Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

Bild:
<< vorherige Seite

p3b_069.001
[Beginn Spaltensatz] Jch bringe auch dir den Frieden. | p3b_069.002
Komme herab, daß ich dich herzen kann." |

p3b_069.003
Jn diesem Augenblicke schielte der p3b_069.004
Hahn nach der Seite. Als der Fuchs p3b_069.005
nach dem Grunde fragte, antwortete p3b_069.006
der Hahn: "Halt, Greif und Bellard, | p3b_069.007
die Hunde, welche du kennst, sehe ich p3b_069.008
daher kommen." | Da ergriff der Fuchs p3b_069.009
die Flucht: "Was ficht dich an?" rief p3b_069.010
ihm der Hahn zu. | "Gar nichts," p3b_069.011
erwiderte der Fuchs im Davonlaufen, p3b_069.012
"der Streit ist ganz gewiß zu Ende, | p3b_069.013
aber ich fürchte, daß die Hunde noch p3b_069.014
nicht davon unterrichtet sind." |

[Spaltenumbruch] p3b_069.101
Jch selber trag' ihn dir von allen p3b_069.102
Füchsen an. p3b_069.103
O Freund komm' bald herab, daß ich p3b_069.104
dich herzen kann! p3b_069.105
Wie guckst du so herum! - Greif, Halt p3b_069.106
und Bellard kommen, p3b_069.107
Die Hunde, die du kennst! versetzt der p3b_069.108
alte Hahn; p3b_069.109
Und als der Fuchs entlauft: Was, p3b_069.110
fragt er: ficht dich an? - p3b_069.111
Nichts, Bruder! spricht der Fuchs: der p3b_069.112
Streit ist abgethan, p3b_069.113
Allein ich zweifle noch, ob die es schon p3b_069.114
vernommen.
[Ende Spaltensatz]

p3b_069.115
Aufgabe 2. Eine zweite Fabel im jambischen Rhythmus ist p3b_069.116
zu bilden. Man möge Alexandrinerverse wählen. Zuweilen kann p3b_069.117
auch ein fünf=, vier- oder dreitaktiger Vers eingefügt werden, p3b_069.118
da die Pausen in Anrechnung gebracht werden dürfen.

p3b_069.119

Die Milchfrau.

p3b_069.120
Stoff. (Nach Lafontaine's bekannter Fabel.) Eine Bauersfrau, geliebt p3b_069.121
von ihrem Manne und gesund an Leib und Seele, ging am frühen Morgen p3b_069.122
zur Stadt. Auf ihrem Kopfe trug sie einen großen Topf mit vier Stübchen p3b_069.123
süßer Milch. Sie eilte, denn sie wollte die erste Milchverkäuferin in den Straßen p3b_069.124
der Stadt sein. Sie dachte bei sich: Die erste Milch ist teuer, und wenn p3b_069.125
ich Glück habe, nehme ich mindestens sechs Groschen ein; für diese kaufe ich p3b_069.126
fünfzig Eier; diese geben fünfzig Hennen, davon verkaufe ich soviele, als für p3b_069.127
den Ankauf eines kleinen Schweines nötig sind. Wie glücklich macht der p3b_069.128
Gedanke, meinem Manne eine Freude zu bereiten! Wie mag er aufschauen, p3b_069.129
wenn das Schwein erst gemästet sein wird und ich dafür eine Kuh mit einem p3b_069.130
Kälbchen erhandeln kann. Das Kälbchen will ich täglich auf die Weide bringen: p3b_069.131
"Hei," rief sie und that vor Freude einen Sprung. Sie wollte sagen: "Hei, p3b_069.132
wie lustig wird es hüpfen und springen!" Da lag auch schon der Topf in p3b_069.133
Scherben am Boden. Mit Schrecken sah sie alle ihre Pläne vernichtet. Eine p3b_069.134
Weile betrachtete sie sprachlos die weiße Milch auf dem schwarzen Boden. p3b_069.135
Dann wandte sie sich weinend der Heimat zu. Der Mann beruhigte sie, indem p3b_069.136
er sie ermahnte, keine Luftschlösser zu bauen. "Das wahre Glück", so setzte p3b_069.137
er bedeutungsvoll hinzu, "besteht in der Zufriedenheit."

