Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Zweites Buch, drittes Kapitel. Da überfiel ihn ein Gedanke, vor dem er selber -- Aber nein, pfui Teufel, das ist ja eine Und gleich holte er ein Heft aus dem Schub¬ Ja, wieviel Akte mache ich!? Natürlich nicht Und nun die Personen: Schopf, ein buckliger Antiquar Clara, seine Frau Walter Wild, ein berühmter Journalist Wen denn noch? Girlinger? Ja!: Wirlinger, ein Agitator. Das ist famos! Sozial! Und nun: Volk, Arbeiter, Studenten, . . . Zweites Buch, drittes Kapitel. Da überfiel ihn ein Gedanke, vor dem er ſelber — Aber nein, pfui Teufel, das iſt ja eine Und gleich holte er ein Heft aus dem Schub¬ Ja, wieviel Akte mache ich!? Natürlich nicht Und nun die Perſonen: Schopf, ein buckliger Antiquar Clara, ſeine Frau Walter Wild, ein berühmter Journaliſt Wen denn noch? Girlinger? Ja!: Wirlinger, ein Agitator. Das iſt famos! Sozial! Und nun: Volk, Arbeiter, Studenten, . . . <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0131" n="117"/> <fw place="top" type="header">Zweites Buch, drittes Kapitel.<lb/></fw> <p>Da überfiel ihn ein Gedanke, vor dem er ſelber<lb/> erſchrak: Die Ladenkaſſe . . .</p><lb/> <p>— Aber nein, pfui Teufel, das iſt ja eine<lb/> Gemeinheit! Weg damit! Lieber dieſe Sumpfereien<lb/> da ſein laſſen. Es iſt überhaupt widerlich . .<lb/> Lieber arbeiten! . . . Wieder mehr mit Girlinger<lb/> disputieren! . . . Ja, und endlich das Drama<lb/> ſchreiben!! . . .</p><lb/> <p>Und gleich holte er ein Heft aus dem Schub¬<lb/> kaſten und ſchrieb darüber:<lb/><hi rendition="#g">Der Hahnrei</hi><lb/><hi rendition="#c">Sittentragödie<lb/> in . . .</hi></p><lb/> <p>Ja, wieviel Akte mache ich!? Natürlich nicht<lb/> fünf! Denn das iſt banal. Vielleicht vier? Vier?<lb/> Bei <hi rendition="#g">dem</hi> Stoff? Nein! <hi rendition="#g">ſechs</hi> Akte! Alſo:<lb/><hi rendition="#c">in 6 Akten</hi></p><lb/> <p>Und nun die Perſonen:<lb/></p> <list> <item>Schopf, ein buckliger Antiquar<lb/></item> <item>Clara, ſeine Frau<lb/></item> <item>Walter Wild, ein berühmter Journaliſt<lb/></item> </list> <p>Wen denn noch? Girlinger? Ja!:<lb/></p> <list> <item>Wirlinger, ein Agitator.</item> </list><lb/> <p>Das iſt famos! Sozial! Und nun:</p><lb/> <list> <item>Volk, Arbeiter, Studenten, . . .</item> </list><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0131]
Zweites Buch, drittes Kapitel.
Da überfiel ihn ein Gedanke, vor dem er ſelber
erſchrak: Die Ladenkaſſe . . .
— Aber nein, pfui Teufel, das iſt ja eine
Gemeinheit! Weg damit! Lieber dieſe Sumpfereien
da ſein laſſen. Es iſt überhaupt widerlich . .
Lieber arbeiten! . . . Wieder mehr mit Girlinger
disputieren! . . . Ja, und endlich das Drama
ſchreiben!! . . .
Und gleich holte er ein Heft aus dem Schub¬
kaſten und ſchrieb darüber:
Der Hahnrei
Sittentragödie
in . . .
Ja, wieviel Akte mache ich!? Natürlich nicht
fünf! Denn das iſt banal. Vielleicht vier? Vier?
Bei dem Stoff? Nein! ſechs Akte! Alſo:
in 6 Akten
Und nun die Perſonen:
Schopf, ein buckliger Antiquar
Clara, ſeine Frau
Walter Wild, ein berühmter Journaliſt
Wen denn noch? Girlinger? Ja!:
Wirlinger, ein Agitator.
Das iſt famos! Sozial! Und nun:
Volk, Arbeiter, Studenten, . . .
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