Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_071.001 p3b_071.002 p3b_071.003 p3b_071.007 p3b_071.010 p3b_071.014 p3b_071.001 p3b_071.002 p3b_071.003 p3b_071.007 p3b_071.010 p3b_071.014 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0097" n="71"/> <p><lb n="p3b_071.001"/> 3. <hi rendition="#g">in jambische Verse mit eingefügten Anapästen,</hi></p> <p><lb n="p3b_071.002"/> 4. <hi rendition="#g">in trochäische Verse mit eingefügten Daktylen.</hi> ─</p> <p><lb n="p3b_071.003"/> 5. <hi rendition="#g">Weiter möge man jeden Vers dieser Gedichte zuerst um je <lb n="p3b_071.004"/> einen Verstakt verlängert, dann um je einen Verstakt verkürzt <lb n="p3b_071.005"/> vorlesen, und zwar ebenso im jambischen, wie im trochäischen <lb n="p3b_071.006"/> Metrum.</hi></p> <p><lb n="p3b_071.007"/> 6. <hi rendition="#g">Endlich können Übungen im Reimgeschlecht und in der <lb n="p3b_071.008"/> Reimart erfolgen. Diese Übungen werden den Lernenden befähigen, <lb n="p3b_071.009"/> mit Erfolg zur Strophenbildung überzugehen.</hi></p> <p><lb n="p3b_071.010"/><hi rendition="#g">Beispiele:</hi> Zu Beispielen für 1─4 empfehlen wir: „<hi rendition="#g">Deutsche <lb n="p3b_071.011"/> Liederdichter des</hi> 12. <hi rendition="#g">bis</hi> 14. <hi rendition="#g">Jahrh.</hi> Eine Auswahl von <hi rendition="#g">Karl <lb n="p3b_071.012"/> Bartsch.</hi> 2. Aufl. 1879. Der angefügte, erschöpfende Glossar macht dieses <lb n="p3b_071.013"/> Buch ebenso für Vorlesungen, wie besonders für unseren Zweck wertvoll.</p> <p><lb n="p3b_071.014"/> Ein Beispiel für Ziffer 5 und 6 ist Rückerts Parabel „<hi rendition="#g">Der thörichte <lb n="p3b_071.015"/> Mann</hi>“, welche der Dichter nach der im jambischen Quinar geschriebenen <lb n="p3b_071.016"/> Übersetzung Hammer-Purgstalls aus dem Divan Mewlane Dschelaleddin's <lb n="p3b_071.017"/> (vgl. Hammer-Purgstalls Geschichte der schönen Redekünste Persiens, Wien 1818) <lb n="p3b_071.018"/> in jambischen Viertaktern (also um 1 Takt verkürzt) und mit meist abweichenden <lb n="p3b_071.019"/> Reimen nachgedichtet hat. ─</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0097]
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3. in jambische Verse mit eingefügten Anapästen,
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4. in trochäische Verse mit eingefügten Daktylen. ─
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5. Weiter möge man jeden Vers dieser Gedichte zuerst um je p3b_071.004
einen Verstakt verlängert, dann um je einen Verstakt verkürzt p3b_071.005
vorlesen, und zwar ebenso im jambischen, wie im trochäischen p3b_071.006
Metrum.
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6. Endlich können Übungen im Reimgeschlecht und in der p3b_071.008
Reimart erfolgen. Diese Übungen werden den Lernenden befähigen, p3b_071.009
mit Erfolg zur Strophenbildung überzugehen.
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Beispiele: Zu Beispielen für 1─4 empfehlen wir: „Deutsche p3b_071.011
Liederdichter des 12. bis 14. Jahrh. Eine Auswahl von Karl p3b_071.012
Bartsch. 2. Aufl. 1879. Der angefügte, erschöpfende Glossar macht dieses p3b_071.013
Buch ebenso für Vorlesungen, wie besonders für unseren Zweck wertvoll.
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Ein Beispiel für Ziffer 5 und 6 ist Rückerts Parabel „Der thörichte p3b_071.015
Mann“, welche der Dichter nach der im jambischen Quinar geschriebenen p3b_071.016
Übersetzung Hammer-Purgstalls aus dem Divan Mewlane Dschelaleddin's p3b_071.017
(vgl. Hammer-Purgstalls Geschichte der schönen Redekünste Persiens, Wien 1818) p3b_071.018
in jambischen Viertaktern (also um 1 Takt verkürzt) und mit meist abweichenden p3b_071.019
Reimen nachgedichtet hat. ─
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