p3b_069.138

Lösung. Von Gleim.

p3b_069.139
Auf leichten Füßen lief ein artig Bauernweib, p3b_069.140
Geliebt von ihrem Mann, gesund an Seel' und Leib,

p3b_069.001
[Beginn Spaltensatz] Jch bringe auch dir den Frieden. │ p3b_069.002
Komme herab, daß ich dich herzen kann.“ │

p3b_069.003
Jn diesem Augenblicke schielte der p3b_069.004
Hahn nach der Seite. Als der Fuchs p3b_069.005
nach dem Grunde fragte, antwortete p3b_069.006
der Hahn: „Halt, Greif und Bellard, │ p3b_069.007
die Hunde, welche du kennst, sehe ich p3b_069.008
daher kommen.“ │ Da ergriff der Fuchs p3b_069.009
die Flucht: „Was ficht dich an?“ rief p3b_069.010
ihm der Hahn zu. │ „Gar nichts,“ p3b_069.011
erwiderte der Fuchs im Davonlaufen, p3b_069.012
„der Streit ist ganz gewiß zu Ende, │ p3b_069.013
aber ich fürchte, daß die Hunde noch p3b_069.014
nicht davon unterrichtet sind.“ │

[Spaltenumbruch] p3b_069.101
Jch selber trag' ihn dir von allen p3b_069.102
Füchsen an. p3b_069.103
O Freund komm' bald herab, daß ich p3b_069.104
dich herzen kann! p3b_069.105
Wie guckst du so herum! ─ Greif, Halt p3b_069.106
und Bellard kommen, p3b_069.107
Die Hunde, die du kennst! versetzt der p3b_069.108
alte Hahn; p3b_069.109
Und als der Fuchs entlauft: Was, p3b_069.110
fragt er: ficht dich an? ─ p3b_069.111
Nichts, Bruder! spricht der Fuchs: der p3b_069.112
Streit ist abgethan, p3b_069.113
Allein ich zweifle noch, ob die es schon p3b_069.114
vernommen.
[Ende Spaltensatz]

p3b_069.115
Aufgabe 2. Eine zweite Fabel im jambischen Rhythmus ist p3b_069.116
zu bilden. Man möge Alexandrinerverse wählen. Zuweilen kann p3b_069.117
auch ein fünf=, vier- oder dreitaktiger Vers eingefügt werden, p3b_069.118
da die Pausen in Anrechnung gebracht werden dürfen.

p3b_069.119

Die Milchfrau.

p3b_069.120
Stoff. (Nach Lafontaine's bekannter Fabel.) Eine Bauersfrau, geliebt p3b_069.121
von ihrem Manne und gesund an Leib und Seele, ging am frühen Morgen p3b_069.122
zur Stadt. Auf ihrem Kopfe trug sie einen großen Topf mit vier Stübchen p3b_069.123
süßer Milch. Sie eilte, denn sie wollte die erste Milchverkäuferin in den Straßen p3b_069.124
der Stadt sein. Sie dachte bei sich: Die erste Milch ist teuer, und wenn p3b_069.125
ich Glück habe, nehme ich mindestens sechs Groschen ein; für diese kaufe ich p3b_069.126
fünfzig Eier; diese geben fünfzig Hennen, davon verkaufe ich soviele, als für p3b_069.127
den Ankauf eines kleinen Schweines nötig sind. Wie glücklich macht der p3b_069.128
Gedanke, meinem Manne eine Freude zu bereiten! Wie mag er aufschauen, p3b_069.129
wenn das Schwein erst gemästet sein wird und ich dafür eine Kuh mit einem p3b_069.130
Kälbchen erhandeln kann. Das Kälbchen will ich täglich auf die Weide bringen: p3b_069.131
„Hei,“ rief sie und that vor Freude einen Sprung. Sie wollte sagen: „Hei, p3b_069.132
wie lustig wird es hüpfen und springen!“ Da lag auch schon der Topf in p3b_069.133
Scherben am Boden. Mit Schrecken sah sie alle ihre Pläne vernichtet. Eine p3b_069.134
Weile betrachtete sie sprachlos die weiße Milch auf dem schwarzen Boden. p3b_069.135
Dann wandte sie sich weinend der Heimat zu. Der Mann beruhigte sie, indem p3b_069.136
er sie ermahnte, keine Luftschlösser zu bauen. „Das wahre Glück“, so setzte p3b_069.137
er bedeutungsvoll hinzu, „besteht in der Zufriedenheit.“

