phraseologische und rhetorische Eigentümlichkeit des Originals ist p3b_233.005 möglichst genau festzuhalten. Die gereimten Übertragungen dürfen somit nicht p3b_233.006 bloße Paraphrasen sein, was u. a. Jordan in seiner Vorrede zur Sophokles= p3b_233.007 Übersetzung einem Übersetzer rügt. p3b_233.008 2. Um in den Chorgesängen einen dem Original möglichst verwandten p3b_233.009 Eindruck hervorzubringen, ist es nicht bloß nötig, die für dieselben charakteristische p3b_233.010 antistrophische Responsion streng zu wahren; ─ es gilt auch, mit p3b_233.011 längeren und kürzeren Versen, mit verschiedenen Taktarten in ähnlicher p3b_233.012 Weise zu wechseln, wie es der griechische Dichter gethan hat. p3b_233.013 3. Neben dem eben Gesagten trägt gefällige Verschränkung der Reime p3b_233.014 sehr viel dazu bei, den gereimten Strophen die Eintönigkeit zu benehmen und p3b_233.015 ihnen den Charakter größerer Freiheit und belebterer Mannigfaltigkeit zu verleihen. p3b_233.016 p3b_233.017 NB. Den Anforderungen 1─3 entsprechen in hervorragendster Weise p3b_233.018 die von uns mehrfach citierten, im Unterricht gut zu verwertenden Übersetzungen p3b_233.019 von Th. Kayser. p3b_233.020 Aufgabe. Es ist Strophe und Gegenstrophe des Chorgesangs V. 100 ff. p3b_233.021 aus Sophokles' Antigone zu übertragen. p3b_233.022 Stoff (ed. Wecklein): p3b_233.023 Strophe I. p3b_233.024 Ἀκτὶς ἀελίου, τὸ κάλ-- p3b_233.025 λιστον ἑπταπύλῳ φανὲν p3b_233.026 Θήβᾳ τῶν προτέρων φάος, p3b_233.027 ἐφάνθης ποτ', ὦ χρυσέας p3b_233.028 ἁμέρας βλέφαρον, Διρκαί-- p3b_233.029 ων ὑπὲρ ῥεέθρων μολοῦσα, p3b_233.030 τὸν λεύκασπιν Ἀργόθεν p3b_233.031 φῶτα βάντα πανσαγίᾳ p3b_233.032 φυγάδα πρόδρομον ὀξυτέρῳ p3b_233.033 κινήσασα χαλινῷ. p3b_233.034 \̔ον ἐφ' ἡμετέρᾳ γῇ Πολυνείκης p3b_233.035 ἀρθεὶς νεικέων ἐξ ἀμφιλόγων p3b_233.036 ἤγαγε· κεῖνος δ' ὀξέα κλάζων p3b_233.037 αἰετὸς \̔ως γῆν ὑπερέπτη, p3b_233.038 λευκῆς χιόνος πτέρυγι στεγανός, p3b_233.039 πολλῶν μεθ' ὅπλων p3b_233.040 ξύν θ' ἱπποκόμοις κορύθεσσιν. p3b_233.101 Wörtliche Übertragung. p3b_233.102 Strahl des Helios, am schönsten erschienenes p3b_233.103 Licht dem siebenthorigen Theben p3b_233.104 unter den früheren, du bist endlich p3b_233.105 erschienen, Auge des goldnen Tages, über p3b_233.106 die dirkeischen Fluten geschritten, und hast p3b_233.107 den weißbeschildeten Mann (Adrastos, p3b_233.108 den Oberfeldherrn, in dem das Heer p3b_233.109 mitbefaßt ist), der von Argos in voller p3b_233.110 Rüstung gekommen, den fliehend vorwärtseilenden p3b_233.111 mit rascherem Zügel in p3b_233.112 Bewegung gesetzt. Jhn hatte gegen p3b_233.113 unser Land Polyneikes infolge hadernden p3b_233.114 Streites herangeführt. Laut p3b_233.115 schreiend wie ein Adler überflog er p3b_233.116 das Land, bedeckt vom Flügel weißen p3b_233.117 Schnees, mit vielen Waffen und samt p3b_233.118 Roßschweifhelmen.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/259>, abgerufen am 02.06.2024.