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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Stilpe.
pörte ihn förmlich, es kam ein Gefühl von Zorn
über ihn, und zugleich regte sich etwas wie Furcht.
Er wurde mit einemmale irre.

Aber, wart, nun gerade soll sies wissen, diese
elende Duckmäuserin. Das wird einen Effekt
geben!

Ob sie das Zeug aus dem Bette und mir vor
die Füße wirft?

Und er erzählte ihr ganz kühl, daß er die
Sachen gestohlen habe und wem sie gehörten.

Sie sah ihn blos erstaunt an und schüttelte
den Kopf.

Dann sagte sie langsam und wie ungläubig:
Nein . . ! . . Du . . ! . . Das . . ? . .

-- Ach mach kein solches Gehabe. Es ist so,
und ich finde gar nichts dabei.

Jetzt sprang sie aus dem Bette und faßte ihn
an den Schultern:

-- Aber, Junge! Was ist denn mit Dir los?
Du bist doch kein so gemeiner Kerl! Herr du
mein Gott, wie kommst Du denn auf so was!

Sie sagte das fast tonlos und mit einer ganz
anderen Stimme, als er an ihr gewöhnt war.

Es ging ihm durch und durch. Mit einemmale
fühlte er, daß er etwas Gemeines gethan hatte.

Stilpe.
pörte ihn förmlich, es kam ein Gefühl von Zorn
über ihn, und zugleich regte ſich etwas wie Furcht.
Er wurde mit einemmale irre.

Aber, wart, nun gerade ſoll ſies wiſſen, dieſe
elende Duckmäuſerin. Das wird einen Effekt
geben!

Ob ſie das Zeug aus dem Bette und mir vor
die Füße wirft?

Und er erzählte ihr ganz kühl, daß er die
Sachen geſtohlen habe und wem ſie gehörten.

Sie ſah ihn blos erſtaunt an und ſchüttelte
den Kopf.

Dann ſagte ſie langſam und wie ungläubig:
Nein . . ! . . Du . . ! . . Das . . ? . .

— Ach mach kein ſolches Gehabe. Es iſt ſo,
und ich finde gar nichts dabei.

Jetzt ſprang ſie aus dem Bette und faßte ihn
an den Schultern:

— Aber, Junge! Was iſt denn mit Dir los?
Du biſt doch kein ſo gemeiner Kerl! Herr du
mein Gott, wie kommſt Du denn auf ſo was!

Sie ſagte das faſt tonlos und mit einer ganz
anderen Stimme, als er an ihr gewöhnt war.

Es ging ihm durch und durch. Mit einemmale
fühlte er, daß er etwas Gemeines gethan hatte.

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[158/0172] Stilpe. pörte ihn förmlich, es kam ein Gefühl von Zorn über ihn, und zugleich regte ſich etwas wie Furcht. Er wurde mit einemmale irre. Aber, wart, nun gerade ſoll ſies wiſſen, dieſe elende Duckmäuſerin. Das wird einen Effekt geben! Ob ſie das Zeug aus dem Bette und mir vor die Füße wirft? Und er erzählte ihr ganz kühl, daß er die Sachen geſtohlen habe und wem ſie gehörten. Sie ſah ihn blos erſtaunt an und ſchüttelte den Kopf. Dann ſagte ſie langſam und wie ungläubig: Nein . . ! . . Du . . ! . . Das . . ? . . — Ach mach kein ſolches Gehabe. Es iſt ſo, und ich finde gar nichts dabei. Jetzt ſprang ſie aus dem Bette und faßte ihn an den Schultern: — Aber, Junge! Was iſt denn mit Dir los? Du biſt doch kein ſo gemeiner Kerl! Herr du mein Gott, wie kommſt Du denn auf ſo was! Sie ſagte das faſt tonlos und mit einer ganz anderen Stimme, als er an ihr gewöhnt war. Es ging ihm durch und durch. Mit einemmale fühlte er, daß er etwas Gemeines gethan hatte.

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/172>, abgerufen am 29.11.2024.