p3b_069.138

Lösung. Von Gleim.

p3b_069.139
Auf leichten Füßen lief ein artig Bauernweib, p3b_069.140
Geliebt von ihrem Mann, gesund an Seel' und Leib,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0095" n="69"/><lb n="p3b_069.001"/><cb type="start"/>
Jch bringe auch dir den Frieden. &#x2502; <lb n="p3b_069.002"/>
Komme herab, daß ich dich herzen kann.&#x201C; &#x2502;</p>
              <p><lb n="p3b_069.003"/>
Jn diesem Augenblicke schielte der <lb n="p3b_069.004"/>
Hahn nach der Seite. Als der Fuchs <lb n="p3b_069.005"/>
nach dem Grunde fragte, antwortete <lb n="p3b_069.006"/>
der Hahn: &#x201E;Halt, Greif und Bellard, &#x2502; <lb n="p3b_069.007"/>
die Hunde, welche du kennst, sehe ich <lb n="p3b_069.008"/>
daher kommen.&#x201C; &#x2502; Da ergriff der Fuchs <lb n="p3b_069.009"/>
die Flucht: &#x201E;Was ficht dich an?&#x201C; rief <lb n="p3b_069.010"/>
ihm der Hahn zu. &#x2502; &#x201E;Gar nichts,&#x201C; <lb n="p3b_069.011"/>
erwiderte der Fuchs im Davonlaufen, <lb n="p3b_069.012"/>
&#x201E;der Streit ist ganz gewiß zu Ende, &#x2502; <lb n="p3b_069.013"/>
aber ich fürchte, daß die Hunde noch <lb n="p3b_069.014"/>
nicht davon unterrichtet sind.&#x201C; &#x2502;</p>
              <cb/>
              <lb n="p3b_069.101"/>
              <lg>
                <l>Jch selber trag' ihn dir von allen</l>
                <lb n="p3b_069.102"/>
                <l> <hi rendition="#et">Füchsen an.</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.103"/>
                <l>O Freund komm' bald herab, daß ich</l>
                <lb n="p3b_069.104"/>
                <l> <hi rendition="#et">dich herzen kann!</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.105"/>
                <l>Wie guckst du so herum! &#x2500; Greif, Halt</l>
                <lb n="p3b_069.106"/>
                <l> <hi rendition="#et">und Bellard kommen,</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.107"/>
                <l>Die Hunde, die du kennst! versetzt der</l>
                <lb n="p3b_069.108"/>
                <l> <hi rendition="#et">alte Hahn;</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.109"/>
                <l>Und als der Fuchs entlauft: Was,</l>
                <lb n="p3b_069.110"/>
                <l> <hi rendition="#et">fragt er: ficht dich an? &#x2500;</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.111"/>
                <l>Nichts, Bruder! spricht der Fuchs: der</l>
                <lb n="p3b_069.112"/>
                <l> <hi rendition="#et">Streit ist abgethan,</hi> </l>
                <lb n="p3b_069.113"/>
                <l>Allein ich zweifle noch, ob die es schon</l>
                <lb n="p3b_069.114"/>
                <l> <hi rendition="#et">vernommen.</hi> </l>
              </lg>
              <cb type="end"/>
              <p><lb n="p3b_069.115"/><hi rendition="#g">Aufgabe</hi> 2. <hi rendition="#g">Eine zweite Fabel im jambischen Rhythmus ist <lb n="p3b_069.116"/>
zu bilden. Man möge Alexandrinerverse wählen. Zuweilen kann <lb n="p3b_069.117"/>
auch ein fünf=, vier- oder dreitaktiger Vers eingefügt werden, <lb n="p3b_069.118"/>
da die Pausen in Anrechnung gebracht werden dürfen.</hi></p>
              <lb n="p3b_069.119"/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Die Milchfrau.</hi> </hi> </p>
              <p><lb n="p3b_069.120"/><hi rendition="#g">Stoff.</hi> (Nach Lafontaine's bekannter Fabel.) Eine Bauersfrau, geliebt <lb n="p3b_069.121"/>
von ihrem Manne und gesund an Leib und Seele, ging am frühen Morgen <lb n="p3b_069.122"/>
zur Stadt. Auf ihrem Kopfe trug sie einen großen Topf mit vier Stübchen <lb n="p3b_069.123"/>
süßer Milch. Sie eilte, denn sie wollte die erste Milchverkäuferin in den Straßen <lb n="p3b_069.124"/>
der Stadt sein. Sie dachte bei sich: Die erste Milch ist teuer, und wenn <lb n="p3b_069.125"/>
ich Glück habe, nehme ich mindestens sechs Groschen ein; für diese kaufe ich <lb n="p3b_069.126"/>
fünfzig Eier; diese geben fünfzig Hennen, davon verkaufe ich soviele, als für <lb n="p3b_069.127"/>
den Ankauf eines kleinen Schweines nötig sind. Wie glücklich macht der <lb n="p3b_069.128"/>
Gedanke, meinem Manne eine Freude zu bereiten! Wie mag er aufschauen, <lb n="p3b_069.129"/>
wenn das Schwein erst gemästet sein wird und ich dafür eine Kuh mit einem <lb n="p3b_069.130"/>
Kälbchen erhandeln kann. Das Kälbchen will ich täglich auf die Weide bringen: <lb n="p3b_069.131"/>
&#x201E;Hei,&#x201C; rief sie und that vor Freude einen Sprung. Sie wollte sagen: &#x201E;Hei, <lb n="p3b_069.132"/>
wie lustig wird es hüpfen und springen!&#x201C; Da lag auch schon der Topf in <lb n="p3b_069.133"/>
Scherben am Boden. Mit Schrecken sah sie alle ihre Pläne vernichtet. Eine <lb n="p3b_069.134"/>
Weile betrachtete sie sprachlos die weiße Milch auf dem schwarzen Boden. <lb n="p3b_069.135"/>
Dann wandte sie sich weinend der Heimat zu. Der Mann beruhigte sie, indem <lb n="p3b_069.136"/>
er sie ermahnte, keine Luftschlösser zu bauen. &#x201E;Das wahre Glück&#x201C;, so setzte <lb n="p3b_069.137"/>
er bedeutungsvoll hinzu, &#x201E;besteht in der Zufriedenheit.&#x201C;</p>
              <lb n="p3b_069.138"/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Lösung. Von Gleim.</hi> </hi> </p>
              <lb n="p3b_069.139"/>
              <lg>
                <l>Auf leichten Füßen lief ein artig Bauernweib,</l>
                <lb n="p3b_069.140"/>
                <l>Geliebt von ihrem Mann, gesund an Seel' und Leib,</l>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0095] p3b_069.001 Jch bringe auch dir den Frieden. │ p3b_069.002 Komme herab, daß ich dich herzen kann.“ │ p3b_069.003 Jn diesem Augenblicke schielte der p3b_069.004 Hahn nach der Seite. Als der Fuchs p3b_069.005 nach dem Grunde fragte, antwortete p3b_069.006 der Hahn: „Halt, Greif und Bellard, │ p3b_069.007 die Hunde, welche du kennst, sehe ich p3b_069.008 daher kommen.“ │ Da ergriff der Fuchs p3b_069.009 die Flucht: „Was ficht dich an?“ rief p3b_069.010 ihm der Hahn zu. │ „Gar nichts,“ p3b_069.011 erwiderte der Fuchs im Davonlaufen, p3b_069.012 „der Streit ist ganz gewiß zu Ende, │ p3b_069.013 aber ich fürchte, daß die Hunde noch p3b_069.014 nicht davon unterrichtet sind.“ │ p3b_069.101 Jch selber trag' ihn dir von allen p3b_069.102 Füchsen an. p3b_069.103 O Freund komm' bald herab, daß ich p3b_069.104 dich herzen kann! p3b_069.105 Wie guckst du so herum! ─ Greif, Halt p3b_069.106 und Bellard kommen, p3b_069.107 Die Hunde, die du kennst! versetzt der p3b_069.108 alte Hahn; p3b_069.109 Und als der Fuchs entlauft: Was, p3b_069.110 fragt er: ficht dich an? ─ p3b_069.111 Nichts, Bruder! spricht der Fuchs: der p3b_069.112 Streit ist abgethan, p3b_069.113 Allein ich zweifle noch, ob die es schon p3b_069.114 vernommen. p3b_069.115 Aufgabe 2. Eine zweite Fabel im jambischen Rhythmus ist p3b_069.116 zu bilden. Man möge Alexandrinerverse wählen. Zuweilen kann p3b_069.117 auch ein fünf=, vier- oder dreitaktiger Vers eingefügt werden, p3b_069.118 da die Pausen in Anrechnung gebracht werden dürfen. p3b_069.119 Die Milchfrau. p3b_069.120 Stoff. (Nach Lafontaine's bekannter Fabel.) Eine Bauersfrau, geliebt p3b_069.121 von ihrem Manne und gesund an Leib und Seele, ging am frühen Morgen p3b_069.122 zur Stadt. Auf ihrem Kopfe trug sie einen großen Topf mit vier Stübchen p3b_069.123 süßer Milch. Sie eilte, denn sie wollte die erste Milchverkäuferin in den Straßen p3b_069.124 der Stadt sein. Sie dachte bei sich: Die erste Milch ist teuer, und wenn p3b_069.125 ich Glück habe, nehme ich mindestens sechs Groschen ein; für diese kaufe ich p3b_069.126 fünfzig Eier; diese geben fünfzig Hennen, davon verkaufe ich soviele, als für p3b_069.127 den Ankauf eines kleinen Schweines nötig sind. Wie glücklich macht der p3b_069.128 Gedanke, meinem Manne eine Freude zu bereiten! Wie mag er aufschauen, p3b_069.129 wenn das Schwein erst gemästet sein wird und ich dafür eine Kuh mit einem p3b_069.130 Kälbchen erhandeln kann. Das Kälbchen will ich täglich auf die Weide bringen: p3b_069.131 „Hei,“ rief sie und that vor Freude einen Sprung. Sie wollte sagen: „Hei, p3b_069.132 wie lustig wird es hüpfen und springen!“ Da lag auch schon der Topf in p3b_069.133 Scherben am Boden. Mit Schrecken sah sie alle ihre Pläne vernichtet. Eine p3b_069.134 Weile betrachtete sie sprachlos die weiße Milch auf dem schwarzen Boden. p3b_069.135 Dann wandte sie sich weinend der Heimat zu. Der Mann beruhigte sie, indem p3b_069.136 er sie ermahnte, keine Luftschlösser zu bauen. „Das wahre Glück“, so setzte p3b_069.137 er bedeutungsvoll hinzu, „besteht in der Zufriedenheit.“ p3b_069.138 Lösung. Von Gleim. p3b_069.139 Auf leichten Füßen lief ein artig Bauernweib, p3b_069.140 Geliebt von ihrem Mann, gesund an Seel' und Leib,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/95
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/95>, abgerufen am 23.11.2024.